Veröffentlicht inTests

Atelier Lulua: The Scion of Arland (Rollenspiel) – Alchemistin der zweiten Generation

Mit Atelier Lulua: The Scion of Arland spendieren Gust und Koei Tecmo der Arland-Trilogie der Atelier-Saga eine Fortsetzung. Dieses Mal verdient sich Roronas Tochter Lulua ihre alchemistischen Sporen auf Nintendo Switch. Wie gut ihr das gelingt, verrät der Test.

© Gust / Koei Tecmo / Koch Media

Jedes Gruppenmitglied beherrscht unterschiedliche Waffen und Fertigkeiten, kann eine Abwehrhaltung einnehmen oder versuchen zu fliehen. Im Umgang mit Alchemie geschulte Mitstreiter können zudem mitgeführte Objekte wie Bomben, Speisen oder Heiltränke einsetzen. Wer wann an der Reihe ist, wird durch eine sich automatisch anpassende Zugfolgenleiste symbolisiert.

[GUI_STATICIMAGE(setid=86010,id=92588977)]
Die rundenbasierten Kämpfe haben dank neuer Facetten an Dynamik gewonnen. © 4P/Screenshot

Nach entsprechender Kampfdauer können vorher festgelegte Gegenstände sogar unabhängig von der Zugreihenfolge als Unterbrechungsangriffe für wichtige Notheilungen oder kritische Gegentreffer eingesetzt werden.

Das Kampfsystem wirkt dadurch jedenfalls deutlich ansprechender und dynamischer, auch wenn Technik und Inszenierung nach wie vor recht altbacken daher kommen. Vor allem die Animationen wirken oft steif, die Kulissen klobig und die Effekte unspektakulär. Gut gefallen hat hingegen die auf dem Entschlüsseln von magischen Buchseiten basierende Erzählstruktur. Um wichtige Hinweise oder Rezepte zu erhalten, muss man sich immer wieder auf die Suche nach verschlüsselt umschriebenen Orten, Monstern, Personen sowie Zutaten machen oder kryptisch angedeutete Aktionen ausführen.

Alchemistische Freiheit

Dazu zählt natürlich auch das Synthetisieren alchemistischer Gebrauchs- und Ausrüstungsgegenstände. Deren Herstellung im heimischen Labor verläuft trotz neuer Facetten wie eh und je: Man vermischt Zutaten, die entweder explizit auf dem Rezept vermerkt sind oder frei aus bestimmten Kategorien gewählt werden können. Dabei versucht man nicht nur möglichst hochwertige Zutaten zu verwenden, sondern auch solche, deren Eigenschaften in das Endprodukt miteinfließen sollen und deren elementare Ladungen die Aktivierung besonderer Merkmale versprechen.

[GUI_STATICIMAGE(setid=86010,id=92588982)]
Bei der Herstellung neuer Gebrauchs- und Ausrüstungsgegenstände hat man viele Freiheiten. © 4P/Screenshot

Die Möglichkeiten sind jedenfalls gewohnt facettenreich und nehmen mit der Zeit weiter zu. So braut man immer stärkere Arzneien, Legierungen oder Katalysatoren, mit denen man anschließend neue Ausrüstung wie Waffen, Kleider, Schmuck oder Werkzeuge fertigen kann. Von Spitzhacken über Angeln und Insektennetze bis hin zu Sprengladungen, die nicht nur seltene Rohstoffe, sondern auch neue Wege und Areale freilegen können. Selbst das begrenzte Inventar lässt sich durch das Ausrüsten speziell angefertigter Körbe Schritt für Schritt erweitern.

Der Schwierigkeitsgrad kann jederzeit in drei Stufen angepasst, der Spielstand in Städten und auf der Weltkarte jederzeit gespeichert werden. Bei der Lokalisierung gibt’s hingegen keine Auswahl: Die Texte sind englisch, die Sprachausgabe japanisch. Wer gern im Handheld-Modus spielt, muss zudem auf Touch-Unterstützung verzichten und mit unangepasster, sprich: oft sehr kleiner Schriftgröße leben. Am TV lässt wiederum die Bildrate gelegentlich zu wünschen übrig. Schade auch, dass sich Welt- und Ortskarten zur besseren Übersicht und Orientierung nicht vergrößern oder verkleinern lassen – egal, ob im mobilen oder stationären Betrieb.