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Game Awards 2023 – Aufregung um Nominierungen: „Das ist kein unabhängiges Spiel“

Hitzige Debatte um Nominierung von Dave the Diver

© The Game Awards / The Game Awards

Der Dezember rückt näher und damit auch die diesjährigen Game Awards, weshalb man gestern die Nominierungen enthüllte, die sich um den Titel als Spiel des Jahres 2023 streiten sollen.

 

Neben der wohl wichtigsten Kategorie gibt es aber auch noch eine Reihe weiterer Bereiche, in denen jeweils fünf Spiele gegeneinander antreten müssen, um einen der begehrten Preise zu gewinnen. Dass es dabei zu kontroversen Diskussionen kommt, ist zwar nichts Neues, aber gerade dieses Jahr geht es hoch her: Viele kritisieren die Aufnahme von Dave the Diver in der Kategorie bestes Indie-Spiel.

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Die Geschichte der Videospiele beginnt bereits in den späten 1940er Jahren mit wissenschaftlichen Tüfteleien. Die erste bekannte von ihnen war “OXO”, ein Tic-Tac-Toe-Spiel, in dem man gegen den Computer antrat.

Game Awards 2023: Unternehmen hinter Dave the Diver ist ein Industrie-Gigant

Neben Cocoon, Dredge, Sea of Stars und Viewfinder hat es nämlich auch Dave the Diver zu einer Nominierung als bestes Indie-Spiel bei den diesjährigen Game Awards geschafft. Das Ende Juni erschienene Unterwasser-Abenteuer erinnert nicht nur wegen seiner Pixel-Optik, sondern auch wegen seiner Gameplay-Mischung aus Roguelike und Restaurant-Management an Titel mit kleinerem Budget und konnte bei Spielern und der Presse gleichermaßen punkten, wie auch unser Test zeigt.

Doch der Blick hinsichtlich des Budgets täuscht, wie die unter dem Game Awards-Tweet zu den Indie-Nominierungen angezeigte Community Note korrekt erklärt: „Dave the Diver wurde von Mintrocket entwickelt, einer Tochtergesellschaft von NEXON (ein südkoreanisches Unternehmen, das in Japan sitzt und auf ungefähr 274,5 Milliarden Yen geschätzt wird). In einem Interview sagte Kim Dae-Whon (der Vize-Präsident des Unternehmens) aus, dass Dave the Diver zwar ‚wie ein Indie aussehen möge, aber deshalb nicht zwangsweise auch eins ist.‘“ Das Interview findet ihr auf Koreanisch bei GameToc.

 

Diskussion um Indie-Kategorie bei den Game Awards

Entsprechend sind viele Stimmen laut geworden, die Dave the Diver als Konkurrent für die anderen Indie-Kandidaten als unfair erachten. Ash Parrish, Redakteurin bei The Verge, fordert beispielsweise eine genaue Definition des Begriffs Indie, der in den letzten Jahren zunehmend aufgeweicht wurde: „Wir brauchen entweder eine strenge Definition, was ‚Indie‘ bedeutet oder eine neue Kategorie, weil es klar ist, dass diese Spiele basierend auf Ausstrahlung und Pixel-Artstyle.“

Tyler Glaiel, Entwickler und Spiel-Designer, der unter anderem an The End is Nigh mitgearbeitet hat, sieht das ähnlich: „Es gibt keine angemessene Definition des ‚unabhängigen Spiels‘ die ansatzweise auf Dave the Diver anwendbar ist. Es ist nicht zu spät, das noch mit Pizza Tower zu tauschen.“ Mat Piscatella, Videospielindustrie-Analyst beim US-amerikanischen Marktforschungsinstitut Circana, bringt einen anderen, viel nominierten Titel mit ins Gespräch: „Baldur’s Gate 3 ist ein unabhängiges Spiel. Dave the Diver ist kein unabhängiges Spiel. Seufz.“

Zu 100 Prozent unabhängig ist Baldur’s Gate 3 allerdings auch nicht, schließlich gehören dem chinesischen Tech-Giganten Tencent rund 30 Prozent der Firmenanteile von den Larian Studios, wie Twitter-Nutzer GamerTrader1 nach einem Kauf des Credit Reports berichtete. Und das von Black Salt Games entwickelte Dredge wurde vom namhaften Unternehmen Team 17 herausgebracht, während bei Geometric Interactives Cocoon Annapurna Interactive als Publisher dient. 

Für das von den Sad Owl Studios produzierte Viewfinder zeichnet sich derweil Thunderful Publishing verantwortlich, die aber immerhin in einer kleineren Liga als die beiden eben erwähnten Firmen spielen. Richtig unabhängig ist damit nur das von Sabotage Studio stammende Sea of Stars – zumindest, falls man die Kickstarter-Einnahmen nicht als externes Funding erachtet. Wenn ihr euch ein Bild von den restlichen Kategorien und Nominierungen macht wollt, werdet ihr in unserer Übersicht zu den Game Awards 2023 fündig.

  1. LeKwas hat geschrieben: 14.11.2023 15:17 So, wie ich es mitbekommen habe, hat sich die Definition von Indie - also nicht die offizielle, sondern wie der Begriff angewandt wird - mit den Jahren auch gewandelt, statt Spiele von kleinen unabhängigen Studios sind nun wohl eher Spiele mit kleinem Budget gemeint oder sowas. Seit der Digitalvertrieb immer verbreiteter wurde, braucht man ja auch nicht mehr zwingend einen Publisher für Vertrieb und co.
    Low Budget Games wird dafür wohl eher nicht benutzt, weil der Begriff anscheinend zu negativ konnotiert ist, da würden die meisten wahrscheinlich als erstes an Shovelware und Ramschware denken.
    Aber gut, Definitionsfragen sind generell so ein haarspalterisches und strittiges Thema.
    Ich muss da unweigerlich an meine Verwunderung zurück denken, als Leute plötzlich angefangen haben, braid, Limbo und Co als arcade games zu bezeichnen....
    Bis mich irgendwer mal drauf aufmerksam gemacht hat, dass das damals der Name von Microsofts Abstellkammer (*) für Games ohne großen Publisher war...
    Indi steht halt nicht mehr für Indipendend, sondern hat ein Eigenleben entwickelt...
    *) der erklärende hatte einen etwas euphemistischeren Begriff genutzt

  2. LeKwas hat geschrieben: 14.11.2023 15:17 So, wie ich es mitbekommen habe, hat sich die Definition von Indie - also nicht die offizielle, sondern wie der Begriff angewandt wird - mit den Jahren auch gewandelt, statt Spiele von kleinen unabhängigen Studios sind nun wohl eher Spiele mit kleinem Budget gemeint oder sowas. Seit der Digitalvertrieb immer verbreiteter wurde, braucht man ja auch nicht mehr zwingend einen Publisher für Vertrieb und co.
    Low Budget Games wird dafür wohl eher nicht benutzt, weil der Begriff anscheinend zu negativ konnotiert ist, da würden die meisten wahrscheinlich als erstes an Shovelware und Ramschware denken.
    Aber gut, Definitionsfragen sind generell so ein haarspalterisches und strittiges Thema.
    So wie vieles andere in der Gamingbranche.
    MMO's waren damals eher bekannt für größere Online-Spielergruppen Funktion. Heutzutage wäre es lächerlich, weil gefühltermassen jedes Online-Spiel die Größen eines Ultima Online hinkriegt.
    Stattdessen sagt man: MMO's müssen was mit Raids, Dungeon und Gilden zu tun haben.
    Oder Soulslike, weil damals kein Spiel schwer war und einen Ausdauerbalken in Kombination hatte.
    Aber jo, eigentlich hätt ich auch gesagt, dass ein Indie-Game von kleinen Gruppen oder Unternehmen sein sollten. Sonst wüsste ich nicht, warum es "independent" Games heißen soll, wenn man von einem Puplisher /GMBH und co. vertreten ist

  3. So, wie ich es mitbekommen habe, hat sich die Definition von Indie - also nicht die offizielle, sondern wie der Begriff angewandt wird - mit den Jahren auch gewandelt, statt Spiele von kleinen unabhängigen Studios sind nun wohl eher Spiele mit kleinem Budget gemeint oder sowas. Seit der Digitalvertrieb immer verbreiteter wurde, braucht man ja auch nicht mehr zwingend einen Publisher für Vertrieb und co.
    Low Budget Games wird dafür wohl eher nicht benutzt, weil der Begriff anscheinend zu negativ konnotiert ist, da würden die meisten wahrscheinlich als erstes an Shovelware und Ramschware denken.
    Aber gut, Definitionsfragen sind generell so ein haarspalterisches und strittiges Thema.

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