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Bladestorm: Der Hundertjährige Krieg (Taktik & Strategie) – Bladestorm: Der Hundertjährige Krieg

Hack’n Slay-Fans verbinden mit dem Namen Omega Force in erster Linie Koeis langjährige Dynastyund Samurai Warriors-Serien. Mit Bladestorm kehren die Entwickler den fernöstlichen Schlachtfeldern jedoch den Rücken zu und fallen in Europa ein. Ritter statt Samurais, Lanzen statt Katanas, taktische Truppenführung statt Sologemetzel. Ein Gesinnungswechsel zum Wohle des schon lange bröckelnden Spielspaßes?

© Omega Force / THQ

Zwischen den Fronten

Wir befinden uns im 14. Jahrhundert. England und Frankreich führen aufgrund von Thronfolgequerelen einen zehrenden Krieg, später bekannt als der Hundertjährige Krieg. Es ist ein Konflikt, an dem nicht nur englische und französische Soldaten, 

Renderprunk: Das Intro macht wie bei fast allen Koei-Gemetzeln einen hervorragenden Eindruck.

sondern auch unparteiische Söldner teilnehmen, die schon für ein paar Goldstücke mehr die Fronten wechseln – und ihr seid einer davon. Zu Beginn dürft ihr sogar euer persönliches Erscheinungsbild festlegen, wobei die Möglichkeiten eher eingeschränkt sind: Ihr bestimmt euer bevorzugtes Geschlecht, wählt ein vorgefertigtes Konterfei, entscheidet euch für eine passende Stimme, gebt eurem Helden einen Namen – fertig.

Anschließend befindet ihr euch in einer Söldnerkneipe, die über das gesamte Spiel als Dreh- und Angelpunkt fungieren wieder, wo ihr euren ersten Auftrag an Land zieht. Später könnt ihr hier auch Handel treiben, Ausrüstung und Fähigkeiten anpassen, Unterstützungstruppen anheuern, euch mit anderen Gästen unterhalten oder im Kriegstagebuch stöbern. Euren Spielstand speichern könnt ihr hier ebenfalls und zwar nur hier, denn trotz meist mehrtägiger Kampfeinsätze bietet Bladestorm keinerlei Zwischenspeicherfunktion.

Die Qual der Wahl

Je nach Kriegsverlauf, der im Großen und Ganzen völlig linear abläuft, werden euch in der Kneipe verschiedene Kampfteilnahmen in momentan umkämpften Provinzen angeboten. Ob ihr dabei auf der Seite Frankreichs oder Englands in die Schlacht zieht, bleibt euch meist frei überlassen. Ihr könnt nach Sympathie, Soldhöhe oder Schwierigkeit entscheiden – eine generelle Schwierigkeitsgradswahl gibt es jedoch nicht. Lediglich bei obligatorischen Story-Feldzügen seid ihr gelegentlich dazu gezwungen eine bestimmte Seite zu unterstützen. Die Story rückt angesichts der zahlreichen zu absolvierenden Standardgeplänkel jedoch stark in den Hintergrund und bleibt trotz einiger markanter historischer Feldherren 

Willkommen auf dem Schlachtfeld: Das eigentliche Spielgeschehen bietet ebenfalls imposante Szenen.

vergleichsweise blass und nebensächlich. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass ihr quasi keine wirkliche Einflussnahme auf den Kriegsverlauf, sondern stets nur einzelne Schlachten habt und euch nicht dauerhaft einer der beiden Kriegsparteien anschließen könnt.

Aber egal, ihr seid schließlich kein Oberbefehlshaber, sondern lediglich ein immer gefragter werdender Söldnerführer. Eigene Truppen könnt ihr dabei nicht um euch scharen, so dass ihr stets auf vorgegebene Streitkräfte zurückgreifen müsst. Ihr dürft lediglich eine Hand voll Unterstützungstruppen anheuern, die ihr im Bedarfsfall herbeirufen und kommandieren könnt. Diese sind aber nicht beliebig oft einsetzbar und müssen zudem aus eigener Tasche bezahlt werden. Welche Truppen ihr generell befehligen könnt, wird bei Bladestorm durch den Besitz von Truppenbüchern festgelegt, die ihr in Schlachten erbeuten und beim Händler mit zusätzlichen Buchseiten, die bestimmte Kombinationen oder Spezialisierungen erlauben, ergänzen könnt.