Veröffentlicht inTests

Ace Combat: Assault Horizon (Simulation) – Ace Combat: Assault Horizon

Wir kennen alle Filme wie Top Gun, in denen sich schneidige Heroen in Überschallgeschwindigkeit fliegende Superkisten schwingen und den Weltfrieden bringen. Scheiß drauf! Diese Pappnasen braucht kein Mensch mehr, jedenfalls spätestens seit Ace Combat: Assault Horizon (ACAH) nicht.

© Namco Bandai / Namco Bandai

Es kracht, es scheppert, es rummst am laufenden Band: Holt das Popcorn raus!

Es kracht, es scheppert, es rummst am laufenden Band: Holt das Popcorn raus!

Der Dogfight-Modus ist in dieser Hinsicht weitaus schlimmer. Kurz gesagt sorgt er dafür, dass es quasi keinen Dogfight mehr gibt. Denn er funktioniert folgendermaßen: Hat man einen Gegner im nahen Visier, bildet sich ein Kreis um ihn. Drückt man in diesem Moment beide Schulterbumper gleichzeitig, schaltet man in den DFM. In diesem sitzt die eigene Maschine dem Gegner wie ein Affe im Nacken und kann ihn munter zerlegen. Währenddessen hat man nur eingeschränkte Kontrolle über die Maschine, was die Designer dazu nutzen, sie wilde und halsbrecherische Manöver durch Häuserschluchten oder Canyons fliegen zu lassen. Sieht zwar geil aus, nimmt den Luftkämpfen aber sehr viel von ihrer Spannung. Denn der DFM ist meistens eine Abschussgarantie, nur selten schaffen es Gegner (meist Aces, die man ohne DFM kaum aus der Luft bekommt) daraus auszubrechen und sich hinter einen zu setzen – ein Manöver, das man ebenfalls mit etwas Geschick ausführen kann.

»Schalten Sie die Flughilfe ein, wenn Sie dazu neigen, mit dem Boden zu kollidieren.«

Die Kampagne ist Ace Combat-untypisch, es gibt weder Vorabbesprechungen noch Endanalysen, dafür werden die Aufträge meist hintereinander geklatscht, gelegentlich verbunden durch gut inszenierte Echtzeit-Cutscenes. Die Missionen sind durchaus abwechslungsreich: Bombenteppiche verlegen, Cruise Missiles oder Langstreckenraketen abfangen, Schiffe versenken, Radar ausweichen – und natürlich Gegner aus der Luft holen. Massig Gegner! Der Grund für die lange Spielzeit von acht bis neun Stunden ist in erster Linie, dass den Designern oft genug nichts anderes einfiel, als an eine abgeschossene Gegnerwelle eine weitere anzufügen. Und dann noch eine. Und dann noch eine. Und dann noch eine. Gähn! Außerdem sind die Chckpunkte serientypisch zum Teil sehr dämlich platziert – vermasselt man einen Auftrag, darf man zum Teil mehrere bereits bewältigte Missionsstufen nochmals in Angriff nehmen.  Für jeden gemeisterten Auftrag erhält man neue Maschinen, Waffen und Lackierungen, was in erster Linie für den Mehrspielermodus nützlich ist.

»Capital Conquest« ist ein interessanter Team-Mehrspielermodus - aber am unterhaltsamsten ist mal wieder das Koop-Fliegen.

»Capital Conquest« ist ein interessanter Team-Mehrspielermodus – aber am unterhaltsamsten ist mal wieder das Koop-Fliegen.

Der besteht aus vier Modi, von denen zwei ziemlich uninteressant sind: »Domination« und »Deathmatch« sind altbekannt und bieten wenig Grund zum ausdauernden Verweilen. Interessanter ist »Capital Conquest«, in dem zwei Teams daran arbeiten, ihr Hauptquartier zu verteidigen und gleichzeitig das des Gegners anzugreifen. Den verschiedenen Vehikelklassen (Jäger, Bomber, Helikopter) kommt dabei essenzielle Bedeutung zu, die maximal aus jeweils acht Spielern bestehenden Teams müssen gut zusammenarbeiten – wenn das der Fall ist, ergeben sich sehr mitreißende Luftschlachten. Aber ganz ehrlich, der vierte Modus war mir der liebste: Zusammen mit zwei anderen Piloten in ausgewählten Kampagnenmissionen auf Gegnerjagd gehen. Zwar ändert das nichts an den Missionen an sich, aber sie machen einfach viel mehr Spaß, wenn man mit Leuten unterwegs ist, mit denen man sich tatsächlich absprechen kann. Außerdem darf man hier gemeinsame Dogfight-Modi nutzen, was denen einen unerwarteten Schub an Action verleiht. Der Netzcode ist vorbildlich, selbst bei voller Spielerzahl hatte ich zum Test keinerlei Lags oder Ruckler. Man darf die freigeschalteten Maschinen nach Gusto umlackieren sowie mit erwirtschafteten Rangpunkten Extras freischalten, die sich auf die eigene Maschine oder gleich das ganze Team auswirken.