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Astral Chain (Action-Adventure) – Platinum wie immer?

Während viele Fans von Platinum Games entweder verzweifelt oder geduldig auf Bayonetta 3 warten, wurde dieses Frühjahr überraschend die futuristische Action Astral Chain für Switch angekündigt. Und wie sich im Test herausstellen sollte, ist dieses Projekt nicht nur ein kleines technisches Wunder für Nintendos Hybrid-System, sondern eines der ambitioniertesten Spiele der japanischen Kultschmiede.

© Platinum Games / Nintendo

Daher sollte man seinen Helfer immer wieder aus taktischen Gründen „einpacken“, um die Energie so effizient wie möglich wieder aufzuladen. Eine Zwangsaufladung, weil die „Null“ erreicht wurde, dauert schmerzhaft lang. Die Vorteile der Legion liegen aber nicht in einer zusätzlichen Angriffskraft: Zum einen kann man mit ihnen besondere Kombos auslösen, wenn man im richtigen Moment die entsprechende Taste drückt, was u.U. auch nach einem erfolgreichen Ausweichen passiert, das ebenfalls in Anlehnung an Platinums Edelhexe zu einer Zeitlupe führt. Zum anderen verfügen sie über Spezialfähigkeiten, die bei bestimmten Gegnertypen immens wichtig sind, deren Gruppen mit einem enormen Fingerspitzengefühl zusammengestellt wurden, damit sie stets fordernd, aber auch jederzeit fair sind. Manche Feinde geben z.B. ihren natürlich stärkeren Verbündeten einen Schild. Und deren Verbindung kann meist nur über die Sonderfunktionen gekappt werden, sei es jetzt durch den Energieschlag der Schwertlegion oder den Zielschuss der Pfeillegion. So wird man immer wieder und vor allem auch in den Bosskämpfen aufgefordert, seine Herangehensweise im Zusammenspiel zwischen X-Baton und Legion zu ändern und zu optimieren. Mit einem Haufen an Heil- und Angriffsgegenständen, die über ein frei zu belegendes Radialmenü ausgewählt und auf eine Schnelltaste gelegt werden können, hat man zusätzliche Funktionen zur Verfügung, damit man keines seiner Leben aushaucht und der nur begrenzt einsetzbare Defibrillator angeschmissen werden muss. In diesem Zusammenhang sollte man auch die Finisher mit ihrem nur kurz geöffneten Zeitfenster beachten. Sie geben nicht nur Punkte, die man für Fähigkeiten- bzw. Wert-Aufwertungen der einzelnen Legionen braucht, sondern füllen auch die Lebensenergie wieder auf.

Platinum nicht wie immer

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In der Astralwelt sind die Sonderfähigkeiten der Legion-Kämpfer besonders gefragt, um Schalter- und Umgebungsrätsel im Stile der Legend-of-Zelda-Dungeons zu lösen. © 4P/Screenshot

Die Kette lässt sich ebenfalls nutzen, um den Gegnern zuzusetzen. Man kann z.B. einzelne Gegner kurzzeitig fesseln und sie in diesem Zeitraum ohne Gegenwehr attackieren. Erkennt man innerhalb der weitreichenden Angriffsschemata einen „Sturmangriff“, kann man sich und seine Legion so postieren, dass der Feind ins Straucheln kommt und benommen ist – was natürlich ebenfalls ein guter Zeitraum für Komboattacken ist. Mit all diesen Mitteln entwickeln sich trotz sehr überschaubarer Steuerung packende sowie dynamische Gefechte, bei denen nur die Kamera in einigen Momenten zu einem Problemkind wird. Vor allem in Ecken oder engeren Arealen kann das Geschehen sehr unübersichtlich werden und in ein paar Fällen sogar zu einem Tod führen. Dies ist zwar zweifellos ärgerlich, doch angesichts des Effektgewitters, das Platinum Games hier vom Stapel lässt, und vor allem dank der fair platzierten Rücksetzpunkte, kann ich Astral Chain in diesem Bereich nicht lange böse sein. Zumal das Spiel auch abseits der Gefechte überraschend viel zu bieten hat – darunter einiges, dass ich von einem Platinum-Spiel nicht unbedingt erwartet hätte. Mitunter lässt man den angedeuteten Ambitionen zwar keine Taten folgen, doch ich begrüße es ausdrücklich, wenn Studios Risiken gehen. Mir ist es lieber, sie

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Die investigative Spurensuche am Tatort ist eines der zahlreichen, zumeist sehr gut eingebundenen Elemente, die Platinum in Astral Chain eingebaut hat. © 4P/Screenshot

versuchen Neues und treffen entweder nicht ganz das Ziel oder schießen darüber hinaus wie z.B. auf Wii U mit The Wonderful 101, als dass sie ihre üblichen Mechaniken in neue Texturen und Levels packen.  

In dieser Tradition bietet Astral Chain viele richtig gelungene Elemente, ein paar, die nicht ins Ziel treffen und einige, deren Potenzial zwar stets spürbar ist, aber sich irgendwann im Sande verläuft. Eher in die Kategorie Ausfall gehört dabei die Geschichte: Prinzipiell interessant sowie einige relevante gesellschaftliche Fragen aufwerfend, hat die Story zu schnell meine Aufmerksamkeit verloren. Dabei liegt es nicht an der prinzipiellen Inszenierung, die mit Zwischensequenzen in Spielgrafik, Texten und Anime-Sequenzen eine durchaus gängige Mischung abliefert. Doch schon bei der sehr uneinheitlich gesetzten Sprachausgabe beginnen die Probleme. Der Protagonist z.B. bleibt die ganze Zeit stumm. Dass zudem einige Figurenentwicklungen nicht nachvollziehbar sind, mitunter vollkommen unverständliches Verhalten an den Tag gelegt wird, erleichtert dies nicht. Immerhin bietet die Geschichte einige durchaus überraschende Wendungen, doch die Art und Weise, wie die Erzählung im Allgemeinen sowie einzelne Figuren im Besonderen dargestellt werden, hat Platinum nicht im Griff – was für die Japaner ungewöhnlich ist.


  1. Ich hab mir das Spiel jetzt auch mal zugelegt. Da man nur gutes Hört. Ja das Spiel ist gut. Aber die im Dockingmodus, wenn man Kämpf ist das für mich unspielbar. Die FPS zahlen gehen in den Keller. So das ein flüssiges Spielen nicht möglich ist. Im Handheld Modus alles kein Problem. Mit ner Switch Oled sieht das auch noch klasse aus.

  2. Atlan- hat geschrieben: 01.01.2020 18:04
    Jetiii hat geschrieben: 10.12.2019 15:41 Das Spiel gibt es im Moment für Switch Verhältnisse günstig zu haben.
    3,5 Monate nach Release für 30€, das ist für Nintendo exklusive Spiele ein starker Preisverfall.
    Hatte es so schlechte Verkaufszahlen?
    Ist auch das schlechteste was Platinum Games in den letzten Jahren abgeliefert hat. 70% wären okay gewesen.
    Mir sagt das Spiel nicht zu, am Anfang immer "Detektiv" Arbeit und am Ende kommt dann jedes mal die Action.
    Auch die Kämpfe finde ich nicht gut gemacht, okay Platinum ein Versuch was wert jetzt aber wieder was gescheites abliefern.
    Muss dir da subjektiv echt widersprechen. Fand es besser als Bayonetta. Steinigt mich dafür, aber Bayonetta ist für mich nur von Boss zu Boss rennen und Button mashen. Die Story ist nicht vorhanden (einfach nur wilder Unsinn) und das kämpfen besteht aus ausweichen (Hexenzeit) und draufkloppen. Bin aber auch kein Hack n Slay Fan, deswegen hat mir Astral Chain besser gefallen. Aber gut, subjektiv.

  3. Atlan- hat geschrieben: 01.01.2020 18:04
    Jetiii hat geschrieben: 10.12.2019 15:41 Das Spiel gibt es im Moment für Switch Verhältnisse günstig zu haben.
    3,5 Monate nach Release für 30€, das ist für Nintendo exklusive Spiele ein starker Preisverfall.
    Hatte es so schlechte Verkaufszahlen?
    Ist auch das schlechteste was Platinum Games in den letzten Jahren abgeliefert hat. 70% wären okay gewesen.
    Mir sagt das Spiel nicht zu, am Anfang immer "Detektiv" Arbeit und am Ende kommt dann jedes mal die Action.
    Auch die Kämpfe finde ich nicht gut gemacht, okay Platinum ein Versuch was wert jetzt aber wieder was gescheites abliefern.
    Die gebührt mMn eher The Wonderfull 101.

  4. Jetiii hat geschrieben: 10.12.2019 15:41 Das Spiel gibt es im Moment für Switch Verhältnisse günstig zu haben.
    3,5 Monate nach Release für 30€, das ist für Nintendo exklusive Spiele ein starker Preisverfall.
    Hatte es so schlechte Verkaufszahlen?
    Ist auch das schlechteste was Platinum Games in den letzten Jahren abgeliefert hat. 70% wären okay gewesen.
    Mir sagt das Spiel nicht zu, am Anfang immer "Detektiv" Arbeit und am Ende kommt dann jedes mal die Action.
    Auch die Kämpfe finde ich nicht gut gemacht, okay Platinum ein Versuch was wert jetzt aber wieder was gescheites abliefern.

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