Klasse, wie die Entwickler die Hatz über eine Stadtautobahn inszenieren: Ein sechs Fahrspuren breiter und genau so hoher Roboter prescht dem Kleinbus mit Dan und seinem Team hinterher, schießt Raketen auf das Vehikel, während links und rechts gewöhnliche Gegner weiter feuern. Was der drögen Kulisse fehlt, das kracht, qualmt und poltert um den blechernen Giganten herum – es ist kein bahnbrechendes, aber ein fulminantes Feuerwerk. Und es ist nicht das einzige. Tatsächlich ist es bemerkenswert, wie viele mechanische Riesen

man beseitigen muss, ohne dass sich ein einziger Kampf wiederholt.
Nur ein Blinzeln
Gleich in den ersten Stunden begegnet man einer Riesenspinne, die etliche Stockwerke in die Höhe ragt: Entweder bekämpft man direkt ihren versteckten wunden Punkt am Bauch oder man zerschießt ein Bein nach dem anderen. Mit cleveren Angriffen hält der gigantische Roboter Dan in Schach, der ständig auf der Suche nach Munition ist. Die Spinne selbst springt eklig naturgetreu über den großen Platz oder klettert an Häusern empor. Über die westliche Action mögen die Japaner stolpern. Bosskämpfe aber, die beherrschen sie aus dem Effeff!
Überhaupt ist es die Inszenierung, mit der Binary Domain punktet. Eine überraschende Szene gleich zu Beginn zeigt die Stärken der Handlung und der routinierten Regisseure: In der Momentaufnahme gelingen ihnen trotz der technischen Schwächen überzeugende Gesichter in glaubwürdigen Dialogen. Manches Blinzeln wirkt so echt, dass man den Schauspieler hinter der digitalen Maske erkennt, einige Sequenzen würden selbst auf der Leinwand funktionieren und im Finale ziehen die Autoren endlich alle Register. Die spielerische Dramaturgie hält das Tempo so hoch, dass man ihr die zahllosen Roboter-Schlangen beinahe nachsieht. Und der erzählerische Kniff kurz vor Schluss ist so gelungen, dass er die plumpen Charakterzeichnungen fast vergessen macht.