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Alice: Madness Returns (Action-Adventure) – Alice: Madness Returns

Elf Jahre ist es her, dass American McGee die gute alte Alice aus Lewis Carrolls gleichnamigem Märchen durch ein ebenso bizarres wie fesselndes Wunderland jagte. Elf Jahre sind eine lange Zeit für einen Nachfolger, wenn man nicht gerade Duke-Maßstäbe ansetzt. Möglicherweise zu viel Zeit.

© Spicy Horse Games / Electronic Arts

Fazit

Alice: Madness Returns ist wie ein surrealistisches Gemälde von Salvador Dalí: Man muss in einer ganz bestimmten Stimmung sein, um es in seiner Gänze erfassen zu können, und man muss bereit sein, über technische Schwächen hinweg zu sehen. Dann, und nur dann entfaltet es eine sehr interessante, mystische, tatsächlich einzigartige Stimmung: Die teilweise wunderbar wehmütige, minimalistische Musik tropft markant aus den Boxen, das Artdesign der Welten und der Figuren ist in höchstem Maße inspiriert – wovon und ob das völlig legal war, spielt dabei keine Rolle, inspiriert ist inspiriert. Leider haben sich in erster Linie die Grafiker von der Muse küssen lassen, denn vom Design abgesehen leidet das Spiel an ganz weltlichen Problemen, von denen die flackernden, ins Bild poppenden, teilweise scheußlich niedrig aufgelösten Texturen das geringste Problem sind. Viel schlimmer ist die Ideenlosigkeit, mit der man die höchst beeindruckende Spiellänge zu füllen versucht: Simple Geschicklichkeitstests, anspruchslose Kämpfe, keine dramaturgischen Höhepunkte, keine echte Entdeckung (auf jedes Geheimnis zeigt im Schrumpfmodus ein übergroßer Leuchtfinger), komplett lineare Welten – abgesehen von den durchgeknallten Designideen gibt es hier nicht viel zu entdecken. Das Konzept des Spiels ist damit weitaus faszinierender als das Spiel an sich; ein Problem, mit dem American McGee nicht zum ersten Mal zu kämpfen hat. Immerhin liegt den meisten Fassungen von Madness Returns der Vorgänger kostenlos bei, was allerdings fast schon unfair ist – denn der Oldie ist deutlich besser als der Neuling.

Wertung

360
360

In Sachen Artdesign einer der interessantesten Titel der Gegenwart – spielerisch dagegen höchst altbacken.

PC
PC

Technisch die beste aller Fassungen – spielerisch mit den anderen identisch.

PS3
PS3

In Sachen Artdesign einer der interessantesten Titel der Gegenwart – spielerisch dagegen höchst altbacken.

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