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Judas: Der Shooter des Bioshock-Erfinders wird doch anders, als man bisher dachte

Frische Infos zum neuen Spiel vom Bioshock-Erfinder Ken Levine

© Ghost Story / Take Two

Als während der Game Awards 2022 das neue Spiel von Ken Levine mit dem Namen Judas angekündigt wurde, war eine Assoziation sofort klar: Das sieht aus wie ein neues Bioshock. Doch hinter dem kommenden Ego-Shooter steckt noch etwas mehr.

Ghost Story Games, das seinerzeit nach dem Release von Bioshock Infinite neugegründete Studio von Levine, hat vor kurzem mehrere US-Medien eingeladen, einen ersten Blick auf Judas zu werfen. Dort stellte sich für die anwesenden Journalisten heraus, dass es sehr wohl viele Ähnlichkeiten zur Bioshock-Trilogie gibt, aber doch auch eine ganze Ecke anders ist. 

Eine kurze Geschichte der Videospiele

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Die Geschichte der Videospiele beginnt bereits in den späten 1940er Jahren mit wissenschaftlichen Tüfteleien. Die erste bekannte von ihnen war “OXO”, ein Tic-Tac-Toe-Spiel, in dem man gegen den Computer antrat.



Judas ist Ken Levines Traum vom „narrativen Lego“

Auf den ersten Blick, so heißt es in den Berichten von IGN und im Video von Geoff Keighley, würde sich Judas tatsächlich wie ein neues Bioshock anfühlen: Es ist ein Ego-Shooter, es gibt die markanten Kräfte, die ihr mit eurer Hand abfeuert, überzeichnete Charaktere, eine leicht gruselige Atmosphäre und so weiter. Hinter der Kulisse soll sich aber einiges geändert haben, insbesondere was die Erzählung angeht.



In Judas spielt ihr die titelgebende Protagonistin, die zu Beginn bereits gestorben ist, woraufhin sie im wahrsten Sinne des Wortes reproduziert wird. Dabei handelt es sich nicht nur um ein narratives Element, sondern wird ebenfalls spielmechanisch eine wichtige Rolle einnehmen – Stichwort: Roguelite. Sterbt ihr, ist das Abenteuer nicht vorbei. Stattdessen bekommt ihr die Möglichkeit, euer Equipment anzupassen und die Mayflower, das Raumschiff auf dem ihr euch befindet, wird sich auch etwas verändern. Als klassisches Roguelite will es Levine aber nicht bezeichen, auch wenn sich das Team einige Elemente aus dem Genre borgt.

Erzählerisch wird dieser ständige Tod ebenso eine Rolle spielen, denn Judas baut auf dem Fundament auf, welches Levine bereits auf der Game Developers Conference 2014 vorstellte: Narratives Lego. Im Gespräch mit den Kollegen von IGN beschreibt es der Creative Director als ein „pseudo-prozedurales System“, bei dem man verschiedene Subelemente eines Spiels wie „Sprachzeilen, Kunstwerken, Texturen, Karten, Begegnungen […]“ einsetzt, um eine dynamischere und reaktivere Welt zu erschaffen.

Ein Spiel mit Hologrammen

Diese Interaktionsweise mit der Spielwelt von Judas wird sich vor allem in den drei wichtigsten NPCs widerspiegeln: Tom, Neferti und Hope, die allesamt miteinander verwandt sind. Gegenüber Judas treten sie allerdings nur in Form von Hologrammen auf, dennoch werdet ihr viel mit ihnen kommunizieren und Entscheidungen treffen, die sich auf die Beziehung zu ihnen auswirkt. Erledigt ihr beispielsweise einen Gefallen für Hope, sind Tom und Neferti enttäuscht oder sogar wütend, wodurch sich wiederum neue Türen öffnen oder verschließen.

All das soll aber laut Levine dynamisch stattfinden und nicht innerhalb von vorgefertigten Zwischensequenzen. Die drei NPCs können jederzeit in Judas auftauchen, euren Standort an nahe Gegner verraten oder euch mit nützlichen Tipps unterstützen. Im Grunde also wie Elisabeth in Bioshock Infinite, nur in einem deutlich flexibleren Gewand, zumindest auf dem Blatt Papier.

Bis ihr euch selbst von diesem „narrativen Lego“ überzeugen könnt, werden noch einige Monate ins Land ziehen. Einen festen Releasetermin für Judas, dessen letzter Trailer erst im Februar erschienen ist, gibt es bisher nicht, aber spekuliert wird über eine Veröffentlichung bis spätestens Anfang 2025.