Veröffentlicht inTests

Company of Heroes 2: Ardennes Assault (Taktik & Strategie) – Gnadenlose Winterschlachten

Nach dem Winterkrieg an der Ostfront verlagert Relic den Zweiten Weltkrieg von Company of Heroes 2 mit Ardennes Assault nun in das ostbelgische Grenzgebirge. Ob die Offensive überzeugt, klärt der Test.

© Relic / SEGA / Koch Media

Abwechslung? Geht so!

Nicht so gut ist, dass man sich bei Relic das Design der Einsätze oft viel zu leicht gemacht hat. So gibt es auf der einen Seite spannende Einsätze, wie die Evakuierung von US-Truppen aus Bastogne oder die Zerstörung von deutschen Versorgungs-LKW bei Eschdorf. Hier kann man taktisch über verschiedene Wege vorrücken,

[GUI_STATICIMAGE(setid=77252,id=92494912)]
Die Fähigkeiten der Kompanien können mehrfach verbessert werden. © 4P/Screenshot

dynamische Nebenziele wie z.B. die Rettung von eingeschlossenen Soldaten absolvieren und bekommt in stimmungsvollen Videos die Situation der Kampfverbände präsentiert.

Viel zu oft wird man aber in simple Skirmishes gegen die KI geworfen, wie man sie auch im Mehrspieler-Modus findet. Hier müssen, genau wie gegen menschliche Spieler,  drei Kontrollpunkte gehalten werden, bis die Punkte des Feindes aufgebraucht sind.

Ja, die Ziele variieren, mal können dem Feind nur per Fahrzeugbeschuss Punkte abgezogen werden und mal gibt es nur Schubweise neue Ressourcen. Trotzdem kann man nicht darüber hinwegtäuschen, dass man bei Relic hier einen ähnlichen Weg wie bei den Dawn-of-War-Erweiterungen Dark Crusade und SoulStorm einschlägt und sich zu sehr auf die Mehrspieler-Mechaniken verlässt, die mich als Solisten schnell ermüden.

Alte Schwächen

Ebenfalls schade ist, dass Relic nicht an den alten Schwächen des Hauptspiels geschraubt hat. Nach wie vor ist die Kamera zu dicht am ansehnlichen Schlachtfeld und erlaubt keine Übersicht über die Kampfhandlungen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=77252,id=92494917)]
Stimmungsvoll: Die verschneiten Ardennenwälder und zerstörten Ortschaften werden gut eingefangen. © 4P/Screenshot

Zudem ist die Fahrzeug-KI und Wegfindung immer noch grenzwertig, insbesondere wenn man Gruppen von Panzern bewegen will. Zudem gibt es nun auch nervige Aussetzer bei der Infanterie-Bewegung. So habe ich erlebt, dass sich Truppen trotz des Befehls nicht zurückgezogen haben und vollständig aufgerieben wurden – oder sich quer durch Feindfeuer zurückzogen, obwohl der kürzere Weg bereits gesichert war.

Bei den krachenden Soundeffekten sowie den gelungenen Kommentaren und Rufen der Soldaten gibt man sich allerdings erneut keine Blöße. Auch die Kulisse mit ihren verschneiden Wäldern und halb zerstörten Dörfern, gleißenden Explosionen und splitternden Deckungen kann sich nach wie vor sehen lassen, auch wenn vor allem Bodentexturen und Oberflächen teilweise recht verwaschen sind. Zudem war die Performance auf unseren Testrechnern trotz aktueller Hardware oftmals durchwachsen  aber stabil.