Kein Scherz: Die Geschichte handelt tatsächlich davon, dass Hexe Nata de Cotton nur deshalb die Welt der Feen von bösen Kreaturen befreit, weil als Belohnung ihre Lieblingszuckerspeise winkt. Das könnt ihr natürlich gefahrlos ignorieren bzw. überspringen, denn viel wichtiger ist, dass ihr neben dem Ausweichen zahlreicher Geschosse nicht nur das Schießen beherrscht, sondern auch mit Kristallen und Magie umgehen könnt.
Immerhin lassen besiegte Gegner oft Kristalle fallen, die im Normalfall allerdings keine Punkte bringen. Wenn man durch einen Kristall hindurch schießt, teilt sich vielmehr das Geschoss, um dabei bedeutend größeren Schaden anzurichten und gleichzeitig Energie für den Fever-Modus aufzuladen. Und hat man den erst mal aktiviert, hagelt jeder Abschuss dermaßen dicke Punkte, dass es eine helle Freunde ist! Große Zahlen schieben sich dann durchs Bild, wo kurz zuvor noch Gegner waren – versehen mit Multiplikatoren, die man sich durch sauberes Spielen erarbeitet hat.
Magische aufgeladene Edelsteine
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Zusätzlich verändern die Kristalle unter Beschuss ihre Farbe. Und liest man einen solchen Stein dann auf, erhält man entweder Punkte oder eine von vier Spezialfähigkeiten. Bis zu sechs dieser Fähigkeiten parkt Cotton am unteren Bildschirmrand, um sie zu einem beliebigen Zeitpunkt manuell auszulösen. Dazu gehören ein elektrischer Strahl, eine Bombe sowie eine Art Meteoritenschauer, der Feinden auf dem gesamten Spielfeld Schaden zufügt, wobei man die Stärke der einzelnen Zauber sogar erhöhen kann, indem man weitere Kristalle derselben Farbe sammelt, bevor man sie zum Einsatz bringt.
Doch damit nicht genug, denn hält man die Taste zum Aktivieren der Magie länger gedrückt, löst Cotton einen ganz anderen Effekt damit aus. Sie erhält dann einen Schutzschild oder verwandelt sämtliche Kristalle in extrem punkteträchtige Klunker, was in manchen Situationen ausgesprochen ertragreich sein kann. Man muss also immer überlegen, wie man die eigenen Fähigkeiten in der jeweiligen Situation am effektivsten einsetzt.
Gefährliches Fieber
Das klingt komplizierter als es ist. Tatsächlich hat man das System schnell durchschaut und genießt das häufige Ausschütten massiver Punktemengen. Durch die recht zahlreichen und relativ zufällig verteilten Kristalle sowie die Tatsache, dass sich ihre Farben im Dauerfeuer ständig ändern, kann man viele Situationen ohnehin nicht so präzise planen wie in ähnlichen Spielen. Dadurch fühlt man sich etwas weniger dazu gedrängt perfekt so zu spielen, wie es vom Entwickler geplant war. Der in drei Stufen einstellbare, insgesamt aber stets moderate Schwierigkeitsgrad sorgt zusätzlich dafür, dass sich Cotton Reboot! wie ein einsteigerfreundlicher Vertreter seiner Art anfühlt.
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Eine große Schwäche des Punktewahnsinns ist allerdings die schlechte Lesbarkeit vor allem während Fever aktiv ist. Dann verdeckt die Anzeige der erzielten Punkte nämlich feindliche Geschosse, sodass man oft ohne Vorwarnung getroffen wird. Das ist in einem Spiel, in dem es auf Präzision ankommt, freilich ärgerlich. So wird man quasi dazu gezwungen ständig den Schild zu nutzen, obwohl man mit anderer Magie vielleicht besser punkten könnte.
Noch mehr Zuckerwatte!
War das im Original schon so und fand deshalb seinen Weg in die Neuauflage? Wer sich davon einen Eindruck verschaffen will, kann das gerne tun, denn das glatt 30 Jahre alte Cotton: Fantastic Night Dreams kann man hier ebenfalls spielen. Das ist schon deshalb klasse, weil man daran sehen kann, wie stark Entwickler Success seinen Oldie modernisiert hat, obwohl Leveldesign und Gegnerformationen sehr stark daran angelehnt sind. Das motivierende Kristallsystem ist in der aktuellen Form jedenfalls komplett neu und auch das grundlegende Spielgefühl viel flüssiger. Und um die eingehende Frage zu beantworten: Die schlechte Lesbarkeit mancher Situationen ist leider ein exklusiver Verdienst von Reboot!
Wer noch mehr Abwechslung auf der Jagd nach Süßigkeiten sucht, vertreibt sich die Zeit außerdem mit zeitlich begrenzten Herausforderungen, in denen man unbegrenzt viele Leben zur Verfügung hat, aber je nach Modus nur zwei oder fünf Minuten Zeit, um möglichst viele Punkte einzuheimsen. Spätestens hier ist es klasse, dass selbst dann alle Rekorde in Online-Ranglisten eingetragen werden können, obwohl man kein aktives Abo des Nintendo- oder PlayStation-eigenen Onlinedienstes hat.