Neben dieser Sucharbeit bilden auch noch Verhöre den Hauptanteil, wenn ihr Verdächtige in die Mangel nehmt. Obwohl es die Möglichkeit gibt, verschiedene Fragen zu stellen, macht das kaum Spaß, denn es ist egal, was ihr fragt. Ihr müsst
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Er spricht leider nicht mehr viel. Aber als Gesprächspartner uninteressanter als die restlichen Verdächtigen ist er auch nicht unbedingt. |
ohnehin wieder alles durchfragen, was insbesondere auch deshalb schade ist, weil Telltale in Sam & Max zeigen, wie witzig Dialoge sein können. In CSI: Eindeutige Beweise ist davon nichts zu spüren, denn die Gespräche sind ohne Raffinesse und es oft nötig, dass ihr euch mit ein und derselben Person mehrmals unterhaltet. Wenn sich was Neues ergibt, müsst ihr noch mal mit ihr sprechen.
Die englische Sprachausgabe stört hier weniger als die mauen Gesichtsausdrücke des Personen. Es ist halt einfacher, ein Comicwesen zum Leben zu erwecken als echte Menschen. Vielleicht wäre es besser gewesen, den CSI-Leute auch einen Comicanstrich zu verpassen. Aber dafür bietet die eher kühle Serie wieder zu wenig humoristisches Potenzial. Sonst verhindert die 3D-Grafik zumindest nicht, das etwas Krimifeeling aufkommt, wozu auch die typische Musik beiträgt. Die streng begrenzen Areale lassen jedenfalls nicht das Gefühl aufkommen, dass ihr tatsächlich in Las Vegas ermittelt, sondern sehen eher wie ein Übungsgelände der Polizei aus. Auch hier bestimmt Künstlichkeit das Bild.
Viel Arbeit, wenig Nervenkitzel
Unterm Strich kommt also kaum Spannung auf, was angesichts des kriminellen Themas doch etwas verwundert. Obwohl ihr zu einem Wohnhaus kommt, in dem alles nur so im Blut des Opfers schwimmt, gibt es keinen echten Nervenkitzel. Alles wird sofort wieder auf die ermittlungstechnische Ebene herunter gebrochen, bei der es ums reine Spuren einsammeln geht. Auch das angewidert sein hält sich in Grenzen und ein echter Spannungsbogen wird durch Unterbrechungen verhindert. Letztlich ist egal, wer es war, Hauptsache ihr habt alle Beweise gefunden, mit den sterilen Handschuhen angefasst und eingetütet.
An der Spannung nagt auch, dass es gelegentliche Unregelmäßigkeiten gibt. Unlogisch ist etwa, dass euer Kollege schon weiß, dass auf dem Grundstück der gesuchte Obdachlose haust, obwohl ihr noch gar nicht dort wart. Er scheint ein wahrer Hellseher zu sein. Auch der ständige Wechsel zwischen Tatort, Verdächtigen, Büro, Leichenhalle, Labor und Werkstatt ist auf Dauer ermüdend, zumal das Hin- und Herwechseln über den eingeblendeten PDA viel zu umständlich ist. Wieso gibt es keine Schnelltaste? Nicht nur Arbeit und Kollegen bleiben fremd: Auch eine Identifikation mit der eigenen Figur des Spielers, dem nie zu sehenden Neuling beim CSI, wird so verhindert.