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Bomberman DS (Arcade-Action) – Bomberman DS

Bomberman ist einer der ältesten Videospielehelden: Bereits seit 1985 bombt sich der Helmträger durch Spielhallen, Heimcomputer und Konsolen – und doch hat er nie den Bekanntheitsgrad von Schwergewichten wie Mario oder Sonic erreicht. Nichtsdestotrotz steht der Name Bomberman für Mehrspielerspaß par excellence, was sich auch am DS-Debüt nicht ändert.

© Hudson / Ubisoft

Der Mini-Terrorist

Bomberman hat sich in den letzten 20 Jahren kaum verändert: Ihr steuert eine kleine Figur mit Bombenfimmel durch eckige Levels und sprengt Wände sowie Gegner ins Sprite-Nirvana. So war das am NES, an der

Die in regelmäßigen Abständen auftauchenden Endgegner verlangen nach extra-bombiger Behandlung.
TurboGrafx-16, am Saturn und am GameCube – und natürlich bleibt das auch am DS so. Der Einzelspielermodus besteht aus 100 Levels, in denen regelmäßig ein dicker Obermotz darauf wartet, von euch zurück in die Steinzeit gebombt zu werden. Während das Spielprinzip gewohnt locker dahinflockt, warten einige Neuerungen auf den DS-Jünger: So werden eingesammelte Items (Bomben-Verstärker, Geschwindigkeits-Upgrades, Zeitverzögerer etc.) nicht wie üblich sofort eingesetzt, sondern auf dem Touchscreen im Inventar gelagert. Dort könnt ihr sie entweder sofort aktivieren oder für einen späteren Level aufheben. Ihr verliert nämlich alle aktivierten Items, wenn ihr mal draufgeht – eine nette taktische Komponente.

In Sachen Boni hat Entwickler Hudson tief in die Schatzkiste gegriffen: Nicht weniger als 27 Items warten auf ihren Einsatz – für den schnellen Einstieg etwas viel, weswegen jedes Symbol auch im dreisprachigen Handbuch erklärt wird. Allerdings gibt es keine Reittiere mehr wie z.B. noch in Bomberman Max 2 auf dem GBA – aber man vermisst sie auch nicht. Am Ende jeder Welt wird automatisch gesichert, außerdem dürft ihr zwischen den Levels »quicksaven« – dabei werden allerdings nur eure Items, nicht der Spielfortschritt gespeichert.

Gewalt ist eine Lösung

Der wahre Bomberman-Schatz versteckt sich seit Jahren im Mehrspielermodus: Auch am DS dürfen sich bis zu acht Sprengmeister gegenseitig die brutzeligen Kuller um die Ohren werfen – mit insgesamt nur einem Modul! Seid ihr mal allein, könnt ihr Lücken im Gegner-Kader auch mit Computergegnern in

Bis zu acht Spieler dürfen sich auf den beiden Screens austoben – mit nur einem Spielmodul!
drei Schwierigkeitsgraden auffüllen. Der wahre Jakob wartet aber in den Optionen: Ihr könnt nicht nur Handicap, Startposition, Zeit oder Rundenzahl einstellen – es warten auch satte 30 Spielvarianten! Zwar sind sie sich teilweise sehr ähnlich oder nur abgewandelte Varianten voneinander, aber allein die schiere Menge ist gleichermaßen beeindruckend wie erdrückend, außerdem warten echte Perlen in dem Haufen: So könnt ihr auf einem Spielfeld komplett ohne unzerstörbare Blöcke antreten, Bomben von Rollbändern durch den Level karren lassen oder von Anfang an voll ausgerüstet übereinander herfallen. Außerdem gibt es drei sehr abgefahrene Modi, bei denen man Bomben oder Schilde per Schrei ins DS-Mikro aktiviert – was spätestens bei acht Mitspielern, die ihren Handheld anbrüllen, für ein bebendes Haus sorgt.

Ihr könnt auch in Teams gegeneinander antreten, wobei spätestens hier die KI-Schergen ihre Existenzberechtigung verlieren – sie sind einfach keine Teamspieler. Geht ihr drauf, habt ihr noch die Möglichkeit, von außen euren Widersachern per gezieltem Bombenwurf das Leben schwer zu machen. Leider trüben technische Schwächen den Mehrspielerspaß; von den langen Downloadzeiten abgesehen ist auch der Netzcode schon bei leichten Verbindungsstörungen instabil, wodurch das Spiel zum Ruckeln tendiert – in einem Game, bei dem es auf sekundenbruchteilgenaue Reaktionen ankommt, ist so was schnell tödlich.

Aus neu mach alt

Technisch geht Bomberman den DS-3D-Fähigkeiten zum Trotz einen Schritt zurück zu 2D-Gefilden: Bis auf die putzige Intro-Animation ist hier alles gezeichnet und platt, was das Game optisch in GBA-Regionen bombt. Der zweite Screen kommt hauptsächlich im Mehrspielermodus zum Zuge, und erweitert hier das Spielfeld um eine volle Breite. Auch akustisch hat sich Hudson auf Bewährtes verlassen: die tüdeligen, schon nach kurzer Zeit nervenden Melodien kennt man größtenteils vom GameCube, ebenso wie die Effekte und englischen Stimmchen.

    

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