Veröffentlicht inTests

Dante’s Inferno (Action-Adventure) – Dante’s Inferno

Das hätte sich der italienische Dichter Dante Alighieri wohl nicht träumen lassen, als er kurz vor seinem Tod 1321 seine Göttliche Komödie (ursprünglich: Commedia) vollendete: Die Dead Space-Macher von Visceral Games nutzen das literarische Werk als Vorlage für einen Höllentrip in bester God of War-Manier. Aber kann es Dante’s Inferno tatsächlich mit Kratos aufnehmen?

© Visceral Games / Electronic Arts

Fazit

Ich werde ab jetzt immer brav sein, jeden Sonntag in die Kirche gehen und am besten täglich beichten. Denn so genial die Erfahrung auch ist, mit Dante die neun Höllenkreise zu erkunden und sich durch imposante Gegnerhorden zu metzeln, will ich diesen abscheulichen Ort niemals persönlich kennenlernen. Meine bisherige Vorstellung von der Hölle haben die Künstler von Visceral Games mit ihrem überwältigenden Artdesign und den teilweise abstoßenden sowie kranken Kreativergüssen jedenfalls deutlich übertroffen! Bei vielen Spielelementen und der Mechanik wird allerdings klar, welches Spiel man sich als Vorbild genommen hat. So dreist das hemmungslose Abkupfern von God of War erscheint: Es funktioniert hier so gut wie bei keinem anderen Klon. Zudem setzt man sich mit den Reliquien und dem Upgradesystem zumindest ein wenig von Kratos ab. Selbst technisch bietet man dem Vorbild mit grandiosen Kulissen, schicken Grafikeffekten, ruckelfreier Darstellung sowie einer hervorragenden Steuerung die Stirn. Allerdings kann der langweilige und zudem schlecht synchronisierte Held dem zornigen Spartaner nicht das Wasser reichen. Dante wirkt zu austauschbar und als Charakter nicht interessant genug, um zu fesseln. Hier trägt weniger die Story, sondern vor allem die prächtige Kulisse, das intuitive Kampfsystem und die Weiterentwicklung zur Motivation bei, immer tiefer hinab zu steigen und voller Erwartung dem nächsten Bosskampf entgegen zu fiebern. Dass die Kamera das Geschehen nicht immer optimal einfängt und manche Trial & Error-Passagen die Nerven strapazieren, lässt sich bei den vielen positiven Aspekten verschmerzen. Eine Todsünde ist allerdings, wie sehr das Spiel vor dem Finale inhaltlich und visuell abbaut. Zum Glück entschädigt das furiose Ende für den leichten Qualitätseinbruch davor, so dass man sich nach dem Abspann doch noch genüsslich zurücklehnen und sagen kann: „Wow, was war das für ein geiler Höllentrip!“.

Zum Video-Fazit

Wertung

PS3
PS3

Dante’s Inferno ist trotz kleinerer Mängel ein actionreicher Höllentrip mit himmlischen Qualitäten! Jetzt muss Kratos zeigen, ob er dagegen halten kann…

360
360

Dante’s Inferno ist trotz kleinerer Mängel ein actionreicher Höllentrip mit himmlischen Qualitäten! Jetzt muss Kratos zeigen, ob er dagegen halten kann…