Die Direct zur Nintendo Switch 2 war eine echte Wucht: Mario Kart World und Donkey Kong Bananza haben mich direkt abgeholt und auch Hyrule Warriors: Chronik der Versiegelung könnte mir unterhaltsame Stunden bescheren.
Doch mein wahres Highlight stammt gar nicht von Nintendo selbst, beziehungsweise wird zumindest nicht vom Unternehmen entwickelt (allerdings gepublisht): The Duskbloods. Das neue Spiel von FromSoftware, den Machern von Dark Souls, Elden Ring und Bloodborne. Und besonders letzteres scheint hier eindeutig als Inspiration Pate gestanden zu haben.
Nintendo Switch 2: Exklusives FromSoftware-Spiel angekündigt
Um euch kurz meine Reaktion zu schildern: Auf Einladung von Nintendo war ich in Paris, um die Nintendo Switch 2 vor Ort auszuprobieren und saß für die Direct deshalb in einem kleinen Saal, vollgepackt mit Journalist*innen. Schon bei den ersten Sekunden von The Duskbloods war die Spannung spürbar: Ich witterte direkt den FromSoftware-Vibe, den die Frauenstimme aus dem Off, das Writing und die sich berührenden Händen versprühten.
Dann folgte eine Schwarzblende und in weißer Schrift das, worauf wir alle nicht gewagt hatten zu hoffen: Der Name FromSoftware wurde eingeblendet und ein kollektives nach Luft schnappen erfüllte den Saal, es fiel der ein oder andere Kraftausdruck und auch ich konnte ein „Holy Shit“ nicht unterdrücken. Damit hatte niemand gerechnet: Das nächste Spiel der Dark Souls-Entwickler*innen kommt 2026 – exklusiv für die Nintendo Switch 2.
Worum geht’s in The Duskbloods?
Dreieinhalb Minuten und einen Schock später, musste ich erstmal verarbeiten, was ich da gerade gesehen hatte. Der Trailer hat viel gezeigt, aber auch wenig verraten: Verschiedene Charaktere, eine (farblich nicht) bunte Mischung aus verschiedenen Umgebungen, von denen einige stark an Bloodborne erinnerten, und ein Mond, der so auch dem kreativen Kopf von NieR: Automata-Schöpfer Yoko Taro entsprungen sein könnte.
Ich war weggeblasen, aber auch verwirrt. Mittlerweile weiß ich mehr: In den Ankündigungs-Tweets bezeichnet FromSoftware The Duskbloods einen „PvPvE-fokussierten Multiplayer-Titel“, was angesichts der Nintendo Switch 2 als exklusive Plattform mindestens ambitioniert klingt. Wie ein dreiseitiges Interview mit dem legendären Hidetaka Miyazaki, Gesicht von FromSoftware und Director des Spiels, verrät, gibt es mehr als ein Dutzend verschiedene Charaktere, unterschiedliche Maps und Kämpfe auf Leben auf Tod.
Schaut doch mit den zusätzlichen Infos nochmal den Trailer:
Ziel jeder Runde ist das „First Blood“ und nach Abschluss, egal ob bei Sieg oder Niederlage, geht es zurück in einen HUB, wo ihr eure Spielfigur anpassen und euch auf das nächste Match vorbereiten könnt. Klingt wild, und zugegebenermaßen: Sprengte meine Vorfreude nach dem Trailer zunächst jede Messlatte, waren die nachfolgenden Informationen dann doch ein ziemlicher Dämpfer.
Schließlich erscheint mit Elden Ring: Nightreign demnächst bereits ein Multiplayer-Titel und ich hatte gehofft, dass sich FromSoftware als nächstes doch wieder einer linearen Offline-Erfahrung widmet.
Was mir trotz Multiplayer Hoffnung macht
Entpuppte sich mein absolutes Highlight der Nintendo Switch 2 Direct also als Enttäuschung? Nicht unbedingt. Ich bin zwar nach wie vor skeptisch, ob The Duskbloods mich persönlich abholen wird, aber das war ich bei Elden Ring: Nightreign auch, bis ich es sieben Stunden am Stück zocken konnte. Ein anderer Grund für meine wieder aufkeimende (oder meine nicht totzukriegende) Hoffnung ist das eben erwähnte Interview mit Miyazaki.
Dort gibt es nämlich Passagen, die mich in mehrerer Hinsicht beruhigen. Zunächst hinsichtlich des Multiplayer-Aspekts, bei dem man von Nintendo mutmaßte, dass das Spiel auch Leute abholen könnte, die sonst eher nichts mit PvP am Hut haben, was Miyazaki bestätigt: „Das war die Absicht. Ich persönlich bin nicht wirklich ein PvP-Fan und wollte etwas machen, dass auch Spielern wie mir Spaß bereitet.“ Mensch, das klingt ja genau wie ich.
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Ein anderes Element dreht sich um eine eiserne FromSoftware-Tradition: „Eine Sache, die ich in jedem Spiel, bei dem ich ‚Regie führe‘, liebe zu tun, ist das Einstreuen von Lore-Fragmenten und Worldbuilding-Details. Das erlaubt den Spielern, Spaß dabei zu haben, ihre eigene Vorstellungskraft zu nutzen, um Verbindungen herzustellen. The Duskbloods ist da keine Ausnahme.“
Nun heiße ich zwar nicht VaatiVidya, finde diese narrative Herangehensweise aber durchaus spannend und habe gerade bei Elden Ring Spaß daran gehabt, kleine und große Geschichten zu entziffern. Die sollen in The Duskbloods zwar nur in Itembeschreibungen stattfinden, trotzdem freue ich mich, dass die Ereignisse des Spiels nicht ganz ohne erzählerischen Kontext stattfinden.
Doch ein Rollenspiel?
Und zu guter Letzt will The Duskbloods trotz des Multiplayer-Aspekts auch von Rollen Gebrauch machen: Hüpft ihr auf der Nintendo Switch 2 in eine Runde und spielt beispielsweise als „Destined Rival“, wird jemand anderes als euer Rivale oder eure Rivalin markiert und ihr müsst diese*n niederstrecken, um ein „persönliches Ziel“ zu erfüllen. Umgekehrt gibt es auch den „Destined Companion“.
Welche Rollen noch im Spiel stecken und wie das Ganze wirklich funktioniert, bleibt zwar abzuwarten, Miyazaki vergleicht dieses System aber ein wenig mit Table-Top-Rollenspielen, wo ihr euch ja auch eine Rolle aussuchen könnt. Scheint also deutlich spannender zu werden als ein stumpfes PvP-Gekloppe.
Ihr merkt, ich bin trotz einem verbleibenden Rest Multiplayer-Skepsis ziemlich gespannt darauf, was mit The Duskbloods in der FromSoftware-Küche brodelt. 2026 ist zwar noch ein wenig hin, zumindest die für das Spiel benötigte Konsole kommt aber schon am 5. Juni und ihr könnt auch alte Hardware auf der Nintendo Switch 2 nutzen.
Quelle: YouTube /Nintendo DE, Nintendo, Twitter /@fromsoftware_pr