Vereinfachte Produktion
Vereinfachungen gibt es auch bei den Produktionskreisläufen: Die Komplexität der Warenketten ist nicht so mehrstufig wie bei der PC-Fassung. Fast jede Produktion verläuft in überschaubaren Bahnen, ohne viele Zwischenprodukte, was die Wirtschaftslage sehr übersichtlich macht. Beispielsweise stellt ihr Tonwaren auf einer Insel mit Tonfruchtbarkeit her, in dem ihr Produktionsstätten für Ton aufbaut, die danach die Töpferei versorgen. Viel komplizierter
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Die Farben der Häuser verraten ihre „Funktion“: Bei Wohnhäusern dominiert die Farbe „orange“, öffentliche Gebäude sind „bläulich“, Schutzeinrichtungen eher „grün“ und Produktionswerke „gelb“. |
wird es leider nicht und insbesondere Kenner der PC-Fassung werden aufwändige Produktionsverläufe wie z.B. für Werkzeuge vermissen.
Außerdem sind gewisse Waren wie das Generalgut „Nahrung“ zusammengefasst worden. Getreidehöfe, Fischer, Schweinezuchten und Co. produzieren keine individuellen Endprodukte, sondern „Nahrung“ – schade! Irgendwie fehlt es mir gerade im späteren Ablauf an Herausforderungen oder etwas aufwändigeren Produktionsketten.
Hakt es dennoch irgendwo in der Siedlung, wenn z.B. eine Straße nicht richtig an das Haus angeschlossen wurde, der Marktplatz zu weit entfernt ist oder eine Ware nicht im ausreichendem Maße vorhanden ist, überschüttet euch das Spiel mit praktischen Hinweisen, Infotexten und Sprachsamples, deren Häufigkeit zum Glück im Optionsmenü verringert werden kann.
Städtebau auf Speed
Die Vereinfachungen rund um die Warentransporte und Produktionsketten lassen die Wii-Partien schneller ablaufen als erwartet und in den meisten Fällen, vor allem der Kampagne, hält sich der Leerlauf weitgehend in Grenzen. Auch die Auswirkungen der Gebäude sind rasant: Der Rattenfänger befreit die Plage in Sekunden oder wenn es an Gewürzen fehlt, sind schnell zwei Plantagen gebaut, deren Produkte das Volk in unter einer Minute wieder zufrieden stimmen. Wahnsinnige Hektik kommt nicht auf, höchstens wenn ich von Insel zu Insel springe, um überall neue Gebäude zu platzieren und mich die „Hilfen“ zutexten, dass es immer noch an „Ware X“ fehlt.
Karten, Schätze und Achievements
Im Gegensatz zur PC-Fassung ist die in mehrere Segmente unterteilte Seekarte zu Beginn nicht komplett aufgedeckt. Stattdessen wird die Inselwelt schrittweise freigeschaltet, indem Aufgaben in der Kampagne gelöst oder spezielle Ziele (vgl. Achievements) erreicht werden. Wenn ich beispielsweise 40 Tonnen Eisen gesammelt oder die Produktion durch mehrere Spezialistenschiffe beschleunigen lasse, darf ich zusätzliche Kartenelemente freischalten.
Schatzsuchende kommen ebenso auf ihre Kosten, da sich im Verwaltungsmenü verheißungsvolle Karten erwerben lassen. Kaum investiert schnappe ich mir ein Schiff und folge der Seekarte in Richtung Schatz. Beim Heben der wertvollen Kiste verliert das Schiffchen an Geschwindigkeit, was die kapersüchtigen Korsaren (Piraten) aufscheucht, die das gerne mit immer gleichen Sprüchen kommentieren. Die Schatzsuche kann gelegentliche Leerlaufzeiten bei Warenengpässen überbrücken und bringt oftmals eine nette Belohnung in Form von nützlichen Waren.
Techtree, Kampfsystem und Korsaren
Zudem gibt es einen kleinen, stufenweise erweiterbaren Techtree, sobald ein neues Zivilisationslevel durch Bürgeraufstieg erreicht wurde. Hier können Techniken freigeschaltet werden, wie zum Beispiel das Teehaus, welches die Leute in ihrer Umgebung dazu veranlasst mehr Steuern zu bezahlen. Ein Handelsvertrag mit dem Orient wartet ebenfalls. Apropos Orient: Wie in Anno 1404 gibt es südländische Inseln. In diesen heißen Gefilden gedeiht wenig, weswegen ihr auf die Technologie der Wasserpumpe angewiesen seid. Dieses Gebäude setzt ihr einfach auf eine Oase und schwupps sind die Furchtbarkeiten der Insel freigeschaltet. Für meinen Geschmack ist das viel zu einfach.