Was historische Aufbauspiele angeht, hat Sid Meier’s Civilization Geschichte geschrieben. Die sechs Teile starke Reihe ist mit einem ausgeprägten Selbstverständnis verknüpft, auf das Spieler*innen sich zu verlassen gelernt haben.
Mittlerweile steht Civilization 7 in den Startlöchern und bereitet sich darauf vor, dieses Erbe aufrechtzuerhalten. Wie weit es sich dabei traut, die geschaffene Komfortzone zu verlassen, konnte ich auf der gamescom bei einem Anspieltermin einschätzen.
Civilization 7: Intakte Grundpfeiler stützen neue Ideen
Direkt zu Beginn der vorangestellten Präsentation kam eines der am wichtigsten gehandelten Merkmale der Spielereihe zur Sprache, welches auch im siebten Teil von Civilization nicht fehlen darf: Die Komplexität des Gameplays soll sich im Verlauf der Spielzeit entfalten und es bleibt offen, ob die neu entdeckten Möglichkeiten tatsächlich genutzt werden, oder weiterhin eine eher oberflächliche Herangehensweise gewünscht ist.
Als zwei weitere Säulen prägen auch das Streben nach historischer Akkuratheit und die Einzigartigkeit jedes Durchlaufs Sid Meier’s Dynastie der Aufbaustrategie fortwährend. Um an diesen Punkten mit Teil Nummer sieben nachzulegen, entstanden stärker aufeinander aufbauende Epochen. Vorbild hierfür waren Beispiele aus der realen Welt, welche die Überbleibsel und den langfristigen Einfluss vergangener Kulturen in der modernen Welt aufzeigen.
Ganz konkret übersetzt sich diese Idee in eine neue Aufteilung der Zeitalter: In den drei zusammenhängenden Perioden Antike, Entdeckung und Moderne führt ihr eure Zivilisation zum Ruhm. Dabei bringt jede der drei einzigartige Eigenschaften mit sich, wie etwa spezielle Ressourcen oder Gebäude, die nur im betreffenden Zeitfenster für euch bereitstehen.
Vor Anbruch einer neuen Ära, und Erweiterung der Karte, wird die Beständigkeit eurer Erfolge nochmal auf die Probe gestellt, denn Krisen suchen euer Volk heim. Geht ihr siegreich hervor, entwickelt sich eure Zivilisation im nächsten Abschnitt weiter und je nach bisher getroffenen Entscheidungen fallen die verfügbaren Optionen unterschiedlich aus. Versorgt ihr beispielsweise das ägyptische Reich mit genügend Pferden, dürft ihr euch danach dazu entschließen, die Mongolen kontrollieren. Neu orientieren müsst ihr euch aber in jedem Fall.
Nicht ganz ohne Traditionsbruch, um neue Freiheiten zu schaffen
Wer genau an der Spitze eurer Hierarchie steht, lässt sich erstmals komplett unabhängig von der zugehörigen Zivilisation bestimmen. Ihr dürft also ganz nach eigenem Gusto kombinieren und wenn ihr lustig drauf seid auch mal Caesar die Verantwortung über Byzanz zuschreiben. Anführer*innen bringen eine besondere Fähigkeit mit sich und statten sich ebenfalls mit anpassbaren Attributen aus, sodass ihr bei der Verknüpfung von Herrscher*in und Volk verschiedene Einflüsse zusammenführen könnt.
Mit eurer eingeloggten Paarung befasst ihr euch im Sinne des Fortschritts mit dem Ausbau verschiedener Bereiche. Zur Auswahl stehen Wissenschaft, Wirtschaft, Militär und Kultur. Erreicht ihr entsprechende Meilensteine auf diesen Gebieten, profitiert ihr von passenden Vorteilen, die sich wohl auch in den folgenden Epochen noch bemerkbar machen.
Zum täglichen Treiben gehören als Civ-Spieler*in auch im neuesten Ableger unter anderem das Verschieben von Trupps mit unterschiedlichen Aufgaben wie etwa Kampf oder Spähen, das Treffen strategischer Entscheidungen in Bezug auf etwa oder Bauvorhaben oder Führungsstil und die Interaktion mit Gebieter*innen anderer Regionen. Wie diplomatisch ihr in der Kommunikation mit Nachbar*innen vorgeht, liegt dabei in eurer Hand.
Meine persönliche Meinung zum Stand von Civ 7
In der kurzen Zeit, in der es mir freistand, eine Demo von Civ 7 auf der gamescom zu testen, kam ich leider nicht dazu, das spannendste neue Feature der Epochenübergange am eigenen Leibe zu erfahren. Mein Senf hierzu fällt also eher mager aus, ich denke lediglich die vorgestellten neuen Mechaniken sollten risikoarm genug sein, sich problemlos in das beibehaltene Gerüst einzufügen. Ob sich eventuell noch konkrete Probleme für den Gameplay-Loop ergeben, bleibt abzuwarten, ausmalen kann ich mir momentan nichts dergleichen.
Was ich aber sagen kann, ist, dass das klassische Gefühl der rundenbasierten Strategie à la Civilization beim Herumprobieren sofort wieder in mir aufgeflammt ist, obwohl mein persönliches Märchen mit Teil fünf der Reihe schon länger zurückliegt. Treue zu den Wurzeln ist also laut dem ersten Eindruck nicht abgebrochen, was mir zumindest Erleichterung verschafft.
Die Spielwelt und UI sehen, wie zu erwarten etwas schicker aus und in mir machte sich der Gedanke breit, dass alle Bestandteile besser ineinandergreifen und ein kompakteres Gesamtbild entsteht. So meine individuelle Perspektive auf die mir präsentierte Demo. Interessieren euch weitere Einschätzungen aus unserer Redaktion, die während der gamescom entstanden sind, dann werft gerne einen Blick auf unsere Vorschau zu Dune Awakening rein.
Quellen: YouTube / Sid Meier’s Civilization