Das Lagerfeuer der Entscheidungen
Am Lagerfeuer treten auch die Charaktere der Figuren in den Vordergrund: Der vorsichtige Fry hinterfragt die tatsächliche Motivation der Gesichtslosen, während sich der bärbeißige King gegenüber seinem schwarzen Kameraden Sherman als Rassist zeigt. Oft hat man in den meist optionalen Gesprächen die Möglichkeit in Konflikten eine Seite zu ergreifen, was meist Auswirkungen auf geistigen Zustand und Beziehung der Beteiligten hat. Ersterer gilt sowohl für alle Mitglieder der Gruppe als auch für den einzelnen Kämpfer.
Sinkt der Balken zu niedrig, desertiert der optisch deutlich degenerierte Soldat schließlich. Leider wird das Meiste aber nur in einfachen Textboxen abgehandelt, Sprachausgabe ist nur bei den bedeutungsschwangeren Einleitungen zu finden. Dennoch führen die Dialoge und Geschehnisse dazu, dass man sich mit seinen Figuren identifiziert – oder wie ich bestimmte Kämpfer nicht mehr mitnimmt, weil sie mir schlicht zu unsympathisch geworden sind.
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Das lässt viel Flexibilität zu, senkt insgesamt aber auch den Anspruch, da ich verletzte Kämpfer jederzeit eins zu eins austauschen kann, ohne mit negativen Folgen bei Präzision oder Schussfrequenz leben zu müssen. Zudem besitzt jede Figur neben ihren automatisch verliehenen Charakterzügen auch drei manuell zuteilbare Fähigkeiten wie Schleicher oder Adlerauge, die z.T. passive Boni bringen oder aktive Fähigkeiten wie das Markieren von Feinden ermöglichen. Insgesamt braucht man diese Aktionen aber auf dem normalen Schwierigkeitsgrad zu selten und ist mit einem guten Verhältnis aus Maschinenpistolen und Gewehren sowie Granaten und Heil-Items bereits gut bedient, um es mit den Feinden aufzunehmen.
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Euer Test außerhalb der Reihe sag ich mal könnte vom Einstand her gar nicht besser sein. Das Spiel hat m.M.n. total den Charme eines Gesellschaftspiels. Das habe ich gleich an mehreren Stellen bei dem Test gedacht, den ich übrigens sehr gelungen finde. Das nebulöse und ungewisse über die Abläufe die man mit seinen Mitteln iniziiert ist doch genau das. Oder das das Spiel neu begonnen werden muss, wenn die Soldaten aufgebraucht sind, bzw man wie bei einer Würfelentscheidung der KI beim Kampfgeschehen zugucken muss. Innovationspreisverdächtig möchte ich fast sagen. Eigentlich wäre es doch auch ein Spiel für den Herrn Luibl gewesen, oder?
Auch die Art wie das Spiel wenig komplex ist kommt mir eins zu eins so vor wie man es von Brettspielen kennt. Fallen jemandem noch andere Spiele ein die wirken als hätten sie eine Brettspiel-DNA? Endless Space 2 kann ich mich nur dran erinnern, hat ähnliche Assoziationen bei mir geweckt.
Finde das Spiel sehr interessant, auch einfach mal von der Seite her "so eins" auch mal hier vorgestellt zu bekommen. Klasse!
Danke für den schönen Test. Und nach der verbalen 95% "Backpfeife" (die sogar stimmt) habe ich auch brav den ganzen Test gelesen XD
Definitiv Wishlist und Beobachtungsmodus an. Wenn die Entwickler evtl. noch an der Komplexität ein wenig schrauben (und scheinbar planen sie da ja Dinge, weil auf Steam irgendwas von "Wir hören auf euch, jetzt eure Chance" steht ^^) könnte ich mich zu einem Kauf verleiten lassen. Spiel wäre sonst total an mir vorbei gegangen und ich würde mich zur Zielgruppe gehörig fühlen
Und evtl. eine neue Aufgabe für euren MCI'ler/UX-Designer fürs Homeoffice, da was intuitiveres auszuarbeiten
Allerdings nutze ich euch zu 90% mobil. Was das dann ohnehin wieder obsolet macht