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Spielkultur: Englische Gesundheitsbehörde fordert Stopp von Spielen mit Beutekisten

Englische Gesundheitsbehörde fordert Stopp von Spielen mit Beutekisten

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Keine Firma sollte Kinder in eine Suchtfalle treiben, indem sie ihnen beibringt, im Stil von Glücksspielen um den Inhalt von Beutekisten zu zocken – so lautet zumindest die Position von Claire Murdoch, Direktorin von Englands National Health Service (N.H.S.): „Keine Firma sollte Kindern Lootbox-Spiele mit einem derartigen Zufallselement verkaufen – also ja, diese Verkäufe sollten enden“, postuliert Murdoch auf der Behörden-Website.

Im Rahmen eines neuen Reports der N.H.S. (via pcgamer.com) hat sie Hersteller dazu aufgefordert, Spiele zu verbannen, deren Lootboxes Kinder zum Glückspiel animierten. Des Weiteren sollten die Anbieter Ausgabe-Limits einführen, Spielern die Wahrscheinlichkeiten jeglicher in Beutekisten enthaltenen Gegenstände schon vor dem Kauf darlegen und „Eltern dabei unterstützen, ihr Bewusstsein über die Risiken von Ingame-Käufen zu erhöhen“. „Murdoch fordert unumwunden einen Bann von Spielen, die Kinder zum Glücksspiel animieren“, bringt Rockpapershotgun.com die Botschaft des Dokuments auf den Punkt.

Die gegenwärtige Regelung, dass Beutekisten nicht von der englischen Glücksspielkomission kontrolliert würden, weil ihr Inhalt nicht monetarisiert werden könne, sei ein Schlupfloch – so Murdoch – denn „Webseiten Dritter, die Gaming-Accounts und rare Gegenstände verkaufen, sind trotzdem gängig – und leicht im ganzen Internet an Orten wie eBay zu finden“. Untersuchungen hätten bewiesen, dass es zahlreiche Fälle gegeben habe, in denen Kinder ohne das Wissen ihrer Eltern Geld ausgegeben hätten – inklusive eines Sechzehnjährigen, der 2.000 Pfund in einem Baseball-Spiel ausgegeben habe und einem Fünfzehnjährigen, der 1.000 Pfund in einem „Shooting-Game“ verloren habe.

Special_Fuenf_grosse_Rollenspiele_in_2020

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  1. Spiritflare82 hat geschrieben: 25.01.2020 11:05 gerade Diablo ist praktisch die Mutter aller Lootboxen, ob der Schrott nun random aus Gegnern rausspringt oder random aus ner Kiste hüpft...
    Nein, genau das ist der Unterschied. Lootboxen ansich sind ja auch glücksspieltechnisch kein Problem. Das Problem ist, wenn man die Lootboxen (oder nen Schlüssel dafür) für echtes Geld kaufen MUSS.
    Und in Diablo 3 wo man afaik im Auktionshaus für echtes Geld Gegenstände kaufen konnte, kaufst du ja genau diesen Gegenstand und nicht irgendeine Wundertüte, wo sonstwas drin sein kann.

  2. JunkieXXL hat geschrieben: 26.01.2020 16:40 Mir ist schleierhaft, wie man von so einem Schwachsinn süchtig werden kann.
    Schau dir mal South Park Season 18 - Ep 6 an. ;)
    Geht da zwar primär ums Mobile Gaming aber lässt sich ja übertragen.

  3. Freie Marktwirtschaft hin oder her. Wenn das Prinzip des Marktes ausgehöhlt und gegen sich selbst und den Konsumenten verwendet wird, (Nichts anderes sind Lootboxen in Videospielen) müsste von staatlicher Seite konsequent eingegriffen werden.
    EA und ihre Sportspiele sind das beste Beispiel, wie Kapitalisten innerhalb der Video game Industry, mit Elementen des Glücksspiels hantieren um ihre eigenen Regeln zu brechen und so ihren Profit zu maximieren. Nur aufgrund des FUT-Modus und den daraus enstehenden Einnahmen, kann sich EA 1. eine Monopolstellung leisten und 2. die Entwicklung ihres Produktes auf ein Mindestmaß reduzieren. Was sie aber mitnichten davon abhält jedes Jahr den Vollpreis zu verlangen.

  4. Das geht runter wie Öl. Die Politik ist ja nun mal leider spät dran, so ist's halt, trotzdem meinen größten Respekt für die Politiker die anfangen Schlagzeilen zu machen um dort Bewusstsein zu schaffen.
    Wahnsinn finde ich den Vergleich das auf der einen Seite die Welt der Videospiele sich annähert als Kunst wahrgenommen werden zu wollen und solche Gesellschaftsschädigenden auswüchse von den Gesetzgebern angegangen werden müssen um eine wertvolle Gesellschaftliche Resource -vor allem die Jugendlichen und Kinder zu schützen.
    Viel zu selten wird in solchen Zusammenhängen auch über das Thema Narzißmus gesprochen. Auch Forschung ist dort hinterher. Diese Mechaniken als Teil von Spielen, der kompetitive Mehrspielerfokus und deren (Wechsel)wirkungen wirken wie Gift. So einfach kann man das sagen. Der Weg wie Rainbow Six Siege diese gesamte Mischung "handelt", also mit Bestrafung für "toxisches Verhalten" etc und deren ingame Monetarisierungsstrategien fällt mir irgendwie schwer zu beurteilen.
    Gut jedenfalls das es dort wo es reine Ausbeutung ist erstmal so scharf wie möglich angegangen wird.

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