Kurz vor der potenziellen Enthüllung von Borderlands 4 sorgt die bekannte Action-Rollenspielreihe von Gearbox Software für heftige Diskussionen – unter anderem auf Steam.
Auslöser sind Änderungen in den Nutzungsbedingungen von Publisher Take-Two Interactive, die unter anderem tiefgehende Eingriffe in die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer ermöglichen könnten. Die Reaktion der Community: Eine Welle negativer Bewertungen zu allen Teilen der Reihe.
Steam: Fans außer sich wegen Root-Zugang
Zahlreiche Posts unter sämtlichen Borderlands-Angeboten bei Steam dokumentieren die aktuelle Unzufriedenheit der Fans. Spieler*innen kritisieren darin insbesondere den Abschnitt der Endbenutzer-Lizenzvereinbarung (EULA), der Take-Two angeblich Root-Zugriff auf das eigene System erlaubt – begründet durch eine Anti-Cheat-Maßnahme.
In den Bewertungen auf Steam bezeichnen einige Nutzer*innen das Spiel bereits als Spionagesoftware: „Die Datenerfassung auf Spyware-Level ist absolut inakzeptabel“, heißt es dazu beispielsweise. Auch die Sorge, dass persönliche Daten wie Passwörter, Telefonnummern oder IP-Adressen gesammelt werden, ist weit verbreitet.
Dazu sollen die veränderten Nutzungsbedingungen der oder dem Steam-Nutzer*in Cdymrtn zufolge auch diese Dinge beinhalten:
- Mods sind ein bannbares Vergehen.
- Das Zeigen von Cheats/Exploits kann mit einem Bann belegt werden.
- Zwangsschlichtungsklausel und Verzicht auf das Recht auf Sammelklagen und Geschworenenprozesse für alle mit Wohnsitz in den Vereinigten Staaten und allen anderen Gebieten außer Australien, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich oder den Gebieten des Europäischen Wirtschaftsraums.
- Ihr könnt gesperrt werden, wenn ihr ein VPN verwendet, während ihr euch mit Online-Servern verbindet.
- Ihr könnt nicht auf Spielinhalte auf einem virtuellen PC zugreifen.
- Man behält sich das Recht vor, diese Vereinbarung jederzeit ganz oder teilweise zu ändern.
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Schutzmaßnahme oder Eingriff in die Privatsphäre?
Die Steam-Reviews der Borderlands-Hauptspiele sprechen eine deutliche Sprache: Bei Borderlands 2 ist die Gesamtwertung mit Blick auf die kürzlichen Rezensionen (über 1.200) auf „Größtenteils negativ“ gesunken. Teil 3 zeigt in den kürzlichen Rezensionen (mehr als 1.050) nur noch die Bewertung „Ausgeglichen„.
In den Kommentaren wird mehrfach betont, dass sich Spieler*innen durch die neuen Bedingungen unwohl fühlen. Insbesondere die Formulierung, dass sogar das Anzeigen von Mods oder Exploits bannbar sei, sorgt für Verunsicherung – gerade weil Borderlands größtenteils offline oder im Koop gespielt wird.
Allerdings sehen nicht alle in der Community die EULA-Änderungen kritisch. Einzelne Stimmen in einem Reddit-Thread weisen darauf hin, dass sich die Nutzungsbedingungen kaum von der Version aus dem Jahr 2018 unterscheiden würden. Auch deshalb bleibt die Diskussion gespalten – wie die gemischten Bewertungen auf Steam zeigen. Klar ist jedoch: Die Beziehung zwischen Publisher und Fanbase steht derzeit auf dem Prüfstand – auch wenn Take-Two kürzlich zumindest GTA 6-Fans beruhigt hat.
Quellen: Steam/ Luxy Wants Big Boom, Steam/ Cdymrtn, Take-Two, Reddit/ Noob4Head
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