Auf der Insel kann man dann in Egosicht zunächst einen Pier, die Hafenmeisterei, eine Taverne sowie ein Lagerhaus erkunden, später kommen weitere Orte wie eine Bücherei und unterirdische Bereiche hinzu. Aus der Distanz wirken die Schauplätze wie gesagt ansehnlich, zumal Beleuchtung und Architektur überzeugen. Alles hat zudem zwischen Nebel und Dunkelheit einen giftigen Grünstich. Die grobschlächtigen Fischer sehen argwöhnisch, aber auch weitgehend statisch aus und sind recht ähnlich designt – was zumindest in einen denkbar inzestuösen und zu Lovecraft passenden Rahmen passt, denn scheinbar leben die Leute hier seit Generationen, ohne dass ihr atlantisches Eiland überhaupt kartographiert wurde. Allerdings vermisst man trotz verständlicher sozialer Defizite mehr Leben und Bewegung, kommt sich eher vor wie auf einer Theaterbühne mit fest verankerten und grob geschnitzten Figuren; viel zu erkunden gibt es hier auch nicht. Immerhin sorgen die offenen Fragen und düsteren bis morbiden Motive weiter für Neugier.
![[GUI_STATICIMAGE(setid=84853,id=92576934)] [GUI_STATICIMAGE(setid=84853,id=92576934)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92576934-vollbild.jpg)
In einem Kreismenü hat man die Wahl, was man fragen will – manches verlangt eine Fähigkeitenprobe. © 4P/Screenshot
Das Drehbuch enttäuscht mit zentralen Figuren wie „Cat“, die als Unterwelt-Chefin ex machina eher in ein Kinderbuch passt, aber hat zumindest einige Überraschungen in der Charakterzeichnung in petto – denn so mancher Bewohner von Darkwater ist nicht ganz so wie er scheint. Leider sind die Dialoge in einigen Situationen nicht nur plump, denn viel an Sprüchen und Anspielungen wirkt entweder künstlich oder flach: Sie enttäuschen vor allem aufgrund der robotischen Gestik und schwachen Mimik, die teilweise unfreiwillig komisch wirkt; auch so manche Situation in der Taverne erinnert eher an die Augsburger Puppenkiste als an moderne Animationstechnik – ganz schlimm sind die feiernden Seeleute. Hier geht viel Atmosphäre durch Statik und hölzerne Inszenierung verloren, denn vor allem im Figurenbereich wirkt dieses Call of Cthulhu veraltet. Diese zumindest ansatzweise offene Kommunikation gehört dennoch zu den gelungenen Aspekten des Spiels, das in diesem Bereich fast ein wenig an The Council erinnert, während Erkundung und Rätsel über 14 Kapitel weitgehend enttäuschen.
Langweilige Symbolsuche
Sherlock Holmes würde sich spätestens im Herrenhaus der verstorbenen Künstlerin angesichts der simplen Symbolabsucherei sowie inkonsequenten Interaktion im Grabe umdrehen. Es gibt zwar auch mal so etwas wie ein Rätsel, aber wirklich clevere Recherchen sind nicht nötig. Und wozu habe ich eigentlich ein Inventar, wenn ich kaum was brauche? Mal muss man ein paar Teile für einen Mechanismus finden, mal muss man einfach Türen mit Schlüsseln öffnen, die man zwei
![[GUI_STATICIMAGE(setid=84853,id=92576941)] [GUI_STATICIMAGE(setid=84853,id=92576941)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92576941-vollbild.jpg)
Die Rekonstruktion von vergangenen Ereignissen läuft auf eine simple Symbolsuche hinaus. © 4P/Screenshot
Da freut man sich regelrecht, wenn man tatsächlich mal in einem Buch lesen und logisch kombinieren muss, um eine dreistellige Kombination zu erfahren! Es gibt also Ansätze, aber der Anspruch ist weitgehend banal und wenn es mal etwas fordernder wird, ist es auch noch optional. Sprich: Hier soll man immer ans Ziel kommen, egal wie clever man agiert. Hinzu
![[GUI_STATICIMAGE(setid=84853,id=92576943)] [GUI_STATICIMAGE(setid=84853,id=92576943)]](https://dev.4p.de/wp-content/uploads/sites/13/2024/04/92576943-vollbild.jpg)
Ganz selten sieht man auch mal etwas vom Inhalt der Bücher. © 4P/Screenshot
Kann dem Fazit nur zustimmen. Mich persönlich hat die Geschichte & düstere Atmosphäre motiviert es weiterzuspielen. Das Spieldesign ist mit zunehmender Dauer inkonsequenter und weicht dem anfänglich investigativem Detektiv Charme, ab ca. der Hälfte kommen nervige Trial & Error Passagen hinzu, Rätsel nehmen ab, alles läuft dann eher wie auf Schienen in einer Geisterbahn ab.
Schade das Lovecraft Games zwar öfters eine gute Geschichte im Kern besitzen und eine authentisch gruselig-düster-irre-Lovecraft Atmosphäre auf den TV transportieren, es dann aber immer an Details wie Gameplay, Balancing und letztem Feinschliff fehlt, besonders was Cthulhu-Mythos anbelangt.
Da hätte ich doch echt mal Lust auf ein "dark Corners of the Earth" Remake
Allerdings spielt man das Spiel eigentlich nur einmal durch und fertig.
Hat das jemand durchgespielt? Lohnt sich ein Kauf?
Bloodborne auch meiner Meinung nach das beste Lovecraft Spiel das es gibt
Bloodborne is ne tolle Homage an viele seiner Werke. Vor allem das DLC.