Fazit
Es ist anfangs merkwürdig, nahezu jede Aktion des Helden vom Erzähler kommentiert zu bekommen. Und man braucht auch ein paar Minuten, um sich an das Artdesign zu gewöhnen, dass leicht an den Mega Drive-Klassiker Landstalker erinnert, ganz zu schweigen von den unten nach oben steigenden Bauteilen, die sich zur Landschaft zusammenfügen. Doch aus all diesen Elementen entsteht schnell eine Faszination, der ich mich auch am PC nicht entziehen konnte. Alles passt wunderbar zusammen: Die melancholische Grundstimmung, das dynamische Kampfsystem, die abwechslungsreichen Kompositionen, die Möglichkeit, nicht nur seiner Waffen, sondern auch seines eigenen Glückes Schmied zu sein und den Schwierigkeitsgrad am Schrein über Modifikatoren anzupassen. Und das ist auch bitter nötig, da das Abenteuer in der Standard-Einstellung viel zu leicht ist – obwohl die manuelle Zielumschaltung sich redlich, aber letztlich vergeblich Mühe gibt, einem Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Bastion ist sperrig, vor allem auch, weil der hervorragende Erzähler einen mehr oder weniger zum Zuhören zwingt – man kann ihm nicht entkommen und ja: Manchmal kann er ebenso nerven wie süffisant unterhalten. Doch ohne ihn wäre dieses Action-Rollenspiel trotz der interessanten Kampfmechanik und des Artdesigns wenig mehr als Durchschnittskost von der Stange. Erst mit den Kommentaren und Erklärungen öffnet sich das isometrische Abenteuer in eine emotionale Dimension und wird so zu einem spielbaren Buch, in dem man die Hauptrolle übernimmt. Bastion ist das Paradebeispiel, wie man den Spagat zwischen gewöhnlichen Mechanismen und ungewöhnlichen Ansätzen bewältigt und dabei ein ganz besonderes Erlebnis schafft – und das ohne Abstriche und mit verbesserten Ladezeiten auf dem PC!Wertung
PC
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Auch am PC überzeugt Bastion als Action-Rollenspiel abseits der Norm, das nicht nur mit dem omnipräsenten Erzähler und der geheimnisvollen Story punktet. Artdesign und Kampfsystem können ebenfalls überzeugen.