Das Ende der Welt?
In den japanischen Nachrichten wird von einem großen, unidentifizierten Objekt berichtet, das auf die Erde gestürzt sei und einen Weg der Verwüstung in der Stadt hinterlasse. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen und die Evakuierung der angrenzenden Bezirke eingeleitet. Mitten im Chaos hält plötzlich ein blondes Mädchen in Schuluniform allein auf der Straße inne. Langsam hebt sie ihren Rock an und streicht mit der Hand über ihren Oberschenkel. Der beginnt daraufhin türkis zu leuchten und teleportiert sie ins Cockpit eines stählernen Ungetüms, das zusammen mit anderen bemannten Robotern eine apokalyptische Invasion abzuwehren versucht.
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Aber was ist überhaupt passiert, wer greift hier an und wie kam es dazu? Dies gilt es aus der Sicht von insgesamt 13 Protagonistinnen und Protagonisten zunächst herauszufinden und dann zu verhindern. Die erste Geschichte ist die von Juro Kurabe und sie beginnt im Mai 1985 an der Sakura-Oberschule. Nach der Schule hängt Juro am liebsten mit seinem Klassenkamerad Kyuta Shiba ab, der seine Begeisterung für Science-Ficition-Filme und Kampfroboter teilt. Auch im Spiel selbst, wo diese Roboter Sentinels heißen, gibt es viele Sci-Fi-Refenzen – von Krieg der Welten über Terminator bis hin zu Men in Black. Doch in letzter Zeit wird Juro von eigenartigen Träumen heimgesucht, die fast schon zu real erscheinen, um Träume zu sein. Anderen Schülern geht es zum Teil ähnlich und sie versuchen mehr über dieses Phänomen herauszufinden.
Durch Zeit und Raum
Es ist der Auftakt einer Odyssee, die nicht nur die Erlebnisse von 13 Personen zu einer epischen Geschichte zusammenfügt, sondern dank Zeitreisen auch durch mehrere Epochen führt – vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis ins späte 22. Jahrhundert. Allerdings sind die Wege auf den Zeitachsen nicht frei, sondern es müssen eher die richtigen Pfade herausgefunden werden, was auch viele notwendige und optionale Sackgassen beinhaltet. Die Erzählung erfolgt größtenteils über Dialoge, die man mit aufgeschnappten Stichwörtern beeinflussen kann, um die erwünschten Resultate zu erzielen.
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Fatale Fehler kann man dabei aber kaum machen. Die Schwierigkeit liegt eher darin nichts zu übersehen oder zu überhören sowie im richtigen Moment die passende Äußerung oder Aktion zu wählen. Manchmal muss gar nicht selbst reden, sondern einfach passiv Gespräche anderer belauschen, um essentielle Stichworte zu erhalten. Versagt man, beginnt die aktuelle Szenen einfach nochmals von vorn, bis man sie bewältigt hat. Oftmals sind Wiederholungen aber auch sonst fester Bestandteil der Erzählstruktur, was trotz spannender Rahmenhandlung gegebenenfalls auch nerven kann. Muss man sich wirklich immer wieder über bevorzugte Mahlzeiten unterhalten, bevor man weiter die Welt rettet?
Immerhin sind die Dialoge professionell und durchgehend vertont. Neben dem japanischen Orignalton kann man nach Installation des Day-1-Patchs auch eine englische Synchronisation wählen. Deutsche Untertitel sind ebenfalls an Bord, die Übersetzung sehr solide, die musikalische Untermalung oft filmreif. Auch die grafische Inszenierung hat, wie man es von VanillaWare gewohnt ist, Charme. Die gezeichneten Kulissen warten mit vielen kleinen Details und hübschen Effekten auf, während die Figuren immer wieder mit liebevollen Animationen überraschen. Hier und da hätten die Bewegungsabläufe zwar auch etwas geschmeidiger sein können, aber generell macht das Artdesign schon eine prima Figur.