In der Science-Fiction-Welt von Age of Wonders: Planetfall gab es einst die Star Union. Diese galaktische „Föderation“ bestand aus einem gigantischen Netzwerk aus Weltraum-Kolonien, die allesamt von Menschen gegründet wurden. Doch irgendwann ging das Imperium auf mysteriöse Art und Weise unter, geriet aber nicht in Vergessenheit …
Lange Zeit nach diesem Untergang untersuchen sechs Fraktionen als Nachfahren der Star Union die Überreste. Diese Fraktionen unterscheiden sich erfreulicherweise voneinander, jedoch sind keine völlig andersartigen Spieltypen zu erwarten, sondern eher eine Spezialisierung auf bestimmte Aspekte, eigene Einheiten, Kampftaktiken und Waffenvorlieben. An die Abwechslung wie bei Endless Space 2 kommt Age of Wonders: Planetfall nicht heran. Zumindest Civilization 6 wird bei den Eigenarten der Fraktionen bzw. Völker aber locker geschlagen.
Menschen, Cyborgs und Bugs
Die wohl zugänglichste, weil vertrauteste Fraktion ist die Vorhut (Vanguard). Die Sci-Fi-Miliz der Marke Allrounder setzt auf Militär, Fernkampf (Schusswaffen, Laser), Kampfdrohnen und Geschütze. Die Dvar erinnern an Weltraum-Zwerge mit Gasmaskenbärten aus Osteuropa. Sie mögen Vulkane, Produktion, Tunnelgräber, Flächenangriffe und können Gebirge dank Terraforming erschaffen oder zerstören. Die Amazonen bestehen ausschließlich aus Frauen – aus Frauen, die genetisch modifizierte Wildtiere befehligen, sich in Wäldern herumtreiben (Wirtschafts- und Kampfbonus) und neuen Wald pflanzen können.
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Mit Laserwaffen ergänzte Dinosaurier findet man nur in ihrem Arsenal. Ja, das Fraktionsdesign ist ziemlich abgefahren und dadurch reizvoll, doch in den tatsächlichen Kämpfen fällt der Exotikfaktor kaum noch ins Gewicht.
Die einzige Alien-Rasse sind die Kir’ko – eine ehemals von den Menschen der Star Union unterworfene insektoide Arbeiterrasse mit Schwarm-Faible, die auf Genugtuung sinnt. Zahlenmäßige Überlegenheit, schnelles Bevölkerungswachstum, Nahkampf, Bioregeneration und der Schwarmschild (wenn Einheiten nahe zusammenstehen) gehören zu ihren Eigenarten. Dann gibt es noch die skrupellosen kapitalistischen Händler des Syndikats, die auf Tarnung und Geheimoperationen spezialisiert sind. Die sechste und letzte Fraktion heißt Assembly. Sie besteht aus Cyborgs mit Vorliebe für Forschung und Blitzwaffen. Sie können zusätzliche Ressourcen auf Schlachtfeldern erbeuten und im Kampf gefallene Einheiten wieder zusammensetzen.
Die Wahl des Weltuntergangs
Zusätzlich muss eine „Secret Technology“ (ehemals Doomsday-Technologie) gewählt werden, die in der deutschen Version „Geheimtechnologie“ heißt. Diese Technologie wird einen Großteil des Waffen-Techtrees einnehmen und den angepeilten Spielstil (leicht) beeinflussen. Entscheidet man sich für die Promether, kann man Massenvernichtungswaffen zur planetaren Auslöschung bauen und unwirtliche Gebiete besiedeln.
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Mit der Xenoseuche bekommt man Zugriff auf eine Alien-Parasit-Kombination mit infektiösen Biowaffen, herbeirufbaren Spezialeinheiten und Verstärkungen für biologische Einheiten. Bei Voidtech setzt man auf Teleportation, temporäre Klone von Einheiten und die Verlangsamung von Feinden. Celestianer versprechen Moral- und Diplomatieboni. Synthese erlaubt es mechanische Einheiten zu hacken und KI-Daemons einzusetzen. Als Psynumbra-Unterstützer beschwört man ätherische Wesen und versucht den Geist/Verstand der Gegner zu manipulieren.
Schafft man es, die Geheimtechnologie bis zum Ende umzusetzen, ist der Wissenschaftssieg greifbar. Somit legt man mit der Wahl der Fraktion und der Doomsday-Technologie den grundlegende Spielausrichtung fest.
Commander-Exkurs
Sollte einem keiner der vorgefertigten Commander einer Fraktionen gefallen, lässt sich ein personalisierter „Commander“ mit Perks und Startausrüstung (nur für eigene Partien/Szenarien) erstellen. Solch ein Commander ist auf der Weltkarte präsent und kann Armeen anführen, die aus bis zu sechs Einheiten bestehen. Im späteren Spielverlauf schließen sich weitere Helden-Charaktere dem Kampf an.
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Commander und Helden gewinnen in den Gefechten an Erfahrung und lassen sich verbessern bzw. spezialisieren – mit äußerst minimalistischen Talenten, die eher so wirken, als hätten sie die Entwickler überstürzt eingebaut. Bei Age of Wonders 3 wirkten die Entscheidungen, die man beim Heldenfortschritt traf, schwerwiegender und folgenreicher. Die normalen Einheiten sammeln ebenso Erfahrung und werden automatisch stärker. Die Verbesserung der normalen Einheiten wird via Modifikationen pro Truppentyp realisiert, wodurch ihre Eigenschaften und Stärken der Waffentypen besser zur Geltung kommen. Mit modifizierten Laserwaffen können Gegner zum Beispiel „geblendet“ werden.