Hat die Erweiterung noch mehr zu bieten? Ja. Alle neuen Einheiten, Technologien, Wunder oder Spezialgebäude
aufzulisten, spare ich mir. Kenner werden überall kleine Mosaiksteine finden, die sich nahtlos in das großartige Konzept einfügen. Erwähnenswert sind allerdings noch zwei Dinge: das Mongolenlager und der Pitboss. Ersteres ist im Dschinghis Khan-Szenario von Bedeutung. Es kann sich zwei Felder weit bewegen und dabei sogar Einheiten produzieren – quasi eine mobile Basis. Das ist natürlich ein entscheidender Vorteil gegenüber statischen Städten. Der Nachteil ist, dass ihr nicht wählen könnt, ob Bogenschütze, Schwertkämpfer oder Speerwerfer entstehen sollen – das wird zufällig bestimmt! Obwohl es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Die Kampagnen haben alle ihren einzigartigen Rhythmus, stellen immer ihre eigenen Herausforderungen. Sie mögen erzählerisch nicht ganz überzeugen, aber sind spielerisch reizvoll.
Der Pitboss ergänzt den Multiplayer-Bereich um eine epische Note: Hier müsst ihr nämlich warten, wenn sich ein Spieler ausloggt und ihr nicht am Zug seid. Erst, wenn er wieder teilnimmt und seine Arbeiter oder Krieger bewegt hat, seid ihr wieder dran – so soll der Rhythmus des Solospiels auch online besser simuliert werden. Man spielt quasi auf einem dauerhaft rundenbasierten Server, wobei man wie in alten Zeiten über E-Mails auf den nächsten Zug aufmerksam gemacht wird. Aber Vorsicht: Haltet ihr euch nicht an das vorher festgelegte Zeitlimit, z.B. 24 Stunden, wird ohne eure Aktionen weitergespielt.
Der Teufel im Detail
Egal ob Einheitenstärke, Geländebonus oder Technologien – das Team hat seit dem Release an vielen kleinen Rädchen
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Neue Herrscher, neues Verhandeln: Neben Ramses II. ergänzen Ragnar Lodbrok, Shaka, Churchill, Brennus und Augustus die Riege historischer Persönlichkeiten. |
gedreht, die einem beim normalen Endlosspiel zunächst nicht auffallen. Aber wenn man genau hinschaut, entdeckt man viele sinnvolle Änderungen: Berittene Bogenschützen haben jetzt z.B. eine erhöhte Rückzugsgeschwindigkeit, Mathematik macht die Rodung effizienter und das Wunder Heldenepos ist sofort verfügbar, wenn ein Kämpfer die fünfte Stufe erreicht hat. Alle Änderungen seit Oktober 2005 werden bei der Installation von Warlords automatisch eingerichtet.
Schade nur, dass man den deutschen Texten nicht immer dieselbe Aufmerksamkeit gewidmet hat: Gleich zu Beginn schwirren einige grammatische Fehler oder fehlende Übersetzungen umher, die zwar keine Oblivion’schen Ausmaße annehmen, aber bei einer sauberen Korrektur hätten vermieden werden können – etwa: „Es werden hohes Geländedetails verwendet.“ Aber das sind erstens nur wenige Fehler und zweitens solltet ihr ohnehin das Sprach-Update der Fanseite Civilized.de installieren, das fast alle Texte lesbarer macht – auch die deutschen. Kai Fiebach & Co haben hier wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Der kleine Nachteil: Die gesprochenen Technologie-Errungenschaften passen dann meist nicht mehr zum Beschreibungstext.