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Virtual Reality: HTC kündigt schlankes VR-Headset Vive Flow für Filmkonsum und Entspannungs-Apps an

HTC kündigt schlankes VR-Headset Vive Flow für Filmkonsum und Entspannungs-Apps an

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HTC hat mit der Vive Flow eine sehr leichte und kompakte VR-Brille angekündigt, die ihren Nutzern vor allem mit Entspannungs-Apps die Möglichkeit bietet soll, dem Alltagsstress zu entfliehen (z.B. mit dem auch für andere VR-Systeme erhältlichen TRIPP oder Nature Treks VR).

Die Bildschirm-Einblendung eines verbundenen Smartphones scheint ebenfalls ein wichtiges Einsatzgebiet zu sein: Dies funktioniert laut Uploadvr.com auch mit HDCP-Unterstützung, um etwa Filme aus Netflix oder Disney+ auf einem großen virtuellen Bildschirm zu konsumieren.

Wie nach Leaks und Gerüchten vermutet, basiert das 189 Gramm leichte Headset auf dem früher gezeigten „Project Proton“, das mit seinem Design an Insektenaugen erinnert. Auf der offiziellen Website lässt sich die Vive Flow bereits zum Preis von 549 Euro vorbestellen – inklusive Hülle, sieben exklusiven Inhalten und einer zweimonatigen Mitgliedschaft des Abo-Service Viveport Infinity. Das Gerät wird ab dem 2. November verschickt. Der freie Verkauf im Handel beginnt im November 2021.

Die Hardware wird wie eine Sonnenbrille aufgesetzt; zwei Front-Kameras bieten dabei volle Bewegungsfreiheit (6DoF). Es handelt sich streng genommen nicht um ein eigenständiges „Standalone“-System, da es nur eine Art Not-Batterie eingebaut hat und zur Stromversorgung z.B. mit einer kompatiblen Akkubank verbunden wird. Ein herunterbaumelndes Kabel dürfte hier also häufiger an die reelle Realität erinnern als bei komplett eigenständigen Systemen wie der Oculus Quest 2 oder der Pico Neo 3.



Vom ultraleichten Gewicht und dem kompakten Formfaktor abgesehen wirken die meisten technischen Daten nicht sonderlich zukunftstauglich. Die zwei LCD-Screens mit jeweils 2,1 Zoll lösen mit 1.600  x 1.600 Pixeln pro Auge auf, was bereits das Lesen von Texten ein wenig erschweren dürfte. Diese Werte liegen nur knapp vor der zwei Jahre alten Valve Index (zwei mal 1.440 x 1.600 Bildpunkte) und deutlich hinter den 1.832 x 1.920 Pixeln pro Auge der Oculus Quest 2, die vor einem Jahr erschien. Die Bildwiederholrate beträgt lediglich 75 Hertz (Quest 2: bis zu 120 Hertz) und das Sichtfeld 100 Grad.

Welcher Chip verbaut ist, ist bislang unklar. Controller werden nicht mitgeliefert. Stattdessen kann ein Android-Smartphone (iOS wird nicht unterstützt) in die virtuelle Welt eingebunden werden (3DoF; der Controller bleibt offenbar wie ein stationärer Laser-Pointer mit Touchscreen beim Spieler). Als klaren Vorteil für Brillenträger gibt es Dioptrien-Einstellräder (keine Brille oder Kontaktlinsen zum Spielen nötig). Ein aktiver Lüfter wurde ins Gehäuse integriert. Der Sound kommt aus Öffnungen im Bügel oder aus eigenen verbundenen Bluetooth-Kopfhörern.

„VIVE Flow Spezifikationen

Telefonkompatibilität

Android P und höher
Prüfen Sie hier die Kompatibilität Ihres Telefons

Formfaktor
Ultraleicht, brillenartig, klappbar

Arbeitsspeicher & Speicher
4GB RAM + 64GB ROM

Gewicht
189g (1,2M Kabel zusätzlich 50g)

Auflösung
3,2k kombiniert (2x 2,1″ LCD 1600 x1600 pro Auge)

Sichtfeld
Bis zu 100 Grad

Bildwiederholrate
75 Hz

Hygiene
Auswechselbare Gesichtspolster und Schläfenpolster

Kühlung
Aktive Kühlung für konstante Leistung und erhöhten Benutzerkomfort

Audio
Stereolautsprecher mit räumlicher Audiounterstützung
Zwei Mikrofone mit Echo- und Rauschunterdrückung
Unterstützt Bluetooth-Kopfhörer

Stromversorgung
Externe Stromquelle (z.B. kompatible Akkubank)

Hot Swapping Unterstützung
Hot-Swapping von Stromquellen und Aufrechterhaltung laufender Prozesse auf dem Gerät bis zu 5 Minuten durch das integrierte unterbrechungsfreie Stromversorgungssystem

Visuelle Unterstützung
Einstellbare Dioptrien, die eine einfache Fokuseinstellung für jede Linse ermöglichen

Controller
Kann ein angeschlossenes Telefon als Controller verwenden

Video Passthrough
Ja. Unterstützt Video Passthrough zur Wahrnehmung der Umgebung

Tracking
2x Kameras für Inside-Out Headset 6DoF Tracking

Konnektivität
USB-C
WLAN
Bluetooth 5.0

Die VIVE Flow wurde in Hinblick auf Komfort und Mobilität entwickelt und ermöglicht es Menschen, den ganzen Tag über Momente der Ruhe und Entspannung zu genießen. Erreicht wird das unter anderem durch folgende Funktionen:

  • Meditation 2.0 mit Apps wie TRIPP oder eine immersive Fahrt auf der Route 66 mit MyndVR’s Original Series: A Road to Remember  
  • Ansehen von Fernsehprogrammen oder Filmen auf dem persönlichen VR-Bildschirm in Kinogröße
  • Trainieren des Geistes mit verschiedenen Apps
  • Zusammenarbeiten und Treffen mit Kolleg:innen und Freund:innen auf VIVE Sync“

HTCs Vorsitzende und CEO Cher Wang erläutert:

„Meditation, Dehnen, Gehirnübungen und das Streamen unserer Lieblingssendungen oder sogar Treffen mit Freund:innen oder Kolleg:innen in VR mittels VIVE Sync werden durch ein Gerät ermöglicht, das leicht und kompakt genug ist, um in eine Tasche zu passen.“

Die Vive Flow bietet laut HTC:

  • „die Möglichkeit, über den Viveport-App-Store jederzeit und von überall aus in eine Reihe immersiver Erlebnisse einzutauchen und dabei das Android-Smartphone als Controller zu nutzen
  • eine kabellose Verbindung mit 5G-fähigen Android-Smartphones, um Fernsehsendungen und Filme von den Lieblingsplattformen zu streamen
  • Treffen mit Kolleg:innen und Freund:innen in realistischen virtuellen Umgebungen über VIVE Sync



(…)

Dank des Doppelscharnierdesigns und des weichen Gesichtspolsters lässt sie sich auf ein kompaktes Format zusammenklappen und problemlos überallhin mitnehmen. Durch das einzigartige Scharnier der VIVE Flow passt sie sich an verschiedene Kopfformen und -größen an. Das Gesichtspolster ist von der hochgelobten VIVE Focus 3 inspiriert und lässt sich dank der magnetischen Verbindungen einfach und schnell austauschen. Dadurch kann die VIVE Flow auch mit anderen geteilt werden. (…) Die VIVE Flow ist mit 3D-Spatial-Audio ausgestattet und kann zusätzlich auch mit externen Bluetooth-Kopfhörern verbunden werden.

Entspannung nach Herzenslust

Nach dem Launch der VIVE Flow stellt HTC VIVE auch ein spezielles Viveport-Abonnement vor. Das Abo kostet 5,99 Euro im Monat und bietet unbegrenzten Zugang zu einer breiten Palette an immersiven Apps für Wohlbefinden, Gehirntraining, Produktivität, Casual Games und exklusive Inhalte wie einen Lo-Fi-Raum, der wie ein gemütliches Café gestaltet ist.

Preise, Zubehör und Verfügbarkeit

Für die VIVE Flow wird eine passende Tragetasche erhältlich sein. Eine kleine, aber leistungsstarke 10.000-mAh-VIVE-Powerbank kann separat erworben werden und bietet zusätzliche Akkulaufzeit für lange VR-Sessions.

Die VIVE Flow wird zu einem Preis von 549 Euro (UVP) unter vive.com/vive-flow erhältlich sein. Die Vorbestellungsphase beginnt weltweit heute. Jede:r Vorbesteller:in erhält die offizielle VIVE Flow Tragetasche sowie ein Geschenkpaket mit sieben zusätzlichen Inhalten.“


Uploadvr.com

-Redakteur David Heaney hat das Gerät bereits ausprobiert und bezeichnet es als das „bei weitem leichteste und komfortabelste Headset“, das er je getragen habe. Nach der 45-minütigen Demo habe er sich gefühlt, als hätte er die Brille den ganzen Tag aufbehalten können.

Ein Nachteil sei hingegen gewesen, dass er ohne sicher sitzendes Kopfband mehrmals per Hand habe nachjustieren müssen, indem er die leicht nach vorne gerutschte Brille wieder an den Kopf drückte. Die visuelle Qualität habe ihn an eine etwas leuchtschwächere Quest 2 erinnert; mit minimal engerem Sichtfeld als „größere Headsets“. Ein interessantes Detail aus dem Bericht sind die Planungen zur Einführung von Handtracking, was „irgendwann in der Zukunft“ hinzukommen solle.

Negativ klingen Heaneys Eindrücke vom Positional-Tracking, welches aber auch unter zahlreichen Reflexionen im Zimmer gelitten haben könnten: Die räumliche Erfassung falle nicht so solide wie bei anderen Headsets aus, sei aber eine willkommene Ergänzung im Vergleich zu alten 3DoF-Systemen wie der Oculus Go.

Für einen gehörigen Dämpfer habe die Performance der nativ auf dem Chip laufenden Apps gesorgt: Kein einziges der (nicht finalen) präsentierten Programme habe es geschafft, die für VR so wichtige flüssige Framerate zu halten – obwohl sie hier lediglich 75 Bilder pro Sekunde beträgt. Heaney vermutet daher, dass Qualcomms veralteter XR1-Chip im Gerät stecken könnte.

  1. Teuer....und ohne iOS Support. Abgesehen davon auch nicht spieletauglich, daher leider für mich unbrauchbar. Schade, hab auf eine brauchbare Brille ohne Kabel- und Facebookzwang gehofft.

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