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Among The Sleep (Action-Adventure) – Ein ganz normaler Geburtstag…

Wenn nachts das Licht ausging, war das ein gewaltiger Test für meine Nerven: Plötzlich bewegte sich etwas im Baum vor meinem Fenster. Ich hörte jedes Klopfen, Dielen knarrten – oder war es die Tür, die sich einen Spalt geöffnet hatte? Das ist viele Jahre her und Among the Sleep versetzt mich glatt zurück in diese Zeit. In der die Schatten größer waren als die Menschen, die sie warfen.

© Krillbite / Krillbite / SOEDESCO

Dunkle Gestalten

Ein lautes Stöhnen fährt mir durch Mark und Bein: Im Nebenzimmer ächzt das Holz, ich höre Stimmen flüstern. Dann schwebt ein Umriss vor der Tür entlang. Ich verschwinde im Kleiderschrank, schließe die hohe Tür und schaue angespannt durch die Lamellen. Nichts. Niemand regt sich. Erleichtert drehe ich mich um – und erschrecke vor einer Wand dunkler Gestalten, die ausdruckslos auf mich herabschauen.

Mäntel! Es sind einfache Mäntel, die mir die Haare zu Berge stehen lassen. Witzig, sehr witzig! Oder hat sich einer der Mäntel gerade bewegt?

Blauer Strampler

Among the Sleep ist ein modernes Horrorspiel. Es bedient sich beim Besten, was Slender, Outlast und Amnesia zu bieten haben: Es spielt mit der Erwartungshaltung, der Ungewissheit und der Schwäche eines Protagonisten, der sich in keiner Form gegen die Bedrohung wehren kann. Der nicht einmal weiß, ob tatsächlich Gefahr existiert oder ob er Opfer seiner Vorstellungskraft ist. Er kann sich in Schränken und unter Möbeln verstecken. Oder darauf warten, dass ihn das Böse einholt…

Das Besondere ist die Hauptfigur, ein zweijähriges Kleinkind. Ich werde davon ausgehen, dass es ein Junge ist, da ich neutral benannte Personen instinktiv mit meinem Geschlecht gleichsetze und das Kind einen blauen Strampler trägt. Zu seinem zweiten Geburtstag krabbelt er jedenfalls durchs Haus seiner Eltern, stapelt Würfel, schnappt sich den Lieblingsteddy,

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Bei Tageslicht ist das Haus ein beschauliches Zuhause… © 4P/Screenshot

wird schließlich von seiner Mutter ins Bett gebracht und wacht mitten in der Nacht wieder auf – als der Teddy wie von Geisterhand von ihm fort gezogen wird. Ohne ersichtlichen Grund kippt anschließend das Bett auf die Seite. Wo sind die Eltern? Und wieso öffnet sich die Tür des Kinderzimmers ganz von alleine?

Flüstern und Schaben

Was Krillbite Studio richtig gut gelingt, ist die Verbindung von Fantasie und Wirklichkeit. Das fängt bei der umfassenden Darstellung des ungewöhnlichen Protagonisten an, der seine Welt selbst dann noch von unten betrachtet, wenn er nicht auf allen Vieren krabbelt. Stühle überragen ihn, unter Tischen hat er reichlich Platz, Kommoden sind unerreichbar hoch. Weil ich sie nicht gewöhnt bin, ist das eine furchteinflößende Perspektive; die gesamte Kulisse wirkt falsch dimensioniert.

  1. Wulgaru hat geschrieben:Das Baby ist doch ein Mädchen. Die Mutti sagt das auch glaube ich im Intro, außerdem sieht man das auf den ganzen Bildern.
    nur in den deutschen untertiteln. auch sonst wird das geschlecht nirgendwo angesprochen oder suggeriert.
    im kinderzimmer gibt es, wenn ich mich richtig erinnere, dinosaurier- und weltraum-poster. ich glaube aber nicht, dass das auf einen männlichen protagonisten hindeuten soll.
    Wulgaru hat geschrieben:Zuletzt finde ich persönlich das das Spiel sowieso auf zwei Ebenen funktioniert und zwar für uns die wir uns mit der Figur identifizieren und für uns als Spieler die alles was wir sehen in einen erwachsenen Kontext einordnen (zum Beispiel das man sowas wie den Teddy unheimlich findet, ist eine eher erwachsene Reaktion).
    ja, das trifft es. so sehe ich das auch.

  2. SpookyNooky hat geschrieben:
    Wulgaru hat geschrieben:Nö, aber für mein Spielgefühl. Ich bin in Gedanken immer die Person die ich spiele, auch wenn sich das in diesem Falle schräg anhören mag.
    Hm, ja, das hört sich für mich in der Tat sonderbar an. :)
    Geht so...ich wüsst nicht was überhaupt denken würde wenn das nicht so wäre. Könnt mir ja alles egal sein was zum Beispiel in Among so passiert. Ich bin das Baby und ich habe Angst. Zumindest wenn ein Game so stark handlungetrieben ist, wüsste ich nicht was ich daraus sonst ziehen könnte außer mich am Artdesign zu erfreuen. :wink:

  3. Wulgaru hat geschrieben:Nö, aber für mein Spielgefühl. Ich bin in Gedanken immer die Person die ich spiele, auch wenn sich das in diesem Falle schräg anhören mag.
    Hm, ja, das hört sich für mich in der Tat sonderbar an. :)
    Ich finde die Spielcharakter in Half-Life (männlich) oder Portal (weiblich) ziemlich ungeschlechtlich, könnte genau so gut vom Feeling her andersrum sein (von der Anrede bei ersterem mal abgesehen).

  4. Nö, aber für mein Spielgefühl. Ich bin in Gedanken immer die Person die ich spiele, auch wenn sich das in diesem Falle schräg anhören mag. Ist aber eigentlich völlig unwichtig. :wink:

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