Fazit
11-11: Memories Retold ist ein gut gemeintes Erinnerungsgemälde, aber über weite Strecken kein packendes Anti-Kriegsspiel. Obwohl Eliah Wood und Sebastian Koch als Sprecher überzeugen und die Regie einige elegante Überleitungen in petto hat, die die Nähe der Feinde wunderbar aufzeigen, will der emotionale Funke nicht überspringen. Der erzählerische Ansatz ist interessant, denn zwei ganz unterschiedliche Charaktere werden spielbar gemacht, man wechselt quasi zwischen Feinden – und beide werden immer tiefer in diesen Krieg verwickelt. Auf dem Weg dorthin hört man, was einfache Soldaten davon halten und beginnt zwischen Schützengräben und Familientrauer das tragische Ausmaß dieser „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zu erahnen – hier wird nicht das Soldatische heroisiert, sondern das Menschliche thematisiert. Aber ich hätte das Grauen dieses Krieges noch deutlicher spüren müssen! Zu zaghaft ist die Inszenierung, zu idyllisch das impressionistische Design mit seinen Farbtupfern, als dass ich emotional so ergriffen werden würde wie z.B. in This War Of Mine. Über allem weht ähnlich wie bei Valiant Hearts ein Hauch von pädagogisch wertvoll. Aber auch diese Geschichte hat starke Momente, die einen nachdenklich stimmen, zumal nicht nur die kooperativen Aktionen sowie tierische Begleiter für Abwechslung sorgen, sondern man je nach Entscheidungen ein anderes Ende erlebt. Leider gibt es einige Inkonsequenzen im statischen Design und die meisten interaktiven Anforderungen befinden sich auf Minispielniveau. Trotzdem sind einige Rätsel anspruchsvoller als etwa das, was Telltale zuletzt angeboten hat. Unterm Strich sorgt weniger die Spielmechanik, sondern vor allem die Thematik dafür, dass man ein angenehm ungewöhnliches historisches Adventure erlebt.Wertung
Das ist ein spielbares Erinnerungsgemälde an den Ersten Weltkrieg. Der Anspruch ist gering und für ein packendes Anti-Kriegsspiel fehlt mir die Schonungslosigkeit, aber dafür gibt es kooperative Szenen und mehrere Enden.
Das ist ein spielbares Erinnerungsgemälde an den Ersten Weltkrieg. Der Anspruch ist gering und für ein packendes Anti-Kriegsspiel fehlt mir die Schonungslosigkeit, aber dafür gibt es kooperative Szenen und mehrere Enden.
Das ist ein spielbares Erinnerungsgemälde an den Ersten Weltkrieg. Der Anspruch ist gering und für ein packendes Anti-Kriegsspiel fehlt mir die Schonungslosigkeit, aber dafür gibt es kooperative Szenen und mehrere Enden.