C&C Online
Was erwartet ihr, wenn ein neuer Command & Conquer-Teil im Tiberium-Universum ansteht? Tiberium, Sammler, Basisbau, Kane und natürlich Mammut- bzw. Tarnpanzer dürften ganz oben auf der Liste stehen. Die Hälfte dieser vertrauten Elemente werdet ihr hier vergebens suchen. Im Zuge einer Neuorientierung wurden Tiberium, Sammler, Ressourcenmanagement und Basisbau wegrationalisiert.
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Links: Der Crawler als mobile Waffenfabrik. Dahinter laufen einige Einheiten, die ruhig mehr Details vertragen könnten – dafür ist ihr Design eindeutig. |
Damit schiebt man das Echtzeit-Strategiespiel in eine Richtung, an die man sich erstmal gewöhnen muss, da die bekannten und geschätzten Merkmale für die Mehrspieler-/Online-Funktionalität, das erhöhte Tempo und ein Fortschrittssystem mit Erfahrungspunkten gestrichen wurden.
Warum sich Electronic Arts für dieses gewagte Experiment das Tiberium-Universum ausgesucht hat, ist mir schleierhaft. „Tiberian Twilight“ hätte vielleicht besser unter dem allgemeineren Titel „Command & Conquer: Online“ erscheinen sollen, dann würden gewisse Erwartungshalten basierend auf den Vorgängern verschwinden.
Außerdem hätte der Begriff „Online“ veranschaulicht, dass ihr permanent im Internet sein müsst, wenn ihr Tiberian Twilight spielen wollt – sogar für die Solo-Kampagne. Ein bei Online-Spielen mittlerweile angesagtes Launch-Programm zum Patchen ist ebenfalls vorgeschaltet; dort müsst ihr euch jedes Mal „einloggen“, nachdem ihr eure Seriennummer an einen EA-Account gebunden habt. Verliert ihr während einer Partie die Internet-Verbindung, wird das Spiel nicht beendet. Da jedoch alle Fortschritte online gespeichert werden, sammelt ihr offline auch keine Erfahrungspunkte.
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Egal ob ihr in der Kampagne, bei Gefechten oder im Multiplayer-Modus aktiv seid: Ihr sammelt Erfahrungspunkte, indem ihr Partien gewinnt oder verliert, gegnerische Einheiten vernichtet oder Achievements erlangt. All diese Daten werden vor Cheatern gesichert auf dem EA-Zentralserver gespeichert und deswegen ist die Online-Verbindung Pflicht – so kann man sich den Kopierschutz schön reden. Bis Stufe 20 könnt ihr aufsteigen, wobei ihr getrennt für GDI und Nod Erfahrung [GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=38018,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/d2/ee/136288-bild.jpg)]
Die Videos fallen düsterer aus und die Monologe (der letzten Teile) sind nicht mehr vorhanden. Dafür seht ihr hauptsächlich Aufnahmen vom Bunkerinnenleben und selten Außenaufnahmen. Zudem schaffen es die Videos nicht, den „alten Flair“ und die Atmosphäre der kurz vor der Vernichtung stehenden Welt einzufangen und ebenso wenig die Geschichte rund um das Tiberium fortzuspinnen.
Bei jedem Aufstieg werden neue Einheiten und Upgrades freigeschaltet. So dürfen GDI-Kommandeure mit Stufe 12 den Mammut-Panzer ins Gefecht schicken. Welche Neuerungen zugänglich gemacht werden, kann man nicht beinflussen. Bei jedem Aufstieg wird bloß angezeigt, was ihr fortan verwenden könnt. Hier hätte ich mir mehr Individualisierungs- oder überhaupt Auswahlmöglichkeiten gewünscht, schließlich könnte ich als Commander nach meinen eigenen Vorlieben oder Kampftaktiken selbst Dinge freischalten, vielleicht sogar in Form eines Fertigkeitsbaumes. Stattdessen bekommt ihr die Neuerungen vorgesetzt und sobald ihr mit Stufe 20 das Maximum erreicht habt, lässt der Drang weiterzuspielen nach. Zum Zeitaufwand: Nach rund sieben Stunden (drei oder vier Skirmish-Matches plus Kampagne) erreichte ich GDI-Stufe 12. Nod konnte ich mit den drei bis vier Stunden kurzen Feldzug auf Stufe 9 bringen.