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Microsoft: FTC legt Berufung ein – was bedeutet das für den Milliarden-Deal?

FTC legt offiziell Berufung gegen Gerichtsurteil ein

© Microsoft / Microsoft

Nach langen Verhandlungen durfte sich Microsoft freuen: Vor Gericht hat man gegen die Federal Trade Commission gewonnen. Die Übernahme von Activision-Blizzard rückte in greifbare Nähe, aber es bahnt sich die nächste Hürde an. Die FTC hat nämlich wie zuvor erwartet gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Allerdings drängt die Zeit: Die aktuell noch bestehende einstweilige Verfügung läuft am Freitag, dem 14. Juli um 23:59 Uhr aus, wie The Verge berichtet. Eine Verlängerung, aufgrund der Berufung, müsste also zeitig über die Bühne gehen, ansonsten könnte Microsoft den Deal spätestens Anfang der nächsten Woche finalisieren.

Microsoft: Welche Auswirkung hat die Berufung?

Sollte die Berufung allerdings dazu führen, dass die einstweilige Verfügung, die Microsoft daran hinderte, die Übernahme auf dem Papier zu Ende zu bringen, verlängert wird, dann könnte es für Microsoft richtig teuer werden. Der Xbox-Hersteller hatte sich mit Activision-Blizzard darauf geeinigt, die Transaktion bis spätestens zum 18. Juli 2023 abzuschließen, andernfalls folgt eine Vertragsstrafe in Milliarden-Höhe.

Entsprechend kommt die Berufung bei Microsoft auch gar nicht gut an. „Wir sind enttäuscht, dass die FTC diesen nachweislich schwachen Fall weiter verfolgt, und wir werden uns weiteren Bestrebungen widersetzen, die das Zustandekommen des Vorhabens verzögern“, heißt es etwa von Brad Smith, dem Microsoft-Präsidenten, gegeüber den Kollegen von The Verge.


Mike Ybarra, Präsident von Blizzard, nahm die Berufung zum Anlass, um seine Enttäuschung anderweitig Ausdruck zu verleihen. „Eure Steuergelder bei der Arbeit“, schrieb er kurz und knapp auf Twitter.

CMA und Microsoft müssen sich einigen

Unabhängig von der Berufung in den USA kämpft Microsoft auch in Großbritannien um die Finalisierung der Activision-Blizzard-Übernahme. Nachdem die zuständige Behörde CMA den Deal im April blockierte, will man sich zeitnah noch einmal mit den Verantwortlichen zusammensetzen. Was genau besprochen wird, das bleibt natürlich abzuwarten.

Die CMA warnt allerdings Microsoft, dass eine Umstrukturierung des Deals möglicherweise dazu führt, dass es eine neue Untersuchung geben könnte. Das würde wiederum bedeuten, dass sich die Transaktion weiter verzögert, es sei denn, Microsoft umschifft vorerst den britischen Videospiel- und Cloudmarkt.

Klar ist nur: Das letzte Wort ist bei der 69 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von Activision-Blizzard noch lange nicht gesprochen.