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Starfield: Questdesigner von CD Projekt Red verteidigt Bethesda

Veraltete Engine? Cyberpunk-Questdesigner verteidigt Bethesda

© Bethesda Softworks / Xbox Game Studios

Patrick K. Mills, Quest-Designer bei CD Projekt Red, unter anderem für Cyberpunk 2077 und The Witcher 3, ist erklärter Fan des Space-RPGs Starfield von Entwicklerkonkurrent Bethesda. In einem ausführlichen Twitter-Post nahm er dazu Stellung, warum man auch große Triple-A-Titel, die ein ähnliches Genre bedienen, nicht immer vergleichen kann.

Er reagierte damit auf die Kritik von Twitter-User Synth Potato, der an der Creation Engine – dem Tool, mit dem Starfield erschaffen wurde – kein gutes Haar ließ. Besonders im Vergleich mit Cyberpunk 2077 sehe man an Starfields Dialoganimationen, dass die Engine nicht auf dem neuesten Stand sei.

Starfield: „Nicht jedes Spiel kann alles sein“

Zur Veranschaulichung postete Synth Potato zwei Videos: Im Dialog mit Judy Alvarez in Cyberpunk 2077 ist diese konstant in Bewegung, lässt sich eine Zigarette anzünden, setzt sich hin. Selbst der Hintergrund ist voller Leben. Im Starfield-Ausschnitt gibt es ein Gespräch mit Sarah und Aja. Ihre Oberkörper wirken sehr steif, die Gesichtsanimationen spärlich; zudem ist der Hintergrund unscharf gestellt. „Es enttäuscht mich wirklich, dass Bethesda sich weigert, sich von dieser Schrott-Engine, die schon 2015 bei Fallout 4 veraltet war, zu verabschieden.“ Synth Potato bezweifelt, dass Starfield selbst mit Patches das werden könne, was Cyberpunk 2077 bereits 2020 war.

Patrick K. Mills stellt sich vor seine Kollegen und verteidigt sie mit den Worten, dass der Fokus von Starfield klar auf etwas anderem liege. „Ich bin kein Programmierer, aber ich sehe keinen Grund, warum sie [Bethesda] nicht etwas Komplexeres hätten machen können, wenn sie gewollt hätten.“ Ein wichtiges und nötiges Element des Weltraumabenteuers sei die schier grenzenlose Freiheit der Spieler. „Es gibt so viele Szenen mit wechselnden Charakteren in einer überwältigenden Anzahl von Schauplätzen“, fährt er fort. „In Cyberpunk hat es buchstäblich Jahre gedauert, jede große Szene zu inszenieren. Wenn man das so in Starfield machen wollte, würde man für immer an diesem Spiel arbeiten.“

Mit der Reaktion möchte der CD Projekt Red-Mitarbeiter darauf hinweisen, dass man verschiedene Ansprüche an ein Spiel haben sollte und nicht jedes Spiel alles sein kann. „Bethesda möchte den Spielen die höchstmögliche Freiheit bieten; sie machen einfach etwas anderes mit ihrer Zeit und das ist gut so. Man kann sich wünschen, dass die Dialogszenen realistischer seien, aber das hat seinen Preis.“

Während das extrem umfangreiche Starfield darauf ausgelegt ist, dass Spieler noch in Jahren neue Entdeckungen machen können und die Modding-Community sich in dieser Welt austobt, bekam Cyberpunk 2077 nach drei Jahren einen neuen Anstrich und den ersten und einzigen DLC. Lest in unserem Test, was wir zu Phantom Liberty sagen.