Veröffentlicht inTests

Darkness Within: In Pursuit of Loath Nolder (Adventure) – Darkness Within: In Pursuit of Loath Nolder

Darkness Within: In Pursuit of Loath Nolder erzählt die Geschichte eines von Alpträumen geplagten Polizisten. Der Privatschnüffler Loath Nolder soll für den gewaltsamen Tod eines gewissen Clark Field verantwortlich sein. Je mehr der Held darüber herausfindet, desto tiefer gerät er in einer Strudel aus uralten Geheimnissen, okkulten Praktiken und tödlichem Wahnsinn. Kann er sich noch retten?

© Zoetrope Interactive / Lighthouse Interactive

Lovecraft lässt grüßen

Überall finden sich Anleihen an H.P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos, der als loser Hintergrund dient. Das Ganze ist aber gut gemacht, da die Verbindungen nicht so offensichtlich sind. 

Was geht hier Unheiliges vor sich? Bei den vorkommenden Verschwörungen kann Dan Brown ruhig einpacken.

So wird auch an einer Textstelle der Name Curwen erwähnt, einer der Hauptcharaktere in der Horrorgeschichte „Der Fall Charles Dexter Ward“. Natürlich kommen auch einige verbotene Bücher vor, die aber nicht Necronomicon heißen, sondern andere seltsame Titel tragen. In der Hütte im Wald findet der Detektiv dann die für Lovecraft unvermeidlichen Meeresgetiere, die sich in schaurigen Reagenzgläsern tummeln.

Für Kenner natürlich ein Leckerbissen, sind das aber nicht die einzigen Einflüsse, die im Adventure eingearbeitet wurden. Ihr müsst also nicht unbedingt Lovecraft gelesen haben, um euch zu gruseln, da vieles eher auf einer unterschwelligen Basis abläuft. Einmal fühlt ihr euch ein wenig Blair Witch erinnert, als von einer Hexe im Wald die Rede ist, die verbrannt wurde. Manch ein Abschnitt erinnert gar an Myst, da ihr nur wenige Gegenstände habt, um eine Lösung zusammenzubasteln. Das ist eine der unwirklichen Traumsequenzen, in denen ihr auch immer mal wieder Rätsel lösen müsst.

Mehr Merkwürdiges

Darkness Within steckt voller seltsamer Orte, Ereignisse und Begegnungen. Obwohl ihr eigentlich immer alleine unterwegs seid, trefft ihr immer wieder auf höchst merkwürdige Gestalten, Geister und Wesen, mit denen ihr euch sogar per Multiple-Choice zu unterhalten könnt, was aber selten ist. Ein denkwürdiges Beispiel ist das erste Treffen mit Loath Nolder, das surrealer nicht sein könnte. Ist es wirklich der gesuchte Detektiv, auf den ihr am Rande der Zeit trefft? Wie gelangte er in die schwarze Unterwelt? Wohin verschwand er?

So schaurig die Gespräche sind, so unergiebig verlaufen sie meist, denn Aufschluss sucht man bis zum Schluss leider vergebens. Leider wurden nicht alle Gespräche auf Deutsch vertont. Eine Sprachausgabe ist aber die Ausnahme, weshalb ihr eure eigenen Geistesblitze lesen müsst. Das Spiel ist eben nicht so aufwändig in der Produktion, da muss man das verschmerzen. Die Texte sind aber fehlerfrei übersetzt und lassen sogar Raum für Künstlerisches. Der Held besitzt ein lesenswertes Buch, in dem ihr schwermütigen Gedanken, Gedichte und Erzählungen seines Lieblingsautors nachschmökern könnt.

Lebendiges und Totes

So finster wie die Geschichte ist auch das Ambiente, das diese umgibt. Obwohl die Grafik sicher nicht sonderlich modern ist, wirkt alles recht überzeugend. Das eine mehr wie die finsteren Gänge, bei denen es immer Ecken gibt, die sich der

Alles vermittelt den Eindruck von Schwermut. Richtig kuschelig wird’s eigentlich nie und hell schon gar nicht.  

Erforschung verweigern. Anderes wieder weniger wie die Personen, die ein wenig schemenhaft aussehen. Vielleicht liegt es daran, dass oft nicht klar ist, ob sie nun leben oder schon tot sind. Auflockernde Elemente müsst ihr mit der Lupe suchen: An einer Stelle seid ihr mal an einem sonnigen, geschützten Ort, der sich aber auch als Trugbild entpuppt. Eine Sonnenfinsternis entsteht, die alles in Schatten taucht. Der Eindruck völliger Hoffnungslosigkeit wird noch durch die Musik verstärkt.

Auch allerhand Kunst und Architekturstile sind mit eingeflossen, so wirken einige vorkommende Statuen ägyptisch andere wieder griechisch oder eher orientalisch. Einige der teuflischen Götterbilder sehen fast lebendig aus, als würden sie sich demnach bewegen. All das ist freilich unbewegte Szenerie, denn lebendige Elemente sind eher selten. Ebenso wie die wenigen filmische Sequenzen, die etwa ablaufen, wenn ihr mir dem Wagen von einem zu nächsten Ort fahrt – da hat man schon bessere Rendervideos gesehen
        

  1. hab die demo gespielt, und hat mir echt gut gefallen; vorallem die düstere musik, dazu die (schöne) grafik; aber auf alle fälle hat es mir die düstere atmosphäre sehr angetan; vielleicht kaufe ich mir das game auch, wenn ichs irgendwo günstig oder vielleicht gebraucht finde.....kommt echt gut, ab und zu mal wieder solch guten adventures zu zocken, die "gerade noch" an die oldschool adventures erinnern, vorallem vom spielgefühl her.....
    .....mfg....resul.....

  2. Klingt interessant. Aber für'n Vollpreis-Titel ist es mir glaube ich doch n bisschen zu wenig. Als Budget-Spiel wird's glaube ich geholt.
    P.S. Der Test ist irgenwie seltsam unstrukturiert geschrieben...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1