Wo bin ich? Und wer bin ich?
Zu Beginn fühlt es sich reichlich seltsam an, sich quasi im Sekundentakt von einem Ort an den anderen zu beamen. Als Virus, das sich in fast jeden Gegner hacken kann, steckte ich eben noch in einem auf dem Dach postierten futuristischen Sniper-Geschütz und bearbeitete die Antennen eines feindlichen Sendemasten. Da meine Attacken natürlich die Aufmerksamkeit der Bodentruppen auf sich zogen, wurde ich etwas zu oft getroffen: Ein hektisches Piepsen und ein sich verkleinerndes Sichtfeld symbolisieren mir, dass ich schnellstens in einen anderen Wirt wechseln sollte. Der fette Mech vor mir hat leider noch eine aktive Firewall, also teleportiere ich mich in den kleinen „Standard-Terminator“ daneben und gebe der Antenne den Rest. Dass mein Wirt binnen zwei Sekunden schon wieder zu Klump geballert wurde, ist nicht weiter schlimm. Ich schnappe mir einfach den Blecheimer neben ihm, zerbrösle schnell die zwei Firewall-Module auf den Schultern des Mechs und schlüpfe schließlich in seinen Körper, um mit seinen Raketen erst eine weitere Antenne und dann einen schwebende Einheit zu zerlegen, die an einen Hunter-Killer aus Terminator erinnert.
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Es ist schon wieder Doomsday
Die Geschichte klingt bekannt und ist laut Wissenschaftlern wie Stephen Hawking gar nicht so unrealistisch: Fortgeschrittene künstliche Intelligenzen haben offenbar genug von den egoistischen Kapriolen der Menschheit und wollen sie zu Gunsten der eigenen Evolution aus dem Weg räumen. Nur wenige KIs widersetzen sich dem Aufstand der Maschinen, darunter ich und meine Mentorin, die mir immer wieder in Tutorials meine Fähigkeiten erklärt. Zusammen helfen wir einer kleinen menschlichen Widerstandsgruppe, sich in strategisch wichtige Anlagen der Gegner zu hacken oder eigene Außenposten zu beschützen. Nicht alle Mitglieder der Truppe vertrauen uns, was in den Zwischensequenzen für hitzige Gemüter sorgt. Dialoge und Inszenierung der Lagebesprechungen wirken allerdings ziemlich kitschig und altbacken – inklusive klischeehaftem Aufpumpen und gepresst grummelnden englischen Synchronstimmen. Eine deutsche Übersetzung gibt es nur bei Menü-Elementen – mit dem amüsanten Fehler, dass sämtlichen Texten ein „G“ vorangestellt wird: G-Loading, G-Controller, G-Sniper – fehlt eigentlich nur noch der G-Funk.
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Dynamik und Monotonie
An anderen Stellen des Spiels wird es aber leider richtig fade – und zwar immer dann, wenn ich massenhaft blecherne Fußsoldaten aufs Korn nehmen muss. Sie sind nicht nur hässlich abgehackt animiert (ja, auch für Roboter-Verhältnisse), sondern agieren meist auch ziemlich dämlich. Geschickte KI-Routinen gibt es in dieser Zukunftsvision offenbar nicht: Statt die Deckung zu umtänzeln, mich zu flankieren oder anderweitig zu überrumpeln, werden sie nur durch ihre Masse gefährlich. Ein weiteres Problem ist, dass die sehr offensive Spielweise nicht immer gut ausbalanciert wurde. Manchmal war ich am erfolgreichsten, wenn ich einfach nur stumpf auf die Missionsziele wie Produktionsstätten (so genannte Tunnel) schoss und in die ewig nachströmenden Billig-Roboter wechselte. Alternative Strategien wie das Erobern schwerer Mechs oder Flugdrohnen zum Beschützen meiner menschlichen Partner wird zu selten mit Erfolg belohnt.
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In "Windlands" z.B. schwingt man sich mit so'nem Kletterhaken durch die Welt, da ist die Fortbewegung auch kein Problem, obwohl man nicht in einem Cockpit sitzt.
Viele verstehen hier offenbar noch nichteinmal, was Roomscale ist, geht doch wenigstens mal in nen Laden und probiert Vive aus ...
Wenn man schon über VR lästert, sollte man sich doch zumindest minimal darüber informieren ...
Hoffentlich ist dieser VR Blödsinn bald vorüber. Funktioniert eh nur äußerst mäßig. Und bis zum Holodeck kommen wir eh nicht. Alles darunter ist lahm, umständlich und unnütz. Teleporten statt laufen, pfff. So ein Humbug.
Sind nur extrem schnelle Drehbewegungen problematisch und Vorwärts-/Rückwärtsbewegungen kaum ein Problem? (Hab ja selbst noch nie so einen VR-Helm aufgebhabt.)