Hopp oder top im neuen Knockout-Modus
Ein wahres Highlight ist der neu eingeführte K.O.-Modus. Auch diesen bestreitet ihr in verschiedenen Cups, die euch kreuz und quer über die Karte von Mario Kart World führen, allerdings als eine zusammenhängende Strecke mit sechs Teilabschnitten. An deren Ende werden immer die jeweils vier Letztplatzierten der anfangs 24 Kart-Recken ausgesiebt.

In einem Raum mit 15 Videospieljournalist*innen war dieser Modus natürlich eine besondere Gaudi, aber auch in kleineren Runden solltet ihr euch dieses spektakuläre Chaos nicht entgehen lassen. Mal startet ihr als Führende*r einen Abschnitt und müsst am Ende vielleicht doch die Segel streichen, mal liegt ihr scheinbar aussichtslos zurück, könnt dann aber mit einem Riesenpilz noch über die anderen hinwegwalzen.
Für diesen Modus sind die Teilstrecke natürlich sinnvoll und schöpfen ihr volles Potenzial aus: Spikes bewerfen euch von Hügeln mit Stachelkugeln, LKWs verlieren Ladung wie Turbopilze oder Bomben, Gumbas dösen am Wegrand und preschen auf euch zu, wenn ihr zu nahe kommt. Die Straßen führen euch dabei durch die verschiedensten Vegetationen der Welt, von den dichten Wäldern im Norden bis zu den paradiesischen Inseln im Süden und von den eisigen Regionen im Osten bis zur Wüste im Westen.
Road Trip vom Buu Huu-Kino bis in die ?-Block-Ruinen
Diese Welt ist auch der wahre Star von Mario Kart World. Wann immer es euch danach gelüstet, könnt ihr in den Freies-Fahren-Modus wechseln und einfach los düsen – egal, ob ihr nun die Strecken aus einem anderen Winkel betrachten, einen Road Trip mit Freund*innen um die Welt starten oder auch mal querfeldein über Wiesen, Sand und Schnee preschen wollt. Und das Ganze sogar mit Tag-und-Nacht-Wechsel. Dank des Foto-Modus könnt ihr eure Lieblingscharaktere in Action oder coolen Posen ablichten und wer für die große Erkundungstour doch ein Ziel braucht, darf sich auf viele Sammelgegenstände freuen.

Blaue P-Schalter starten eine Aufgabe, in der ihr beispielsweise ein Ziel in einer bestimmten Zeit erreichen oder eine Anzahl an blauen Münzen einsammeln müsst. Außerdem sind überall in der Welt leuchtende Peach-Münzen verteilt und um die Strecken herum könnt ihr Fragezeichen-Felder aktivieren – versucht zudem mal, eine grüne Röhre zu finden…
Es gibt also viel zu tun in der Welt. Manchmal macht es aber einfach nur Spaß, zu sehen, mit wie viel Detailliebe – die man von Nintendo in solchen Momenten ja gewohnt ist – hier gearbeitet wurde. Yoshis wandern mit Rucksack am Wegesrand entlang, Shy Guys legen auf dem Snowboard ein heißes Brett hin, Toads ruhen sich auf Bänken aus, riesige Quallen im Wasser dienen euch als Sprungbrett – überall herrscht reges Treiben, das die Welt belebt und neugierig auf Erkundungen macht.
Mario und Luigi oder doch Kuh und Kaktus?
Kommen wir noch zum Fahrer*innenfeld, denn das hat im Vorfeld für viel Furore gesorgt. Und das nicht nur, weil es gehörig aufgebläht wurde. Wie wir Nintendo kennen, ist es gut möglich, dass sich hier künftig sogar noch mehr Gesichter einfinden. Immerhin hat man in Mario Kart 8 andere Nintendo-Franchises wie The Legend of Zelda, Animal Crossing und Splatoon in Charakterauswahl und Streckenportfolio miteinbezogen. Das Konzept einer ganzen Welt in Mario Kart lässt in diese Richtung viel offen.

Ich habe mich auch als Kuh, Pinguin, Biene sowie mit Pokey oder Rocky Schraubenschlüssel ins Getümmel geworfen, muss aber sagen, dass viele der neuen Charaktere eher als Füllmaterial für das stets 24-köpfige Fahrer*innenfeld dienen, denn als wirkliche Kult-Figur taugen. Auch ein Überblick über die Bildschirme meiner Kolleg*innen hat gezeigt, dass die meisten eher auf bewährtes Personal wie Rosalina, Wario oder Toad setzten.
Positiv finde ich, dass man in puncto Fahrzeugauswahl weder eine Stufe zurückgeschaltet hat, und „nur noch“ sein Kart beziehungsweise Bike auswählen kann. Diese cool und abwechslungsreich designten Gefährte verfügen noch immer über Statuswerte wie Beschleunigung oder Kurvenverhalten, aber die Auswahl von Reifen und Gleiter fällt weg – wahrscheinlich werden viele aber ohnehin nach Optik wählen.
Lesetipp: Diese Fahrer*innen könnt ihr in Mario Kart World wählen
Neuer Dresscode mit Klassensystem
Wie schon in den Ankündigungsvideos zu sehen, gibt es eine Möglichkeit, verschiedene Kostüme freizuschalten – dazu müsst ihr einfach nur eine der golden leuchtenden Essenspakete vor einem Yoshi-Imbiss aufsammeln. Dies funktioniert im Grand Prix ebenso wie im freien Fahren. Je nach erhaltenem Snack gibt es dann ein thematisch passendes Kostüm (das außer optischer Vielfalt aber keinen Bonus gewährt).

So sahen wir schon Luigi als Gondoliere, Daisy als Wüstenprinzessin oder Wario im Biker-Outfit. Allerdings ist der Verteilungsschlüssel nicht ganz gleichmäßig ausgefallen, denn während sich Mario gleich über einen ganzen Kleiderschrank mit neuen Klamotten freuen kann, gibt es für Donkey Kong nur eine mickrige Verkleidung. Auch dürfen sich nur die Hauptcharaktere in einem neuen Dress kleiden: Wer sich also schon auf die Kuh im Kimono oder Monty Maulwurf im Rocker-Style eingestellt hat, wird enttäuscht.
Nicht enttäuscht werden allerdings alle, die auf ein neues, spaßiges, abwechslungsreiches, spektakuläres und lustiges Mario Kart Bock haben, dass einem Launch-Titel der Nintendo Switch 2 gerecht wird. Es wird den Markt der Partyspiele im Allgemeinen und den der Fun-Racer ganz speziell über Jahre hinweg dominieren und eine neue Generation von Mario Kart-Fans heranziehen, während alte Hasen sich über wiederkehrende Elemente und seit Jahrzehnten etablierte Details aus dem Super Mario-Kosmos freuen. Am 5. Juni beginnt eine neue Ära des Fun-Racings mit Mario Kart World.
Disclaimer: Die Reisekosten für den Preview-Termin in Frankfurt am Main übernahm Nintendo. Eine Einflussnahme auf die Berichterstattung gab es nicht.