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Breathedge (Survival & Crafting) – Überleben im Weltraum

Survivalspiele sind die Speerspitze der Early-Access-Hoffnungen: The Forest, Stranded Deep, Day-Z, Rust, Subnautica sind da nur einige Vertreter des durchaus breit aufgestellten Genres. Mit Breathedge versucht sich RedRuins Softworks jetzt an der Survival-Mischung Einzelspieler, Weltraum und Humor. Kann das gutgehen?

© RedRuins Softworks / HypeTrain Digital

Zermürbendes Überleben

 

Im zweiten Kapitel findet man zwar recht früh ein Weltraum-Moped (eine Art Staubsauger zur Fortbewegung) und kann seinen Sauerstoff-Vorrat in der ersten eigenen Basis erneut erweitern, doch durch den ermüdenden Abbau von Ressourcen und das langatmige Craften, bei dem immer nur exakt ein Gegenstand hergestellt werden kann, zieht sich die Weltraum-Erkundung wie Kaugummi. Jeder Trip zu einem der zahlreichen Wracks läuft im Grunde mit einem gnadenlosen Zeitlimit – und zusammen mit der nervig geringen Haltbarkeit der ersten Werkzeuge wird jeder Einsatz zu einem anstrengendem Trial-and-Error. So muss ich z.B. bei Farming-Runden alle paar Metallbälle einen neuen Schaber craften – den kann ich aber nur an einer Werkbank herstellen.

Also pendele ich ständig zwischen Basis und Ressourcenquelle, was keinen spielerischen Mehrwert bietet. Denn da Breathedge ein storygetriebenes Einzelspieler-Erlebnis ist, gibt es keine echte Ressourcenknappheit, keinen Zeitdruck und auch keinen Grund, dauerhafte Lager oder Basen anzulegen. Die viel zu niedrige Haltbarkeit der Werkzeuge wird so zur Beschäftigungstherapie und stört. Klar: Man findet viele Sauerstoff-Kerzen, die als Sauerstoff-Boost zwischendurch fungieren. Letztlich kann man sich durch die zahlreichen Einschräkungen aber immer nur auf genau ein Missionsziel konzentrieren. Von denen gibt es ab dem zweiten Kapitel zahlreiche und auch durchaus abwechslungsreiche. So müssen Triebwerke gebaut, neue Anzüge entwickelt und Energiezellen gefunden werden, um z.B. einen großen Mayo-Tank in den Kern des Raumschiffs zu schießen, damit die Strahlung in der Umgebung gesenkt wird.

Idee gut, Ausführung … naja

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Die häufigste Einblendung im Spiel: Der Mini-Sauerstoffvorrat nervt. © 4P/Screenshot

Dabei mach Breathedge eigentlich viel richtig: Ähnlich wie bei Subnautica muss eine eigene Basis errichtet werden, von der aus die Expeditionen unternommen werden. Mit dem Einrichten eigener Forschungs- und Bastel-Apparaturen fällt einiges der Teils nervigen Suche weg und man kann sich ein schickes Eigenheim im All errichten. Das wird allerdings beim weiteren Fortschritt in der Story schnell obsolet, sodass die effizienteste Basis ein einfacher Raum mit Stromversorgung, Sauerstoff-Generator und Crafting-Tisch ist, auf dessen Boden sich die Rohstoffe türmen. Immerhin: Man kann sich sicher sein, dass einmal abgelegte Dinge in der eigenen Weltraum-Messi-Höhle auch sicher liegenbleiben und nicht einfach durch den Boden in der Unendlichkeit verschwinden. Negativ fällt das zu kleine eigene Inventar auf, was auch nicht erweitert werden kann. Gerade wenn man die Basis weiter vorverlegen möchte, ist man so mit mehreren Transport-Runs nur für den Rohstofftransfer beschäftigt, zumal man auch Ordnungs-Behälter wie Koffer etc. nicht gefüllt aufsammeln kann.

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Ein unsterbliches Huhn. Wie lustig. © 4P/Screenshot

Insgesamt fühlt sich die Weltraum-Erkundung trotz einiger lustiger erzählerischer Einfälle also meistens mehr nach Arbeit als nach spaßigem Survival-Abenteuer an – zumal Dinge wie Hunger und Durst durch die gigantische Anzahl von gefunden Items in dieser Form auch einfach nicht hätten integriert werden müssen. Technisch und auch im Hinblick auf das Artdesign mit seinem ironisch-retrofuturistischen Sci-Fi-Flair inkl. albernen Bezügen auf sowjetische Technik ist Red Ruins hingegen durchgehend auf Kurs. Per Unreal Engine inszeniert man hier nämlich einen durchaus atmosphärischen Weltraum.

Leider werden im letzten Drittel aber auch noch diese letzten guten Ansätze von Breathedge über Bord geworfen. Stattdessen verkommt das Spiel zu einer Erkundung von Raumstations-Korridoren, in denen mehr als ständiges Hin- und Herlaufen und das Basteln von für Zugänge benötigten Gegenständen nicht mehr möglich ist. Anstatt also seine Stärken bei Stationsbau, Erkundung und  Co. auszuspielen, zieht sich Breathedge auf einen mäßig spannenden Walking-Simulator zurück, der spielerisch keine Akzente setzen kann.

  1. 59 % 8O :?: tja, da habt Ihr wohl den falschen Tester ans Spiel gesetzt, na ja, kann passieren, erinnert mich frappierend an den Gamestar Test von Alien Isolation, da hatte der Tester anscheinend das Spiel auch falsch gespielt.
    Mir hat es Spaß gemacht, Subnautica fand ich aber etwas besser, also 78 % fände ich angemessen.

  2. Also vom Gameplay her mag ich es, auch dass man seine Reisen sorgfältig planen muss, hat es mir angetan. Dass man zudem keine ausgefeilte Raumstation bauen muss, finde ich persönlich ganz angenehm.
    Aber der Humor, meine Jüte. Also ich mag ja Nonsense vom Schlage "Bernd, das Brot", liebe blöde GMOD-Videos und lache gern bei Borderlands 2. Das hier aber ist mehr das Equivalent zum Klassenclown, der einfach nur Aufmerksamkeit will und deswegen irgendwelchen Müll rausbrüllt in der verzweifelten Hoffnung, dass jemand doch bitte lachen möge. Die vereinzelten Sachen wie Mortal Wombat finde ich auch lustig, aber der ganze Rest? Wird leider schnell nervig, vor allem wenn die nützliche Info zu einem Objekt unter Zeilen bemüht lustiger Texte begraben liegt.
    Weniger ist manchmal mehr.

  3. Mal wieder eine Haterwertung, sry aber ich habe Forest, The Long Dark gespielt und diverse andere Survivalgames aber keines hat mich mehr gefesselt als Breathedge gg über anderen Genre Vertretern hat es mich voll gepackt. Vom Balancing ist das Spiel perfekt.
    Meine Fresse Leute hört auf hier euch das Spiel madig zu reden, spielt es selbst und habt spaß an der Sache!!!
    Mal ein Zitat vom Tester:
    Nervig knappe Sauerstoffreserven, nervig fragiles Werkzeug, nervig langsame Fortbewegungsgeschwindigkeit und ein viel zu kleines Inventar macht den durchaus stimmungsvoll inszenierten Survival-Trip durch ein gigantisches Trümmerfeld zu einer zermürbenden Angelegenheit.
    Man kann Sauerstoffvorrat aufleveln, man kann seine Werkzeuge aufleveln, was dazu führt das grinden und erkunden gelockert wird und man so sich etwas mehr Zeit nehmen kann Raumstationen zu erkunden und Loot zu sammeln. Fortbewegung ist der Staubsauger sowie die Verbesserte Version des Furzraketenantriebs zuständig, ach habe ich schon erwähnt das es ein Auto gibt???. Man kommt meist schnell von Punkt A nach B und wenn man schon dabei ist kann man evtl. die eine oder andere Raumstation, Asteroid oder kaputten Weltraumschrott mal erkunden in vielerlei Hinsicht finden sich dadurch immer mehr Blaupausen, Missionen, Achievments. Was auch den ganzen Reiz ausmacht. Und was ist mit den kleinen mini Quests die man durch erkunden bekommt? Es gibt sogar Rätseleinlagen eigentlich vieles was man als Spieler selber machen muss ohne das dir das Spiel erzählt was man just im Moment tun soll sondern einfach nur erkunden und selbst entscheiden welche Mission oder welches Tool ich jetzt verbessern könnte , falls man natürlich die Blaupause auch hat.
    Also ich habe mega Spaß am Game ist wirklich ein tolles Spiel. Es gibt viel Sarkasmus, Anspielungen und Selbstironie aber das lockert für mich das trockene Survival Gameplay schön auf oder hat keiner von euch Tomb Rider oder Mortal Wombat gespielt???.

  4. Ui schade. Lustig auf Teufel komm raus geht gar nicht.
    Leider liest sich der Rest ja auch nicht unbedingt auf Subnautica Niveau (wobei das auch ein mMn sehr hohes ist!). Aber das Genre sagt zu, für einen Sale also doch interessant.

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