Fazit
Als Zeichentrickserie hätte ich Telltales Interpretation Batmans früher Abenteuer sicher genossen, die seichten Spielmechaniken des Adventures haben aber oft dazu geführt, dass ich mich eher widerwillig durch das Spiel klickte. Weder das zu offensichtliche Verbinden von Indizien am Tatort noch die zu einfach gestrickten Geschicklichkeitstests in Kämpfen können Spannung erzeugen oder die Erzählung auf sonstige Weise bereichern. Selbst die zahlreichen Gewissens-Entscheidungen spielen meist eine viel kleinere Rolle als es zunächst den Anschein hat. Sie bauen aber immerhin ein passables Grundgerüst, an dem sich die Geschichte rund um die dunklen Machenschaften entlanghangelt. Vor allem die Zweiteilung macht die Verstrickungen von Batmans sozialem Umfeld greifbar: In manchen Momenten wirkt Bruce Waynes Verhandlungsgeschick sinnvoller, anderswo die stoische Autorität des finsteren Superhelden, der auf seine eigene Weise außerhalb des Gesetzes agiert. Zudem sind seine ungewollten Verstrickungen eine schöne Parabel auf die heutige Gesellschaft mit all ihren Verpflichtungen gegenüber Investoren und Lobbygruppen. Schade, dass vor allem zu Beginn einige Längen die Erzählung ausbremsen. Später zieht das Tempo zwar an, doch dann werden die sich wiederholenden spielerischen Mankos immer lästiger. Zusammengefasst ist das Spielerlebnis also ein ähnlich zweischneidiges Schwert wie die Geschichte um die Anfänge des Dunklen Ritters.Wertung
PC
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Trotz einiger Längen gelingt Telltale ein erzählerisch interessanter Einblick in Gothams korrupte Netzwerke, spielerisch bleibt das Adventure aber erstaunlich anspruchslos.