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Crimzon Clover – World EXplosion (Arcade-Action) – Furioses Feuerwerk

Arcade Is Dead: von wegen! Jedenfalls nicht auf der Nintendo-Konsole, wo mit Rolling Gunner erst im vergangenen Jahr ein hervorragender Bullet-Hell-Shooter erschien, zahlreiche weitere längst erhältlich sind und jetzt Crimzon Clover – World EXplosion veröffentlicht wurde. Was das ist? Ein furioses Feuerwerk und nicht weniger als ein Meilenstein in seinem Genre! Weshalb wir uns die Switch-Umsetzung für einen Test genauer angesehen haben.

© Yotsubane, Adventure Planning Service / Degica Games

Bekannt aus World Ignition, also der Steam-Version, ist weiterhin die Arcade-Kategorie mit gleich vier Spielmodi: Original, Unlimited, Boost und Time Attack, deren Regeln sich so stark unterscheiden, dass ich auch nach einigen Jahren noch immer nicht der immer gleichen fünf Levels überdrüssig bin. So ist Unlimited etwa eine verdammt harte Version mit einem absurd hohen Projektilaufkommen, während der Break Mode in Boost so lange anhält, bis man Schaden nimmt oder eine Bombe zündet, um sich aus einer vertrackten Lage zu retten. Gleichzeitig ist das Spiel während des Break Mode aber auch bedeutend schwerer. Time Trial stellt schließlich eine dreiminütige Variante dar, innerhalb der eine unbegrenzte Anzahl an Schiffen zur Verfügung steht, es also ausschließlich um die erzielten Punkte geht.

Neuer als ein Remaster

Das alleine kann wochen- und monatelang beschäftigen – und trotzdem haben der federführende Entwickler Yotsubane sowie Adventure Planning Service (das Studio heißt wirklich so) mit Arrange noch eine komplett neue Kategorie hinzugefügt, die sowohl das allgemeine Spiel als auch die vier beschriebenen Modi um jeweils eigene Regeln erweitert. So füllt man nicht nur eine Leiste, um dann Break und Double Break Mode zu zünden; Vielmehr wandert diese Leiste jetzt über mehrere Sektoren und je nachdem, wann man sie aktiviert, erhöht man die Geschwindigkeit des Schiffs, die Anzahl zusätzlicher Geschütze oder die der Raketen. Es gibt außerdem einen Schild, der dafür sorgt, dass man bei einem Treffer kein Leben verliert, sondern automatisch eine rettende Bombe zündet. Dieser Schild befindet sich allerdings hinter dem Break Mode, sprich man muss überlegen, was zu welchem Zeitpunkt wichtiger ist.

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Selbst im größten Effektgewitter sind die gegnerischen Kugelformationen stets problemlos  lesbar. © 4P/Screenshot

Sind einige der Systeme voll entwickelt, wechselt man sogar den Zielmodus von Raketen und Geschützen, was dem Ganzen eine weitere Dimension verleiht. Vor allem aber sorgen die neuen Möglichkeiten dafür, dass man Crimzon Clover ganz neu lernen kann. Wann ist welche Kombination am sinnvollsten? Kommt man vielleicht ohne Schild aus? Dann stünden immerhin deutlich mehr Breaks zur Verfügung. Abgesehen davon muss man neue Wege fliegen, um die zusätzlichen Belohnungen aufzulesen, die aus feindlichen Schiffen fallen.

Und wie gesagt: Auch in den vier Modi gibt es Änderungen, sodass man in Unlimited mit seinem horrenden Projektilaufkommen jetzt feindliche Kugeln abschießt, umso mehr aber darauf Acht geben muss, was rechts und links vom Schiff passiert. Im Boost-Modus feuern erledigte Gegner hingegen beim Ableben noch letzte Verzweiflungskugeln ab. Es ist wirklich klasse, dass World EXplosion natürlich kein neues Spiel, aber mindestens eine Version 1.5 ist, die ich der aktuellen Steam-Fassung sogar vorziehe!

Blitzsauberes Effektgewitter

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Technisch gibt sich die Switch-Version keine Blöße: Sie läuft blitzsauber in allen Situationen. © 4P/Screenshot

Es ist ja auch so: Arrange ist quasi der neue Feelgood-Modus des Spiels, da der Schwierigkeitsgrad hier niedriger liegt als in Arcade. So fällt das Experimentieren leichter, zumal man bei jedem Start zwischen dem manuellen und einem halbautomatischen Aktivieren der gewünschten Option wählt. Wobei Letzteres deshalb praktisch ist, weil man dann immer noch jederzeit selbst auslösen kann, das Spiel aber selbstständig ein jeweils effektives System aufwertet und z.B. als erstes den Schild einschaltet. Der Moment, in dem das möglich ist, kann in vielen Situationen nämlich verdammt kurz sein.

Ich will auch nicht unerwähnt lassen, dass die überarbeitete Fassung blitzsauber läuft. Selbst im heißesten Effektgewitter gibt es keine ungewollten Slowdowns, die Steuerung ist komplett frei belegbar und der Bildschirm in alle Richtungen drehbar, sodass man in jeder Situation bzw. mit jedem Bildschirmformat die jeweils beste Sicht nutzt. Zu guter Letzt hat es außerdem der jederzeit verfügbare Zwei-Spieler-Modus auf Switch geschafft, auch wenn dieser nur beim Spielen vor einem Bildschirm und nicht mit zwei kabellos kommunizierenden Konsolen funktioniert. Dann muss man zudem aufpassen, nicht den Controller abzustecken, der gerade das Menü bedient, denn mit dem anderen kann man dann keine Eingaben vornehmen.