Schon bei der beliebten Remaster-Trilogie kümmerte sich das altgediente Studio Toys For Bob (Star Control, Skylanders-Serie) um diverse Umsetzungen – und mit Teil 4 wollte sich das Team offenbar einmal mehr gegenüber Mutterfirma Activision beweisen. Die Remasters waren bereits hübsch, das mit der Unreal Engine erstellte Ergebnis in Teil 4 wirkt aber an fast jeder Ecke noch detailverliebter: Im Sumpf voller Dunst und Insekten lauert ein ungeduldiges Krokodil, im Frostlevel genießt man die dynamische Beleuchtung mit ihren sanften Reflexionen auf den nachgebenden Eisschollen und in der prähistorischen Welt wackeln flüssig animierte Killerpflanzen mit ihren Stachelzungen um die Wette. All das ergibt ein hübsch beklopptes Gesamtbild – wie sich das eben für ein Beuteldachs-Spiel gehört.
Lediglich die billigen Sterbe-Animationen wirken schon eine Nummer zu dämlich. Auch während der deutsch vertonten Zwischensequenzen muss man vermutlich Fan der Serie sein, um den Humor zu verstehen. Die Handlung knüpft chronologisch an Crash Bandicoot: Warped an. Nachdem die Finsterlinge Neo Cortex, N. Tropy und Uka Uka durch einen Riss in der Raumzeit aus ihrem Gefängnis flohen, müssen die Helden Crash und Coco eine Eroberung des Multiversums verhindern. Glücklicherweise hat der Dimensions-Riss auch die mächtigen Quantum-Masken erweckt. Sie verleihen den Helden allerlei realitätsverzerrende Fähigkeiten.
Viel Abwechslung
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Auf der Suche nach den Masken in zersplitterten Zeitaltern und alternativen Realitäten kommt u.a. eine praktische Zeitlupe zum Einsatz. Damit lassen sich fallende Eisschollen, ratternde Müllzerkleinerer oder andere Risiken für den Nasenbeutler und seinen Todeszähler verlangsamen. Andere Tricks wie ein hoher Wirbelsprung oder umschaltbare Realitäts-Ebenen mit transparenten Plattformen wirken zwar mehr wirklich frisch, nachdem sie bereits in Giana Sisters: Twisted Dreams und vielen anderen Indie-Plattformern auftauchten. Die Mechaniken werden aber auch bei Crash meist sinnvoll eingebunden. Immer wieder fädelt man sich mit schweißgebadeten Händen durch Stapel explosiver Kisten und kleiner versteckter Abzweigungen – manchmal sogar in der Rolle von Neo Cortex, der sich in der Not erneut mit dem Team verbündet.
Der Fiesling hat eine Reihe eigener Levels bekommen und eröffnet in schon abgeschlossenen Exemplaren neue Wege. Außerdem bringt er mit seiner experimentellen Strahlenwaffe das spaßigste Extra überhaupt mit, da er Gegner einfach im passenden Augenblick in trampolinartige Gummi-Plattformen verwandelt. Die Gadgets von Dingodile oder Tawna beweisen ebenfalls, wie viel Abwechslung im Spiel steckt – oder auch die bizarren Farbfilter vom N.Tropys gespiegelten Varianten der gewöhnlichen Levels. All zu sehr gehen wir hierzu nicht ins Detail, damit ihr ihre Geheimnisse selbst entdecken könnt. Crash Bandicoot 4 wirkt schließlich wie eine große, bunte Wundertüte, in der neue Extras immer wieder den Spaß am klassischen Prinzip anfachen.