Veröffentlicht inNews

Elite Dangerous: Über zehntausend enttäuschte Gesichter nach Fan-Event

Über zehntausend enttäuschte Gesichter nach Fan-Event

© Frontier Developments / Frontier Developments

Es hätte so schön werden können: Etwa elftausend Spieler schlossen sich in der Weltraum-Simulation Elite Dangerous der Canonn Interstellar Research Group an, um gemeinsam in den bislang unzugänglichen Cone Sector des Universums aufzubrechen. Ermöglicht werden sollte dies durch das riesige Sprungschiff Gnosis, welches das Andocken zahlreicher Spieler-Schiffe erlaubt. Allerdings war ausgerechnet ein Bug die eigentliche Eintrittskarte ins unentdeckte Land.

Trotzdem segnete Entwickler Frontier Developments die Pläne der Community ab und ermunterte sie sogar mit Beiträgen via Social Media, die Reise in Angriff zu nehmen, die eine wochenlange Vorbereitungszeit benötigte. Allerdings wies man auch bereits auf die möglichen Gefahren des Unterfangens hin. So tauchten im spielinternen Newskanal Galnet erste Meldungen auf, wonach die aggressive Alien-Spezies der Thargoiden in der Nähe gesichtet wurden. Selbst eine vorab geleakte Nachricht über einen Angriff auf die Gnosis hielt die Community nicht davon ab, die Pläne umzusetzen und die Reise zu starten, da man die Meldung als Fehler interpretiert hatte und entsprechend nicht ernst nahm.

Ein großer Fehler: Schon kurz nach dem Aufbruch in den Cone Sector starteten die Thargoiden einen Großangriff und pulversierten innerhalb kurzer Zeit tausende von Spielern, die sich und ihre Schiffe auf eine abenteuerliche Expedition, aber nicht auf einen Kampfeinsatz vorbereitet hatten.

Entsprechend schnell war das Event und die durchaus spektakuläre Schlacht vorbei, die nach Angaben der Teilnehmer auch von zahlreichen Bugs begleitet wurde. Ihrem Ärger über das plötzliche und unfaire Ende machte die Community anschließend in diversen Foren wie Reddit oder den offiziellen Anlaufstellen Luft und die Nutzer warfen den Entwicklern u.a. falsche Kommunikation vor.

Mittlerweile hat sich auch Community Manager Will Flanagan nach Angaben von Kotaku zu Wort gemeldet und das Vorgehen von Frontier verteidigt. Dabei verweist er auf die Story, bereits einen Grund dafür liefert, warum der Cone Sector eigentlich abgeriegelt ist und nur mit Hilfe des Bugs erreicht werden konnte. Anstatt den Fehler einfach auszubügeln entschied man sich dazu, die Community zu unterstützen und ein Story-Event zu basteln, in dem einmal mehr klar werden sollte, wieso Schiffen der Zugang zu diesem Bereich verwehrt wird.

„Auf der Basis von vergangenen Rückmeldungen und mit dem Ziel, die Community in die Erzählung von Elite Dangerous einzubeziehen, […] haben wir uns dazu entschieden, die Aktionen einer großen Spielergruppe von Elite Dangerous und einer großen Anzahl von Kommandeuren in die weitere Geschichte des Spiels einzubauen.“

Mittlerweile ist der Bug übrigens beseitigt und damit das Tor in den Cone Sector vorerst geschlossen.

Beyond_-_Chapter_Two__Launch_Trailer

Beyond_-_Chapter_Two__Launch_Trailer

Beyond_-_Chapter_Two__Launch_Trailer

  1. Liesel Weppen hat geschrieben: 12.09.2018 12:26 Entsprechend ungewünscht sind Handlungen mit wirklichen, nachhaltigen und unumkehrbaren Konsequenzen. Wobei hier ja soweit ich Elite kenne die Spieler "nur" ein Schiff verloren haben und ggf. gestorben sind. Ein Schiff ist aber nicht einzigartig und damit ersetzbar und Permadeath hat Elite wohl auch nicht.
    In Elite ist der Verlust des Schiffs keine große Sache, für einen kleinen Obolus kann man dieses sogar wieder "zurückkaufen".
    Klar, alle Materialien, die sich im Cargo befangen, sind weg.
    Der daraus resultierende Tod des Alter Egos hat auch keine Auswirkungen auf Vermögen oder sonst was.
    Was das betrifft, sind Explorer wohl noch am ärmsten dran.
    Alle gescannten Daten, die sich bis zum Tod im Bordcomputer befanden, sind weg (da kann schonmal Arbeit und der dementsprechende finanziell Ertrag von mehreren Tagen/Wochen/Monaten in Rauch aufgehen).
    Außerdem wird man beim Ableben automatisch auf der Heimatbasis wiederbelebt - was, ähnlich wie mit den Scan-Daten - schonmal bedeuten kann, dass man eine Reise über mehrere Tage/Wochen/Monate in weit entlegene Sektoren wieder von vorne beginnen darf.

  2. Erstarrung hat geschrieben: 11.09.2018 20:28 Das scheint aber (inzwischen?) häufiger vorzukommen.
    Tja, das liegt mMn zu einem großen Teil daran, dass Videospiele (leider) keine Nerdnische mehr sind und nur von begeisterten Fans gespielt werden. Heutzutage spielt ja jeder irgendwas. Je mehr Leute spielen, desto größer wird zwangsläufig der Anteil an Idioten unter diesen. Man will Spiele aber an möglichst viele Leute verkaufen, und da kommen eigentlich gerade die Idioten recht.
    Deswegen kann man ja auch seit Jahren den Trend beobachten, das Spielserien immer mehr vercasualisiert werden. Mechaniken werden nicht ausgebaut, sondern vereinfacht, Schwierigkeitsgrade entwickeln sich eher nach unten, damit halt auch möglichst noch der letzte Trottel irgendwie mit dem Spiel zurecht kommt und letztendlich sogar noch "gewinnt".
    "Komplexere" Spiele bringt doch kein Publisher mehr raus, die könnten Kunden überfordern. Um überhaupt noch sowas machen zu können, braucht es Crowdfunding, Early Access usw.
    Civilization fällt mir da spontan als stark auffälliges Beispiel ein. Nach Civ4 wurde das Spiel deutlich vereinfacht, Komplexität und Schwierigkeit entfernt. Civ5 spielt sich nicht schlecht, aber irgendwie ist es mir einfach zu "flach", zu eintönig, zu linear.
    Entsprechend ungewünscht sind Handlungen mit wirklichen, nachhaltigen und unumkehrbaren Konsequenzen. Wobei hier ja soweit ich Elite kenne die Spieler "nur" ein Schiff verloren haben und ggf. gestorben sind. Ein Schiff ist aber nicht einzigartig und damit ersetzbar und Permadeath hat Elite wohl auch nicht.
    Wenn ich da an Fallout 3 denke, wo man am Anfang die ganze Stadt sprengen kann und die halt dann auch für den Rest des Spiels einfach weg ist... oder selbst in Final Fantasy 7 gabs damals eine Stelle, die konnte man genau einmal spielen (iirc auch noch unter Zeitdruck) und wenn man da verkackt hat, kam man da nie wieder hin und hat auch den Reward (war irgendeine Materia/Substanz iirc) nicht gekriegt und es gab keinen...

  3. Liesel Weppen hat geschrieben: 11.09.2018 12:45 Hmm, aus dem geschilderten muss ich aber sagen: Die Unfähigkeit lag hier klar bei den Teilnehmern. Wenn schon "Gerüchte" über einen Großangriff leaken und man die einfach (absichtlich) nicht ernst nimmt und sich hinterher beschwert, dass man angegriffen wurde... dann fehlts doch irgendwo.
    Das scheint aber (inzwischen?) häufiger vorzukommen. Ich kann mich noch erinnern: In der Beta von SW:TOR konnte man als Sith Warrior einen Companion töten, der den Spieler verraten und hintergangen hatte (oder ihn verschonen). Das hat man dann rausgepatcht, weil sich so viele Spieler beschwert haben, dass der Companion, nachdem man ihn umgebracht hatte, ja nicht mehr als Companion zur Verfügung stand... Da konnte man ja auch echt nicht draufkommen...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1