Serienkenner wissen es schon lange, sicherheitshalber wird es trotzdem erwähnt: Erwartet keine Simulation! Zwar ist das Gamepad voll belegt, auf Wunsch (und erhöhte Bargeldbestände im Portemonnaie vorausgesetzt) könnt ihr Ace Combat 6 auch mit einem speziellen Flightstick spielen. Ändert aber nichts daran, dass das Flugmodell auf Arcade getrimmt wurde und ihr hunderte Raketen mit euch herumschleppt – während ihr Bomber und Ölplattformen erledigt, rumpelnde Panzerbataillone schreddert, Flugabwehrgeschütze zerstört, erwähnte
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Na, DAS ist doch mal ein Gegner! Eine derartige fliegende Festung schluckt mehr Raketen als die Invasoren in »Independence Day«. |
Mein Gott, es ist voller Sterne!
Was haben wir bisher abgehakt, das Serienfreunde erwarten durften? Kitsch-Story, einfaches Flugmodell, massig Maschinen – check. Und was fehlt? Natürlich die geile Grafik: Jeder Ace Combat-Teil sorgte unabhängig von der Plattform für
Stielaugen und ungläubig baumelnde Kinnladen, der sechste dürfte in dieser Disziplin erfolgreicher sein als je zuvor! Und dabei geht es in erster Linie nicht mal um die Qualität der Flugzeuge und der Bodendarstellung, auch wenn beide über jeden Zweifel erhaben sind. Vielmehr schaffen es die Designer, ein vollendetes Schlachtfeld-Gefühl auf den Fernseher zu zaubern, das es so noch nicht gegeben hat: Kondensstreifen und Rauchfahnen der abgeschossenen Raketen verwandeln das große Blau in ein gigantisches Schachbrett, in dem Dutzende Maschinen wie ein Fliegenscharm umherzischen, das von brachialen Explosionen und einer fetten Surroundsound-Hölle erschüttert wird. Und das Beeindruckendste dabei: Selbst wenn der Himmel brennt, das Chaos komplett ist und die ganze Welt kollabiert, die jederzeit flüssigen 60 fps tun’s nicht! Auch wenn man weit entfernt vom Epizentrum ist, wird um jeden Millimeter Luftraum gekämpft, man fühlt sich immer als Teil einer großen Schlacht – und wenn man nicht genug davon bekommen kann, dann ist man für die stilvollen Replays dankbar, die man auch speichern kann.
Natürlich kann man mäkeln, dass der Boden beim Tiefflug zu Matsch verschwimmt oder dass Häuser und Panzer eher grobklotzig daherkommen – aber die bekommt man normalerweise nur aus der Höhe oder lediglich für einen Sekundenbruchteil aus der Nähe zu sehen, so dass das nicht die geringste Rolle spielt. Und natürlich wird’s immer wieder mal unübersichtlich: Pfeile weise in alle Richtungen, potenzielle Ziele sind gleich dutzendfach markiert, das HUD zeigt alle möglichen Infos an, pausenloses Geschnatter dringt aus dem Funkgerät – aber anders will man es bei einem derartigen Spiel gar nicht haben, und im Zweifelsfall ist es immer noch übersichtlicher als das in dieser Hinsicht vergleichbare Project Sylpheed. Ace Combat 6 ist eines der wenigen Spiele, dem Screenshots, unabhängig davon, wie hübsch sie auch sind, einfach nicht gerecht werden – deswegen verweisen wir euch treusorgend auf unsere Trailer-Sammlung. In denen seht ihr allerdings nicht, wie erschreckend kurz die Ladezeiten sind.