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Among Us (Musik & Party) – Wer ist der Wolf im Schafspelz?

Als Among Us 2018 für Mobilgeräte erschien, landete es bei uns genauso wenig auf dem Radar wie die anschließende PC-Version. Kein Wunder: Damals war das Partyspiel rund ums Betrügen nur ein kleines, nahezu unbekanntes Spiel in einer Flut voller Indie-Produktionen. Erst reichweitenstarke Streamer bescherten dem Titel im Jahr 2020 einen gewaltigen Popularitätsschub und auch die Corona-Pandemie dürfte ihren Teil zum Erfolg beigetragen haben. Ihr wollt also laut dem Ergebnis unserer Wunschtest-Abstimmung unsere Meinung zu dem Phänomen lesen? Los geht’s…

© Innersloth / Innersloth

Mehr Spieler = mehr Spaß?

Wie gesagt: Mit einer größeren Teilnehmerzahl dürfte auch der Spielspaß steigen, zumal auch die weitläufigen Karten eher darauf zugeschnitten sind. Abseits privater Online-Partien, in denen man sich sogar plattformübegreifend über einen geteilten Raumcode zusammenfindet, darf man auch offenen Lobbys beitreten und mit Fremden spielen. Aber warum sollte man? Schon in den meisten anderen Online-Spielen meide ich öffentliche Lobbys wie der Teufel das Weihwasser, weil mir die potenzielle Quote an Arschgeigen schon seit Jahren zu hoch ist. Ich verspüre hier tatsächlich null Interesse, mich mit irgendwelchen Random-Leuten auf das Katz- und Mausspiel einzulassen. Mit Freunden und Bekannten sind dagegen ein paar unterhaltsame Runden drin.

Gefangen in der Schleife

Allerdings habe ich für mich festgestellt, dass die anfängliche Faszination rasant nachgelassen hat. Das Abklappern der immer gleichen Schauplätze mit ihren immer gleichen, extrem simplen Minispielen verliert schnell seinen Reiz. Da hilft es auch nicht, dass es bislang nur drei Karten gibt – eine vierte soll jedoch bald folgen. Es wird irgendwann nur noch langweilig, eine Datenübertragung auf Tastendruck zu initiieren, irgendwelche Kabel zu verbinden, Schalter umzulegen oder Knöpfe in der richtigen Reihenfolge zu drücken. Mehr Reiz, Spannung und Dynamik verspricht das Agieren als Betrüger, obwohl sich die Abwechslung bei den Spielmechaniken ebenfalls in Grenzen hält. Trotzdem ist es gut, dass die Aufgaben und die generelle Steuerung so simpel gestaltet wurden, dass sich selbst Nicht-Spieler schnell zurecht finden können und sogar das Spielen via Handy keine große Hürde darstellt. Interessanter ist ohnehin der psychologische Faktor in den Unterhaltungen, in denen man sich vor allem als Betrüger mit cleveren Argumenten einerseits als Unschuldslamm präsentiert und andererseits alles versucht, um die Verdächtigungen auf andere Mitspieler zu lenken. Lügen will gelernt sein…

Viele Anpassungen möglich

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Die Minispiele sind allesamt ziemlich simpel gestaltet. © 4P/Screenshot
Abseits visueller Anpassungen an der Spielfigur, die man sich teilweise auch mit Hilfe von Mikrotransaktionen anschaffen darf, kann man auch diverse Einstellungen am Regelwerk vornehmen, um für etwas Abwechslung zu sorgen. So lässt sich u.a. die Laufgeschwindigkeit der Figuren verändern und die maximale Anzahl an Betrügern in einem großen Teilnehmerkreis auf bis zu drei Personen hochschrauben. Zudem kann man die Anzahl an initiierten Meetings begrenzen sowie Zeitlimits für die Diskussionsrunden und die Abstimmung festlegen. Gleiches gilt für die Anzahl und Komplexität der Aufgaben, mit denen man als Crew konfrontiert wird und selbst der nötige Abstand zur Ausführung eines Attentats lässt sich in mehreren Stufen bestimmen. In den Einstellungen gibt es tatsächlich viel Raum für Variationen, die man im eigentlichen Spiel schnell vermisst.