Alle Jahre wieder spielt Activision das bewährte »CoD-Entwickler, wechsele dich«-Spiel – Infinity Ward und Treyarch werkeln abwechselnd an der ruhmreichen Serie. Eine Konstante hat sich allerdings herauskristallisiert: Die Treyarch-Shooter waren nie so gut wie ihre Infinity Ward-Brüder. Gilt das auch für Black Ops, den neusten Spross der Familie?
Man darf sich ein paar mal hinter das Steuer eines Helikopters klemmen und aus der Luft für Schrecken sorgen. Die Steuerung ist dabei sehr einfach gehalten.
So beeindruckend, wie der Einstieg auch ist, noch beeindruckender ist der kreative Fall, der kurz danach einsetzt: Man kämpft sich durch
einen russischen Knast und flieht auf einem klapprigen Motorrad, was sich so steuert, als müssten die Entwickler unbedingt nach den Schneemobilen in Modern Warfare 2 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=252128′)“> und den Quads in Medal of Honor <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=1980898′)“> auch etwas mit PS anbieten, dafür aber nicht viel Zeit hatten. Im russischen Weltraumbahnhof Baikonur wird mehr geballert und man bringt wie in ganz alten Zeiten C4 an gülden glänzenden Markierungen an. Dann geht’s nach Vietnam, wo besonders stark auffällt, dass die Designer auf die lange verschollene Unsitte der endlosen Gegner setzen, die ihren Copy/Paste-Ansturm erst beenden, wenn man bestimmte Grenzen überschreitet – man kann seine Munition an hunderten identischen Vietcong verbraten, ohne auch nur einen Millimeter weiter zu kommen. Interessanter wird’s erst in Hue, wo man sich heftige Straßenkämpfe liefert, sowie in Hongkong, wo man über morsche Häuserdächer flieht – ganz im John Woo-Stil mit Knarren in beiden Händen. Ein kurzer Ausflug an den Polarkreis steht ebenfalls auf dem Programm, bevor es zurück nach Vietnam und dann weiter nach Laos geht. Dazwischen: Ballerballerballerballerballer, mal nachladen, ballerballerballerballerballer, Mann, sind die Gegner doof, ballerballerballer. Allerdings beherrschen sie wie ihre asiatischen Kumpels aus World at War <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=16668′)“> das Granatenspamming sehr gut, was zusammen mit der etwas undurchsichtigen Trefferanzeige sehr oft für überraschende Tode sorgt. Auch das Abweichen vom vorgeschriebenen Pfad (wenn man sich z.B. mal umsehen möchte, statt direkt der Gruppe zu folgen) wird oft genug mit einem sofortigen Game Over bestraft. Wenn man Glück hat, passiert das kurz nach einem Checkpunkt – wenn man Pech hat, muss man bereits bekanntes Gelaber und lange Laufwege nochmals ertragen.
Neue deutsche Härte
Diese drei Spielstunden voller gut aussehender Monotonie mögen sich in die Länge ziehen, aber sie sind das Durchhalten wert. Denn ab Laos wird das Spiel mit einem Mal interessant, die Missionen gewinnen deutlich an Kreativität und Abwechslung. Mal steuert man ein Kanonenboot den Mekong hinauf (in der deutschen Fassung unverständlicherweise ohne das hervorragend zur
Black Ops bietet größtenteils frische Szenarien – u.a. kämpft man in Laos, Vietnam und am Polarkreis oder leitet mal Bodentruppen vom Blackbird aus zum Einsatz. Die PC-Fassung (hier im Bild) bietet auf der höchsten Detailstufe die mit Abstand beste Grafik aller Versionen, hat aber auch sehr hohe Hardwareanforderungen.
Szene passende »Sympathy for the Devil« von den Stones). Mal sitzt man an Bord einer SR-71 Blackbird und leitet Bodentruppen durch undurchsichtiges Terrain, wobei das Geschehen ein paar Mal zwischen dem Flugzeug sowie den Truppen hin und her springt. Man seilt sich ab, flüchtet vor einer Lawine, spielt russisches Roulette, fliegt mit einem mächtig bewaffneten Hind-Helikopter durch den Dschungel und kämpft sich durch eine Giftgas-Wolke – es gibt sogar kleinere Schleich-Einlagen. Nach etwa sechs Stunden ist das Ganze auch schon vorbei; es folgt ein (im positivsten Sinne) völlig bizarrer Epilog, der direkt zum »Überlebenskampf«-Spielmodus überleitet.
Was BO ebenfalls von anderen Shootern im positiven Sinne unterscheidet, ist das gigantische Waffenarsenal. Okay, mit Borderlands <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12328′)“> wird wohl kaum jemals ein Spiel mithalten können, aber die hiesigen Krachmacher bestechen nicht nur durch Menge, sondern auch durch Kreativität: Da gibt es Wurfmesser, eine Armbrust mit explosiven Pfeilen eine AK-74 mit angeflanschtem Flammenwerfer oder erwähnte Akimbo-SMGs. Die sind natürlich auch für den Härtegrad des Spiels zuständig, der selbst in der bereits heftig entschärften deutschen Fassung noch verdammt hart ist: Mal bekommt man in Nahaufnahme zu sehen, wie sich Giftgas auf Menschen auswirkt, mal beobachtet man, wie Kriegsgefangene hingerichtet werden, man wird Zeuge davon, wie einem Kameraden der Schädel mit einem Bleirohr zertrümmert wird – und eine lautlose Attacke mit dem Messer zeigt, wie dem unglücklichen Opfer der halbe Kopf abgesäbelt wird. Im Vergleich dazu ist das eigentliche Spiel erstaunlich blutarm: Klar spritzt es hier und da mal ein wenig, aber nur Käufer der PEGI- oder US-Fassung sehen abgetrennte Körperteile.