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Mass Effect – Legendary Edition: Bioware verändert einige der fragwürdigen Kamerawinkel

Bioware verändert einige Kamerawinkel, um peinliche oder sexistische Passagen zu entschärfen

In der Mass Effect – Legendary Edition werden auch leichte Veränderungen an bestimmten Kameraeinstellungen und -perspektiven vorgenommen, gerade bei der Darstellung weiblicher Figuren, um peinliche und/oder sexistische Passagen zu entschärfen. Entsprechende Anpassungen erklärte Kevin Meek (Character & Environment Director) gegenüber Metro.co.uk am Beispiel der weiblichen Version von Shepard und gewissen Gesäß-zentrierten Einstellungen von Miranda.

Kevin Meek: „Aber speziell für den weiblichen Shepard gab es eine Menge Dinge, die wir in der gesamten Trilogie verbessern konnten, so dass sie ein bisschen mehr auf Augenhöhe mit dem männlichen Shepard ist. Ob es nur ein paar subtile Änderungen der Gesichtsform sind oder ein paar Falten (…) oder was auch immer, damit sie besser im Licht dasteht und das gleiche Qualitätsniveau hat. Speziell bei den Animationen konnten wir nicht wirklich viel ändern, aber es gab Passagen, in denen man die Kamera so verändern konnte, dass sie nicht auf eine dieser Animationen fokussiert war. Bei einer Animation eines männlichen Shepards saß er mit weit geöffneten Beinen, während die Kamera recht niedrig stand, was, wenn man einen Rock trägt, etwas unschmeichelhaft gewesen wäre. Wir können diese Animation also nicht unbedingt ändern, aber man kann die Kamera etwas anheben, um das Problem zu verringern.“


Das vielleicht bekannteste Beispiel für seltsam gewählte Kamerawinkel ist eine Szene aus Mass Effect 2, in der Miranda mit Commander Shepard über die Rettung ihrer Familie spricht. Anstatt die Gesichter der Figuren zu zeigen, fokussiert die Kamera hauptsächlich das Gesäß von Miranda. Ob es Überlegungen gab, diese Darstellungsformen im Remaster zu ändern, wurde ebenfalls im Interview gefragt. Mac Walters (Project Director) räumte ein, dass gewisse Veränderungen in bestimmten Szenen vorgenommen wurden und äußerte sich folgendermaßen:

„Ich denke schon, dass sich vieles seit [den Originalspielen] weiterentwickelt hat, aber ich weiß nicht, ob ich sagen würde, dass wir darüber ultra-besorgt waren oder so, aber es gab Überlegungen. Kevin hat tatsächlich einige Kamerawinkel bemängelt, die einfach nur … warum war der Fokus auf Mirandas Hintern gerichtet? Also haben wir in einigen Fällen gesagt: ‚Okay, da können wir eine Änderung vornehmen‘. Aber letztendlich haben wir kein ganzes Charaktermodell oder so etwas komplett geändert … es war eine Entscheidung, die als Teil von vielen kreativen Entscheidungen getroffen wurde (…)“.

Diese Veränderungen stießen (wie erwartet) auf ein geteiltes Echo. Am kontroversen Ende von Mass Effect 3 werden die Entwickler übrigens keine Veränderungen vornehmen. Vielmehr wird das „ausführlichere Ende“ des „Extended Cuts“ die Grundlage für die Mass Effect – Legendary Edition bilden.

Mass Effect – Legendary Edition erscheint am 14. Mai 2021. Als Commander Shepard darf man das restaurierte Abenteuer auf PC (Origin & Steam), PS4 und Xbox One erleben. Dank Abwärtskompatibilität wird aber auch das Spielen auf PS5 und Xbox Series X|S möglich sein. In einer umfangreichen Preview-Präsentation gewährte das Studio detaillierte Einblicke in den Entwicklungsprozess und welche Verbesserungen man für das Remaster der Sci-Fi-Trilogie vorgenommen hat. Eine Zusammenfassung zu den Neuigkeiten rund um die Restaurierung, Technik und inhaltliche Themen gibt es hier.

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  1. VaniKa hat geschrieben: 09.02.2021 19:33
    SoulReaper2k hat geschrieben: 09.02.2021 15:30Ich glaube der Kern ist eher, dass die meisten Spieler es satt haben, dass dem Rest der Welt die amerikanischen Moralvorstellungen zu Sexualität aufgezwungen werden.
    Man sollte das aber nicht verwechseln. Mir geht es beispielsweise überhaupt nicht um eine prüde Anti-Sexualitäts-Einstellung, wie hier schon vereinzelt unterstellt wurde. Im Gegenteil, sexuelle Selbstbestimmung, ein Recht auf Abtreibung oder "Free the Nipple" sind für mich ganz klar feministische Ziele. Es geht nicht um eine altmodische christliche Sexualmoral, sondern um einen respektvollen Umgang mit Frauen und weiblichen Körpern und dass diese nicht einfach als Konsumgut gesehen werden, auch nicht in virtueller Form.
    Du scheinst dir viel Mühe mit deinen Beiträgen zu machen, bei mir bist du da aber an der falschen Adresse. Ich bin ein weißer, heterosexueller Mann mittleren Alters, ich habe keine Ahnung, was es bedeutet, diskriminiert zu werden. Wer was anderes behauptet, belügt entweder sich selbst oder alle anderen. Ich kann nur versuchen, andere nicht selbst wegen irgendwas zu diskriminieren. Gelingt mir hoffentlich ganz gut.

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