[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=19353,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/f8/85/69348-bild.jpg)] Bunt, idyllisch und konsolentauglich: Sid Meier hat den Dinosaurier der PC-Strategie für die Couch optimiert. |
Dafür genießen Konsoleros zunächst die Früchte des neuen Grafikstils, der nicht mit Bewegungen und Animationen geizt: Da schiebt sich schon mal ein muskelbepackter Barbar ins Bild und keift euch an, während er seine Keule schwingt. Oder Napoleon meldet sich höchstpersönlich zu Wort, um euch voll animiert ein Vertragsangebot zu machen; auch Bismarck, Kleopatra & Elizabeth sind dabei – damit gibt es ein reichhaltiges historisches Puppentheater, von dem der PC nur träumen kann. Schön ist, dass das Gegenüber schon beim Wählen einer Antwortmöglichkeit anhand seiner Gestik und Mimik zeigt, was es von der Antwort halten wird. Und wenn man ablehnt, geht es schnell mit Erpressungen zur Sache:
„Wir sind eure protzige Überheblichkeit leid. Entweder, ihr überlasst uns euren Großen Künstler oder es gibt Krieg!“
Die Frage des Kitsches
So schön die neue Lebendigkeit in Sachen Mimik und Gestik ist: Man gewöhnt sich recht schnell daran und erkennt nach zwei, drei Partien nicht nur die vielen Wiederholungen in den Animationen, sondern auch die kleinen Schwächen im Detail. Dass die Herrscher nicht lippensynchron und dazu in einer Fantasiesprache reden, kann man noch verschmerzen. Aber einige der besonders klobigen Attraktionen, die man sich in der eigenen Trophäenhalle ansehen kann, hätte man sich besser gleich sparen können: Wer zur Hölle will sich kantige, vielleicht sogar am Rande der Hässlichkeit zuckelnde Bären aus mehreren Perspektiven ansehen? Später gibt es Jongleure, Tänzerinnen etc.
Schade ist auch, dass die teilweise idyllische Kulisse von kleinen Grafikfehlern unterbrochen wird: Da flackert ein Schatten künstlich, da gibt es ein Clipping, da rutscht ein Krieger seltsam in den Boden. Und irgendwie hat das angenehm Bunte teilweise die Grenze zum Kitsch überschritten. Civilization stand bisher für Epos, für Erhabenes und Edles – deshalb hat man sich am PC auch so über die Weltwunder oder die marmorne Benutzeroberfläche gefreut. Hier kann ich in der Top 10 der erfolgreichsten Städte noch nicht mal in eine üppigere Ansicht zoomen, die mir meine Bauwerke etwas pompöser zeigt. Diese Auskopplung hat zwar etwas sympathisch Humorvolles, aber leider auch etwas unfreiwillig Billiges an sich.