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Facebook: Will erste Werbungen in VR-Apps für Oculus Quest einbauen

Will erste Werbungen in VR-Apps für Oculus Quest einbauen

Facebook will in den kommenden Wochen damit beginnen, Werbung in VR-Anwendungen für das mobile Headset Oculus Quest einzubauen. Das berichtet The Verge. Zu den ersten „Opfern“ gehören Blaston von Resolution Games sowie zwei weitere, noch nicht namentlich genannte Apps. Schon im vergangenen Monat hat Facebook erste Werbungen in der Oculus Mobile App geschaltet. Seit 2019 nutzt das Unternehmen laut Verge außerdem eingeschränkte Daten von Oculus für Werbung im sozialen Netzwerk.

„Sobald wir sehen, wie der Test läuft und das Feedback von Entwicklern sowie der Community eingeholt haben, werden wir mehr Details dazu bekannt geben, wann die Werbung breiter in der Oculus-Plattform und der Oculus Mobile App eingesetzt wird“, heißt es seitens Facebook in einem Blogbeitrag.

Sensible Daten wie das Kamerabild des Headsets oder Angaben von Fitness-Apps wie Größe und Gewicht sollen dagegen auf dem Headset des Benutzers bleiben und nicht verarbeitet werden. Gleiches gilt für die Verwertung von Bewegungsdaten oder aufgeschnappte Informationen vom Sprachassistenten. Das beteuert zumindest Facebook, das in der Vergangenheit immer wieder wegen Datenskandalen in die Schlagzeilen geriet und es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt.

Immerhin gibt man zu, dass man Informationen aus dem Facebook-Profil sehr wohl weiter auswerten als auch nutzen wird. Dazu zählen u.a. Informationen, welche Inhalte man sich in der Oculus-App angesehen, installiert, abonniert, auf die Wunschliste gesetzt oder in den Warenkorb gelegt hat. Auch Interaktionen mit Werbungen in Apps von Drittherstellern werden ganz genau verfolgt. Und das soll erst der Anfang sein:

„Wir investieren derzeit in unaufdringliche Werbung als einen neuen Weg für Entwickler, ein Geschäft aufzubauen. Und obwohl wir noch nicht so ganz bereit sind, das zu testen, untersuchen wir außerdem neue Werbeformate, die einzigartig für VR sind“
, heißt es weiter im dem Blogbeitrag.

Mit dem jüngsten Schritt wird endgültig deutlich, welche Intentionen Facebook mit seinem günstigen, weil subventionierten VR-Headset Oculus Quest 2 verfolgt, das zur Nutzung zwingend ein Konto bei dem sozialen Netzwerk erfordert und daher auch aus datenschutzrechtlichen Bedenken derzeit nicht offiziell in Deutschland erhältlich ist. Tatsächlich erinnert das Auftreten von Facebook im Zusammenhang mit VR immer stärker an das Schurken-Unternehmen IOI aus dem Bestseller-Roman Ready Player One.

Mittlerweile versuchen nicht nur verstärkt Regierungen gegen die Marktmacht von Tech-Unternehmen wie Facebook vorzugehen, sondern auch Prominente und Künstler bieten ihnen die Stirn. So z.B. Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters, der vor ein paar Tagen auf den Punkt brachte, was viele Nutzer auch angesichts dieser Meldung denken dürften: „Fuck You! No fucking way“. So lautete die Antwort des Musikers auf ein lukratives Angebot von Mark Zuckerberg für einen Deal zur Verwendung eines Songs, den Facebook in einem Promo-Video für Instagram einsetzen wollte. In seiner Schimpftirade bezeichnete Waters den CEO von Facebook außerdem als „einen der mächtigsten Idioten der Welt“.