Diese Meldung dürfte Gamer*innen weltweit schocken: Wie Publisher Take-Two überraschend in einer Pressemeldung verkündet hat, wird das heiß erwartete Grand Theft Auto 6 um ein ganzes Jahr verschoben. Die Entscheidung, GTA 6 auf das Jahr 2026 zu legen, passe auch aufgrund der Ziffer sechs „wie die Faust aufs Auge“, wie sich Take-Two-CEO Strauss Zelnick zitieren lässt.
Die Reaktionen vonseiten der Fan-Community fallen teils extrem aus. Die Betreiber*innen solcher beliebten Twitter-Accounts wie GTA 6 Countdown oder GTA 6 Intel schreiben: „Ich verbrenne meine gesamte GTA-Sammlung“, „Das ist der Tiefpunkt der Menschheitsgeschichte“, oder “Ich glaube, ich drehe durch”. Aber was hat Publisher Take-Two wirklich zu dieser Entscheidung getrieben?
GTA 6 auf das Jahr 2026 verschoben – aber wieso?
„Die NPCs planen mittlerweile eigene Überfälle in Vice City – das war so nicht Teil des Designs“, sagt Obbe Vermeij. Der ehemalige Technical Director von Rockstar North ist mittlerweile zu seinem vorigen Arbeitgeber zurückgekehrt, um seinen verzweifelten Kolleg*innen mit technischem Know-how beiseite zu stehen. „Ich mache viel mit Generativer KI in meiner Freizeit“, erklärt Vermeij im aktuellen Video seines YouTube-Kanals.
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Der etwas umständliche Titel seines Videos: „Wie ich gelernt habe, mir wegen der Verschiebung von GTA 6 keine Sorgen zu machen und Take-Two für die Entscheidung zu lieben.“ In dem über dreistündigen Erklärvideo sagt Vermeij, die Gegner-KI sorge bei „praktisch jedem Spieldurchlauf“ für „unerwartete Probleme“. Das Ganze zerstöre das Balancing nachhaltig. Neben dieser technischen Herausforderung fließen aber auch wirtschaftliche Interessen in die Entscheidungsfindung ein.
Wie sich Take-Two selber der größte Konkurrent ist
Finanzexperte Matthew Ball, der mit seiner Mutmaßung, GTA 6 könne bei Markteinführung 100 US-Dollar kosten, schonmal für Aufsehen gesorgt hat, ist inzwischen in eine beratende Position beim Publishing-Riesen aus New York eingestiegen. In seinem Finanzblog „Maximize Your Profit, Stupid!“ erklärt der Mann: „Unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten, ist das die beste Entscheidung, die man jemals hätte treffen können.“ Seinen Leser*innen legt Ball dar, wie sich Take-Two mit anderen, hochrangigen Releases wie Mafia: The Old Country oder Borderlands 4 im Jahr 2025 selber „das Wasser abgraben würde“.
Ball dazu: „Die Kaufkraft der Konsument*innen ist begrenzt. Um den möglichen Impact insbesondere des neuen Mafia-Spiels, das ja auch ein Open World-Game ist, nicht unnötig einzuschränken, ist eine Verschiebung von GTA 6 absolut sinnig“. Ball erklärt seinen Leser*inne abschließend, in Finanzkreisen nenne man sowas einen „totalen No-brainer“.
Der Trailer zu GTA 6:
Im Windschatten der Ankündigung zur Verschiebung von GTA 6 wurden prompt, wie eingangs erwähnt, kritische Stimmen in der Community laut, die Take-Two beschuldigen, die Entscheidungsträger*innen seien „total plemplem“, oder „nicht mehr ganz sauber“. Doch Strauss Zelnick persönlich ließ heute Vormittag deutscher Zeit in einer Stellungnahme über den Mikroblogging-Dienst Mastodon verkünden: „Die Entscheidung ist uns beileibe nicht leichtgefallen.“
Strauss Zelnick zu der Entscheidung
„Wir wissen, dass wir damit [der Verschiebung von GTA 6 auf das Jahr 2026] Spieler*innen weltweit auf den Schlips treten, aber wir [Take-Two] haben gelernt, dass es besser ist, Erwartungen bis zur allerletzten Sekunde zu schüren“. Zelnick spricht damit den Umstand an, wie sich die internationale Berichterstattung zu einer kostenlosen Marketingmaschine für das nächste, große Rockstar-Game entwickelt hat, wenn „die Fans sogar den Mondkalender bemühen, um den Release des zweiten Trailers hervorzusagen“.
Weiterhin betont Zelnick den Umstand, wie sehr die KI-Probleme bei den NPCs gerade „unsere Open World Leonida unspielbar machen“. Apropos nächstes Grand Theft Auto: Darum sind Fans bei GTA 5 jetzt verärgert.
Disclaimer: Natürlich handelt es sich hierbei um keine echte News, denn wir schreiben den 1. April 2025 – ein Aprilscherz. In Sachen GTA 6 werden Take-Two und Rockstar Games wohl dem Release für dieses Jahr treu bleiben. Vor Fake-News solltet ihr derweil ernsthaft auf der Hut sein. Eine Anlaufstelle, unter der ihr euch näher über das Thema informieren könnt, bietet die Bundeszentrale für politische Bildung.
Quellen: Twitter / @GTAVI_Countdown, @GTA6Intel, YouTube / Lukáš Pohlreich, @jboehmermannfan