Als Nachfolger von Another Code <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7913′)“>
Ashley musste nämlich im Alter von drei Jahren mit ansehen, wie ihre japanische Mutter Sayoko, ebenfalls Gedächtnisforscherin, vor ihren Augen erschossen wurde. Wieso, weshalb, warum? Es muss irgendetwas mit ihrer „Another“-Studie zu tun haben, in der es um das menschliche Gedächtnis und die Bildung von Myelin im menschlichen Hippocampus ging. Davon versteht Ashley zwar nichts, aber dieses traumatische Ereignis verfolgt den Teenager auf den Campingplatz an einem idyllischen See, in dessen Nähe sich auch die Firma ihres Vaters befindet. Und genau dort war sie schon mal als Kleinkind mit ihrer Mutter, denn an bestimmten Stellen blitzen plötzlich Erinnerungen in Form von Bildfetzen in ihrem Gedächtnis auf: Menschen, Embleme, Gebäude…
Die Suche in Erinnerungen
Hat ihr Vater sie deshalb eingeladen? Will er herausfinden, was seine Frau vor dreizehn Jahren an diesem Ort wollte? Das kann gut sein, denn Richard scheint es mit dem Zelten und Grillen nicht besonders ernst zu meinen und bricht beides nach einem Anruf aus der Firma ab – typisch! Aber die frustrierte Ashley ist nicht lange allein: Sie lernt den Verkäufer des Shops und einen aufmerksamen Ranger kennen, trifft auf einen kleinen Ausreißer samt Hund, wird von einer Zicke in ihrem Alter belästigt und von einem besonders charmanten Arbeitskollegen ihres Vaters mit dem Hinweis verblüfft, dass er ihre Mutter kannte.
Und wer ist eigentlich der Typ mit der schwarzen Sonnenbrille, der überall herum schleicht? Das Team von CING versteht es, die vielen kleinen Fäden der Story behutsam über glaubwürdige und natürlich wirkende Charaktere zu spinnen. Vor allem Ashley wurde als Teenager mit all seinen Hoffnungen, Ängsten und Wünschen genau so authentisch getroffen wie die hitzigen Auseinandersetzungen mit dem Vater, der seine Tochter kaum zu kennen scheint. Aber auch die anderen sieben Haupt- und viele Neben-Charaktere wirken angenehm realistisch und sorgen mit ihren Auftritten immer wieder für neue Fragen.
Guter Roman, gutes Spiel?
Bis hierher hört sich alles klasse an? Ja, die erzählerischen Strukturen sind solide, die Figuren wurden vorbildlich integriert und man ist überaus neugierig darauf, was es denn bloß mit dem Tod von Ashleys Mutter auf sich hatte. Wenn das ein Roman wäre, würde man weiterlesen – gut, es wäre vermutlich ein Jugendschmöker für Teenager, denn einige Dialoge wirken zu naiv und unlogisch (warum erzählt Ashley einem Wildfremden plötzlich ihre Lebensgeschichte?), aber auch Romane für Kids können unterhaltsam sein. Und dieser legt durchaus einige delikate Köder aus. Das Spiel kann mit seiner Interaktion allerdings nicht dazu beitragen, dass auf diesen guten Fundamenten der Story auch ein gutes oder gar sehr gutes Adventure entsteht.
Und das ist überaus verwunderlich, denn das Team hat bereits zweimal bewiesen, dass es beides, also Plot und Spiel, vereinen kann – und zwar großartig. Warum klappt es diesmal nicht? Das hat zwei Gründe: Präsentation und Rätsel. Beides kann nicht an die Qualität und Faszination der DS-Adventures anknüpfen. Erstere leidet von der ersten bis zur letzten Dialogzeile unter der Stummfilmschraube, die man diesem Abenteuer aufzwingt – denn niemand in diesem Spiel spricht. Alles, was „gesagt“ wird, wird in zig Texten abgespult, so dass man halbe Ewigkeiten zum Lesen verdammt wird, während man auf der Remote den A-Knopf für die nächste Zeile drückt. Und da kommen viele Zeilen. Unheimlich viele.