Francisco und Amelia sehen aus wie Ameisen, die durch eine kunterbunte Wüste krabbeln. Aus der Vogelperspektive erkennt man in einem ockerfarbenen Meer aus Sand ein paar Felsen, Hütten und Kakteen. Außerdem lassen mächtige blauweiße Wolken ihre Schatten über den Boden wandern. Sobald man mit dem Finger auf ein Ziel tippt, bewegen sich der Vater mit dem Handkarren und seine Tochter gemeinsam vorwärts. Nicht etwa zügig, sondern fast quälend langsam. Und während sie wandern, sinkt die Anzeige für das Trinkwasser gefühlt viel schneller – wenn das aufgebraucht ist, heißt es Game Over. Danach kann man das Spiel neu starten, aber wird anderen Gefahren begegnen, denn der Aufbau ändert sich zufällig.
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Vater und Tochter auf der Flucht: Finden sie eine bessere Heimat? © 4P/Screenshot
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Amelia kann den Gleiter fliegen und Wasser aus den Wolken abzapfen. © 4P/Screenshot
Auf dem Weg müssen sie nicht nur die Wasservorräte auffüllen, sondern auch zig Entscheidungen treffen: Sucht man in dem Wrack eines abgeschossenen Flugzeugs, obwohl da draußen Militärfahrzeuge patrouillieren? Überlässt man der Tochter die Baseballmütze oder verweist man darauf, dass sie zu viel Platz wegnimmt? Lässt man die hungrige Amelia in einem
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Bei Händlern kann man einkaufen. © 4P/Screenshot
All das findet allerdings rein textlich in der Art eines Abenteuer-Spielbuches statt, während man aktiv im Gelände kaum etwas erleben oder tun kann. Man darf lediglich auf Knopfdruck über ein Vogel die nähere Gegend erkunden, worauf dann vielleicht ein besonderer Ort aufgedeckt wird, der beim Betreten wieder Texte anzeigt. Erreicht man endlich die nächste Stadt, die aufgrund des sehr kleinen Leveldesigns meist recht leicht zu finden ist, gibt es Pausen mit Händlern und Heilern. Man kann den Gleiter reparieren, die beiden z.B. mit einem größeren Rucksack oder Lebensmitteln ausrüsten. Außerdem kann man je nach Verletzung mit Antiobiotika, Chirurgie, Salben oder Transfusionen gegenwirken. Nach dem Aufenthalt in einer Stadt hat man z.B. die Wahl, ob man die Reise in der eher wolkenarmen, aber dafür mehr Beute verprechenden Gegend oder umgekehrt fortsetzen möchte – eine freie Routenwahl auf einer Landkarte gibt es allerdings nicht. Das Artdesign wechselt dann immerhin in eine fast glutrote Wüste oder eher erdfarbene Steppe. Trotzdem vermisst man auf lange Sicht sowohl spielerische Abwechslung als auch mehr Freiheiten auf dieser Reise.
Schade...
Der Ansatz war da! Allerdings stimme ich vollkommen zu, dass eine Umsetzung a lá "This War of Mine" dem Spiel besser getan hätte. Schade, hatte mich auch wirklich neugierig gemacht.