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Battlefield 4 (Shooter) – Battlefield 4

Bereits zum zweiten Mal schickt EA sein Mehrspieler-Zugpferd Battlefield 4 in ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Call of Duty. Besonders bei der im Vorgänger zu Recht gescholtenen Kampagne hat Dice im Vorfeld Besserung versprochen. Können die Schweden endlich auch Einzelkämpfer überzeugen? Mehr dazu im Test.

© DICE / Electronic Arts

Leise Töne, gute Momente

Die Charaktere sind zwar toll anzuschauen, die Dialoge aber flach und die Handlung hanebüchender Unsinn.
Die Charaktere sind zwar toll anzuschauen, die Dialoge aber flach und die Handlung hanebüchener Unsinn. © 4P/Screenshot
Dennoch gibt es sie auch hier: die guten Momente. Da ist zum Beispiel dieser ruhige Spaziergang über einen Flugzeugträger, bei dem man den Gesprächen von Kameraden lauschen kann. Da ist diese Mission, in der man sich aus einem unterirdischen Gefängnis befreien muss (zuvor gibt es eine überflüssige Folterszene) und lange auf offene Konfrontation verzichten sollte. Da ist dieser Moment, in dem das brennende Wrack eines verbündeten Schiffes neben dem eigenen Träger auftaucht und entsetzte Stille herrscht.

Apropros Stille: Die Geräuschkulisse in Battlefield 4 ist großartig. Überall kracht, knallt und schreit es, Musik setzt im richtigen Moment ein und Explosionen erschüttern den Subwoofer. Genau so sollte sich das virtuelle Schlachtfeld anhören! Auch die deutschen Synchronsprecher machen einen richtig guten Job – die Dialoge sind dadurch aber nicht weniger stupide.

Kulissenprimus PC

Das Markieren mit dem Fernglas ist nicht nur zu einfach, sondern wirkt auch deplatziert.
Das Markieren mit dem Fernglas macht vieles nicht nur zu einfach, sondern wirkt auch deplatziert. © 4P/Screenshot
Die Schlachtfelder sind angenehm abwechslungsreich. Zwar sind Auswahl und Abfolge eher Standard (Wüste, Stadt, Schiff, Gebirge), können aber schon auf den alten Konsolen mit vielen Details und stimmiger Kulisse glänzen. Da neigen sich Bäume im Tropensturm, da glitzert die Sonne auf schneebedeckten Gipfeln: Battlefield 4 ist hübsch. Hübsch war allerdings auch der Vorgänger, seit dem jedoch so gut wie keine Entwicklung stattgefunden hat. Denn noch immer übertrumpft ein Killzone 3 oder auch aktuell Assassin’s Creed 4 die stellenweise arg verwaschenen Oberflächen und teils mäßigen Effekten der PS3- und 360-Version. Zudem plagt sich die Frostbite 3 mit Textur-Nachladern, starkem Kantenflimmern und Tearing. Außerdem gibt es bei aufgewühlter Wasseroberfläche hässliche Fehler in der Kollisionsabfrage mit Booten. Es ist spürbar, dass Dice angesichts der nahenden Release von PS4 und Xbox One nicht mehr alle Ressourcen in eine optimale Portierung  gesteckt hat, auch wenn Trefferanimationen und vor allem die Gesichter der Squadkameraden überzeugen können.

Ganz anders ist die Situation auf dem PC: Unter DirectX lässt die Frostbite-3-Engine so richtig ihre Muskeln spielen. Oberflächen, Beleuchtung und Effekte gehören, eine moderne Grafikkarte vorausgesetzt, zum Ansehnlichsten, was es momentan zu bestaunen gibt. Selbst von Schüssen aufgewirbelte Staubwolken zeigen Schatten und verwehen in Windrichtung, Explosionen sind partikelgeladen und die Charaktermodelle sind fantastisch modelliert und animiert. Zudem sind die Schauplätze ständig voll mit Bewegungen: ob kreisende Vogelschwärme, flatternde Bauplanen oder durcheinanderwirbelnde Papierstapel. Battlefield 4 liegt damit technisch vor dem derzeitigen Klassenprimus Crysis 3. Die Distanz zur aktuellen Konsolengeneration ist dabei immens und im direkten Vergleich wirken die Versionen für PS3 und 360 wie aus einer anderen Dekade. Die Spannung, ob PS4 und Xbox One da mithalten können, steigt.