Die frei navigierbaren, aber ungemein steril wirkenden 3D-Schauplätze hätte man sich hingegen auch dieses Mal sparen können. Ebenso wie den teils übertrieben plakativen Voyeurismus. Zwar hat manch kompromittierende Stellung oder charakterliche Perversion tatsächlich auch spielerische Relevanz, aber die Darstellung wirkt oft aufgesetzt und pubertär statt atmosphärisch oder dramaturgisch passend.
Schade auch, dass es nach wie vor keine durchgehende Sprachausgabe oder deutsche Übersetzung gibt. Immerhin kann man frei zwischen US-Synchro und japanischen Originalton wechseln, während der teils vertraute Soundtrack wieder markante Akzente setzt. Selbst der Schwierigkeitsgrad lässt sich erneut an individuelle Logik- und Actionanforderungen anpassen.
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Wer will, kann sich auch wieder relevante Interaktionsmöglichkeiten, Zielmarkierungen oder Aufenthaltsorte seiner Mitschüler anzeigen lassen sowie schnell von einem Schauplatz zum andern springen.
Es gibt sogar ein optionales Minispiel im Tamagotchi-Stil. Wer sein persönliches Haustier darin gedeihen sehen will, sollte allerdings kein Bewegungsmuffel sein, da es sich sonst nicht weiterentwickelt. Auch Saubermachen und Beschenken hat Einfluss auf den Werdegang. Weit wichtiger ist allerdings das Knüpfen sozialer Kontakte, indem man Zeit mit seinen Mitschülern verbringt und sich deren Geschichten und Vorlieben merkt, um durch passende Bemerkungen und Geschenke so genannte Hoffnungsfragmente zu erlangen, mit denen man sich in den anstehenden Schulprozessen spielerische Vorteile verschaffen kann.
Der Prozess
Sobald ein Mord entdeckt wird, werden nämlich nicht nur Hinweise gesammelt und Tatverdächtige befragt, sondern am Ende auch richtige Prozesse geführt, in denen man anhand von Logik- und Geschicklichkeitstests den wahren Täter ausfindig machen muss. Mal braucht man lediglich die passenden Indizien oder Aussagen auswählen, ein andermal in Verhörspielchen entscheidende Informationen herauskitzeln. Die meisten dieser Spielchen kennt man bereits aus Teil eins. Manche wurden allerdings etwas abgewandelt oder ausgeweitet; auch ein paar komplett neue integriert.
Generell werden zuvor sicher gestellte Spuren und Hinweise wieder wie Patronen geladen und im richtigen Moment per Fadenkreuz auf widersprüchliche Texteinblendungen abgefeuert, um sie verschiedenen Widrigkeiten trotzend als Falschaussagen zu entlarven.
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Neuerdings gibt aber auch Aussagen, denen man mit passendem Deckungsfeuer mehr Nachdruck verleihen kann. Zudem kommen dieses Mal nicht nur Kugeln, sondern auch Klingen in Fruit-Ninja-Manier zum Einsatz, um Lügen und Wahrheit voneinander zu trennen. Schließlich wird am Ende entweder der entlarvte Mörder oder die falsch liegende Jury auf makabere Weise hingerichtet.
Besondere Eigenheiten der PS Vita wie Touchscreen oder das rückseitige Touchpad werden in den Verhandlungen abermals sinnvoll genutzt ohne jedoch verpflichtend zu sein. Wer will, kann sich auch wieder komplett auf Tasten und Sticks verlassen sowie persönliche Schwachstellen mit individuell zusammengestellten Aktionsboni ausgleichen, wenn man es nicht schon vorab über die entsprechenden Schwierigkeitsregler getan hat. Darüber hinaus sorgen Rücksetzpunkte und Wiederholmöglichkeiten dafür, dass sich Frustmomente trotz Zeit- und Energielimits in Grenzen halten.