Doch viel wichtiger: Es läuft flüssig. Leider nicht mit 60 Bildern pro Sekunde, aber es läuft flüssig. Und die wichtigsten beweglichen Teile der Vehikel, sind überzeugend animiert. Ganz zu schweigen von den teilweise spektakulären Crashs und Kollisionen mit Gegnern, die das Fahrzeug leider nur kosmetisch beschädigen.
Das bedeutet nicht, dass es in Baja überhaupt keine Schäden zu beklagen gibt. Ganz im Gegenteil. Denn jedes Mal, wenn ihr eine üble Bodenwelle mitnehmt, können die Stoßdämpfer beschädigt werden. Bei jedem größeren Sprung kann die Landung dermaßen daneben gehen, dass entweder Reifen oder Ölwanne in Mitleidenschaft gezogen werden. Und wer Bremse oder Kupplung im Übermaß nutzt, riskiert hier einen Schaden, der in den unspektakulären Boxenstopps oder per Helikopter eingeflogener Werkstatt-Crew behoben werden muss, bevor es weiter geht.
Und auch hier hat man keinen Nachteil gegenüber den CPU-Fahrern. Denn diese sind im direkten Duell zwar schwer zur Seite zu schubbsen, machen aber im Gegenzug auch Fehler, versuchen, Abkürzungen zu nutzen und treiben ihr Material bis an die Grenze und der daraus resultierenden Reparatur.
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Auch online liefert Baja eine solide Leistung ab und unterstützt weitestgehend lagfreie Rennen für bis zu zehn Fahrer. |
Aber zurück zur Kulisse: Die oben angesprochenen Mankos und positiven Punkte gelten im Wesentlichen für beide Versionen – mit zwei enorm wichtigen und in einem Fall sogar stark Wertung beeinflussenden Ausnahmen.
Denn was 2XL hier mit der PS3-Variante abliefert, geht gar nicht. Denn was nützen mir akkurate Fahrphysik, eine gute Steuerung und Weitsicht, wenn die Bildrate umgekehrt proportional zur gewählten Auflösung nach unten geht.
Das geht schon damit los, dass es bei bestimmten Strecken nicht einmal in einer SD-Auflösung zu einer gleichbleibend flüssigen Bildrate kommt. Und in HD-Auflösungen kommt es sowieso nicht zu diesem Phänomen. Ganz im Gegenteil: Bei einigen Gebieten, dazu gehört z.B. auch die erste Karriere-Piste, haben wir gezweifelt, ob Baja hier zweistellige Bildratenwerte erreicht. Zugegeben: Diese Aussage wurde aus Zynismus geboren, doch die deutlich schwächere Grundtechnik, die auf der PS3 zusätzlich noch mit einem enormen Zuwachs an Kantenbildung auskommen muss, kann man nur mit zynischen Kommentaren ertragen – oder einem starken Irish Coffee…
Aber im Ernst: In Zeiten, in denen die aktuellen Versionen von FIFA, Burnout Paradise, Devil May Cry und wie sie alle heißen mögen, auf PS3 mindestens gleichwertig erscheinen, muss so etwas wie Baja wirklich nicht mehr sein. Dass die Wüstenraserei dabei wenigstens nie komplett unspielbar wird und es auch unter diesen widrigen Bedingungen möglich ist zu siegen, rettet Baja auf der PS3 vor dem Totalabsturz. Dennoch ist die Version auf der PS3 eine ganze Klasse schlechter als auf der 360 – leider.
Selbst die weitestgehend lagfreien Mehrspieler-Varianten, die online auf beiden Systemen bis zu zehn Piloten in allen Rennvarianten sowie Splitscreen-Duelle für bis zu vier Fahrer zulassen, können die Sony-Version nicht mehr retten. Denn auch hier schlägt der Engine-Malus gnadenlos zu.